Revanche gegen Mercenaries misslingt
Scorpions verlieren mit 07:24 in Marburg
Zu viele überflüssige Strafen, eine solide Marburger Defense und eine schwache Scorpions-Offense; diese drei Punkte dürften wohl den Kern der Analyse der GFL-Partie zwischen den Marburg Mercenaries und den Stuttgart Scorpions vom vergangenen Sonntag bilden. Dabei waren die Stuttgarter mit vielen guten Vorsätzen in das Match gegangen, schließlich mussten sie sich bereits in der Vorwoche den Hessen geschlagen geben. Bei den Vorsätzen allerdings sollte es bleiben. Denn auch wenn die Leistung besser war als im Hinspiel in Stuttgart, war sie bei weitem nicht ausreichend, um den zweiten Saisonsieg zu erringen.
Einen Dämpfer erhielten die schwäbischen Hoffnungen bereits nach rund drei gespielten Minuten. Zunächst bediente der neue Mercenaries-Quarterback Chad Jeffries – dieser wurde als Ersatz für den verletzen Emanuel Lewis in der vergangenen Woche verpflichtet – den erneut starken Philip Lanieri mit einem Pass für mehr als 60 Yards Raumgewinn, ehe Felix Schumacher kurz darauf die 07:00 Führung erzielte (alle PAT des Tages: Hendrik Schwarz). Im Anschluss mühte sich der Scorpions-Angriff redlich, mit Punkten zu antworten, doch zu oft klappte entweder das Zusammenspiel zwischen Quarterback Conner Sullivan und seinen Receivern nicht, oder diese ließen die Bälle fallen, oder die Marburger Defense durchschaute die Stuttgarter Absichten frühzeitig. Umgekehrt stabilisierte sich Stuttgart in der Verteidigung ebenfalls, sodass Marburg in der ersten Halbzeit nur ein weiterer Touchdown, dieses Mal nach Pass von Jeffries auf Lanieri, gelang. Unmittelbar vor der Pause bot sich den Scorpions immerhin die Möglichkeit, wieder auf sieben Punkte zu verkürzen: Ausgehend von einer Interception durch Ronnie Hicks in der eigenen Hälfte, gelangten sie bis zwei Yards vor die Endzone der Mercenaries. Dort entschied sich Head Coach Fabian Birkholz bei auslaufender Uhr dann für einen Quarterback-Sneak durch Sullivan, welcher zum Leidwesen der mitgereisten schwäbischen Anhänger aber misslang.
Im dritten Abschnitt lieferten sich beide Mannschaften ein regelrechtes Strafenfestival, in dessen Verlauf die Scorpions Linebacker Georg Klenk verloren, da die Schiedsrichter ihn wegen unsportlichem Verhaltens des Feldes verwiesen. Trotz dieser Schwächung gelang der Defense wenig später ihre zweite Interception, erneut durch Hicks. Die Freude darüber war jedoch vorbei, als Conner Sullivan unmittelbar danach den Ball verlor und die Mercenaries sich so das Angriffsrecht zurückeroberten. Folge dieses Turnovers war das 17:00 durch ein Field Goal von Hendrik Schwarz. Im weiteren Verlauf hielten die Gastgeber den Angriffen Stuttgarts weiter Stand und als Philip Lanieri im letzten Abschnitt auf 24:00 erhöhte, war das Spiel dann entschieden. Das Endergebnis von 24:07 stellte Conner Sullivan per Lauf rund vier Minuten vor Spielende her. Mindestens genauso schwer wie die Niederlage wiegt obendrein, dass im Lauf des Spiels gleich drei Spieler verletzt ausscheiden mussten: Offense Liner Benhur Ayra, der immerhin nicht längerfristig ausfallen sollte, Markus Ramler, ebenfalls Offense Line, und Tight End Florian Schlake, die beide mit Knochenbrüchen vorerst außer Gefecht sind.
Damit belegen die Scorpions mit nunmehr 02:10 Punkten weiter den siebten Rang in der GFL-Süd. Als Konsequenz aus den Resultaten der letzten Wochen, werden die Verantwortlichen Änderungen im Kader vornehmen. Über diese wird der Verein unterrichten, sobald sie spruchreif sind. Das kommende Wochenende ist spielfrei, ehe am 17. Juni die bisher ebenfalls enttäuschenden Allgäu Comets im GAZi-Stadion auf der Waldau gastieren werden.
Quarter| Clock| Score
1| 02:47| 07:00| Felix Schumacher (Pass Andrecus Lindley, 3 yds), PAT Hendrik Schwarz
2| 02:10| 14:00| Philip Lanieri (Pass Chad Jeffries, 7 yds), PAT Hendrik Schwarz
3| 06:11| 17:00| Hendrik Schwarz (Field Goal, 34 yds)
4| 03:35| 24:00| Philip Lanieri (Pass Chad Jeffries, 5 yds), PAT Hendrik Schwarz
4| 08:17| 24:07| Conner Sullivan( Lauf, 11 yds), PAT William Jansen
Bilder: FB Frank Baumert