German Football League in Woche 19
Einige Mannschaften haben in den letzten Jahren das Kunststück vollbracht, aus der untersten Liga ihres Landesverbandes bis hinauf in die GFL zu stürmen. Zwei von ihnen treffen nun am 2. September im Kölner Sportpark Höhenberg aufeinander. Der Sieger wird wohl seine Erfolgsgeschichte (vorläufig) mit der Teilnahme an den Play-Offs krönen und die Chance erhalten, sich beim Meister Schwäbisch Hall Unicorns im Viertelfinale zu bewähren. Auf die Potsdam Royals wartet diese Belohnung nach einem Sieg in jedem Fall, die Cologne Crocodiles benötigen mindestens ein Unentschieden und danach am letzten Spieltag einen Erfolg gegen die 2018 noch sieglosen Hamburg Huskies.
2012 begannen die Potsdam Royals ihren Vormarsch im deutschen American Football mit einer ungeschlagenen Saison in der untersten Spielklasse in der Landesliga Ost. Auch für die Kölner wäre es die erste Play-Off-Teilnahme, seit sie 2009 ganz ähnlich wie später die Potsdamer einen Neubeginn in der Landesliga NRW gestartet hatten. Einige Jahre nach ihrem Meistertitel 2000 waren die „alten“ Cologne Crocodiles, die zu den Mitbegründern des deutschen American Footballs zählten, von der Bühne verschwunden. Erst über einen vorbildlichen Neuaufbau im Jugendbereich war nach und nach die Grundlage dafür geschaffen worden, wieder ganz große Ziele ins Visier nehmen zu können.
Für das entscheidende Spiel am Sonntag zahlt sich für die Kölner aus, dass Head Coach Patrick Köpper beim Hinspiel in Potsdam nach dem letzten Touchdown statt auf ein Unentschieden auf eine Two-Point-Conversion gesetzt hatte und mit dem 42:41 belohnt wurde. So geht seine Mannschaft nun mit einem kleinen Vorteil in das Rückspiel. In Potsdam hatte es ein wahres Passfeuerwerk auf beiden Seiten gegeben, eine Wiederholung scheint möglich, auch wenn der im Hinspiel erfolgreichste Potsdamer Wide Receiver Daniel Voehringer nicht dabei sein kann.
Neben der offenen Entscheidung über Platz vier in der GFL Nord könnten am vorletzten Wochenende der Punktrunde der GFL auch im Süden die vier Endrundenteilnehmer feststehen: Der Vierte Munich Cowboys empfängt am Samstag den dritten Allgäu Comets. Sollten die Münchner dabei ihr viertes Spiel in Folge gewinnen, müssten die Marburg Mercenaries das Kunststück fertigbringen, Meister Schwäbisch Hall Unicorns die erste Saisonniederlage beizubringen, um noch im Rennen zu bleiben. Gegen starke Gegner wie gegen Frankfurt spielten die Marburger zuletzt meist stark, haben sich dafür mit eher unerwarteten Niederlagen wie gegen Stuttgart selbst in diese missliche Lage gebracht. Die Unicorns reisen ersatzgeschwächt nach Marburg, müssen nicht nur weiterhin auf Running Back Jerome Manyema verzichten, sondern diese Woche unter anderem auch auf Receiver Nathaniel Robitaille.
Ganz ausgeschlossen ist eine Überraschung also nicht, ebenso wenig wie in Kiel, wo die Baltic Hurricanes im letzten Heimspiel des Jahres die New Yorker Lions erwarten. Vor der Saison hatte man in Kiel die große Hoffnung, dabei endlich wieder einmal den Sprung ganz nach vorn schaffen zu können. Zum Abschluss bleibt nun nur übrig, dem großen alten Rivalen den Weg zum Gruppensieg verbauen zu können und damit wenigstens ein Ausrufezeichen vor dem Gang in die Winterpause zu setzen. Braunschweig, das letzte Woche auch sein zweites Spiel gegen die Berlin Rebels verlor, darf sich keine weitere Niederlage mehr erlauben, will man die Punktrunde wieder auf Rang eins der GFL Nord beenden.
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