Nachdem beim Hinspiel gegen die Allgäu Comets nichts zu holen war, hatten sich die Schwaben fest vorgenommen, im Rückspiel nicht so einfach locker zu lassen. Nachdem die erste Halbzeit entsprechend gut aussah, konnten die Allgäuer in der zweiten Hälfte das Spiel noch zu ihren Gunsten drehen.

Nach dem Kickoff standen die Stuttgart Scorpions in der Defensive, die sich in den ersten Spielzügen durchaus gegen die passlastige Offense der Comets behaupten. Dennoch kamen beim wichtigen 3rd Down viele Pässe durch und die Kometen konnten schnell eine Lücke finden und innerhalb der ersten Minute den ersten Touchdown vorlegen. Nachdem im Gegenzug die Scorpions nach einer Strafe gegen die Comets in einer vielversprechenden Position starten konnten, konnte man den steten Raumgewinn immerhin in ein Fieldgoal verwandeln, womit die Punktetafel im ersten Viertel auf 03:07 stand. Das sichere Passspiel der Kemptener zwang die Stuttgarter Defensive zum schnellen Handeln, woraufhin der Ball erfolgreich intercepted wurde. Trotz der guten Position an der generischen 10 Yard Linie konnte diese jedoch nicht verwandelt werden, sodass schließlich gepuntet werden musste. Die Defensive blieb dennoch wach und erlangte kurz darauf im zweiten Quarter schon die nächste Interception, der außerdem ein großartiger Lauf durch Nijaz Hamulic folgte. Kurz darauf warf der neue Quarterback Michael Eubank einen spektakulären Touchdown auf Giacomo De Pauli, womit die Scorpions nach einem verfehlten PAT mit 9:7 in Führung gingen. Der weitere Verlauf der ersten Halbzeit war geprägt durch ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel, denn die Comets machten Pass für Pass stetig Meter gut. Die Defensive wirkte dem zwar gut entgegen, der nächste Touchdown der Gäste konnte jedoch nicht verhindert werden. Die im Anschluss versuchte Two Point Conversion wurde abgewehrt, womit das Scoreboard zur Halbzeitpause auf 16:13 für die Gastgeber stand.

Die zweite Hälfte begann direkt mit einem Touchdown der Allgäuer, der mit einer erfolgreichen Two Point Conversion perfektioniert wurde. Die kleine Führung der Scorpions wurde damit direkt auf 16:21 gekippt. Insgesamt gab es auf Seiten der Skorpione nun anscheinend mehr kleine Unsicherheiten, die es den Gästen erlaubten, stetig ein Yard nach dem nächsten gutzumachen. Auch die Defensive der Kemptener hatte sich in der Halbzeit offenbar effetiv beraten und übte nun zunehmend direkt Druck auf den Stuttgarter Quarterback aus, der dadurch etliche Male den Ball nicht erfolgreich an einen Receiver bringen konnte. Wenn das jedoch gelang, war es ein Genuss, Eubank beim Zusammenspiel insbesondere mit Wide Receiver Richard Samuel und Neuzugang Jakob Johnson, zuzuschauen. Trotz dieser guten Momente im Spielfluss konnte man die anschließenden Touchdowns der Comets nicht vermeiden, sodass diese bald schon mit einem komfortablen Punktestand von 16:35 in Führung lagen. Das Katz-und-Maus-Spiel ging munter weiter und trotz etlicher Beinahe-Interceptions konnten die Scorpions die gute Leistung der ersten Halbzeit nicht abrufen und hatten schließlich bei den passsicheren Allgäuern das Nachsehen. So erhöhten die Gäste im letzten Viertel auf 16:42, bevor sich die Scorpions ein letztes Mal aufbäumten und einen guten Drive hinlegten. Richard Samuel fing wichtige Pässe und Eubank konnte schließlich einen letzten Touchdown für die Scorpions werfen. Die Allgäuer versuchten im Gegenzug bis zur letzten Sekunde noch Druck zu machen. Nach einigen recht verwirrenden letzten Minuten auf dem Spielfeld endete die Partie mit 22:42 zu Gunsten der Allgäu Comets.

In diesem Spiel hat man deutlich das Potenzial sowohl in der Defense als auch der Offense der Scorpions erkennen können: Intelligente Interceptions und großartig an den Mann gebrachte Pässe lassen durchblicken, was in den Stuttgartern steckt. Wichtig wird in den kommenden zwei Wochen sein, Konstanz in die Leistung zu bringen und das zu festigen, was in der ersten Halbzeit so gut funktioniert hat. Am 16. Juni gilt es dann, den Marburg Mercenaries Paroli zu bieten.
Kickoff ist am 16.06. um 18 Uhr im Gazi-Stadion auf der Waldau.

Foto: Sarah Philipp

Ähnlicher Artikel