Mitteilung von Bonn Gamecocks vom 03.09.2014

Gamecocks gewinnen gegen Meister Bielefeld drittes von vier Abstiegsendspielen

Bonner Kampfhähne verlassen Abstiegszone, Bulldogs müssen um Ligaverbleib zittern

Bonn bleibt ein schlechtes Pflaster für die Footballer der Bielefeld Bulldogs. Nach der 20:10-Niederlage am Rhein vor einem Jahr – der einzigen der regulären Spielzeit für den späteren Nordstaffel-Meister aus Ostwestfalen – unterlag die Mannschaft von Headcoach Denauld Brown den Gamecocks am Samstag vor etwa 200 Zuschauern im Sportpark Wasserland mit 27:10.

Das schlagbar scheinende „durchschnittliche GFL-II-Team“, das die Bulldogs wohl in Bonn anzutreffen hofften („Neue Westfälische“ vom 31. August), war jedenfalls am Samstag nicht auf dem Platz erschienen. Stattdessen zeigten die Gamecocks fast die gesamte Partie über eine konzentrierte, überzeugende Leistung und gingen bereits mit ihrer ersten Serie in Führung.

Dimitri Ott mit einem Kickoff-Return in die Bielefelder Feldhälfte und Receiver Jan Wattenberg per Catch eines Passes von Quarterback Sebastian Schopen bescherten den Hausherren eine exzellente Feldposition an der 5-Yard-Linie der Bulldogs. Schopen holte dann mit einem kurzen Lauf den ersten Touchdown des Tages, Andreas Grünkemeyer verwandelte den folgenden Extrapunkt-Kick zum 7:0.

Dass die Bulldoggen einen schweren Stand haben würden, erwies sich jedoch auch anhand der Widerstandsfähigkeit des Heimteams: Bielefelds Defense forcierte kurz vor Ende des ersten Quarters einen Ballverlust von Bonns Günter Barth und kam damit nicht nur in Ballbesitz, sondern brachte die Gastgeber auch um ihren Top-Runningback – Barth musste nach der Aktion angeschlagen vom Feld. Die Gamecocks zeigten sich von dem Rückschlag jedoch vollkommen unbeeindruckt und stoppten den anschließenden Drive der Gäste. Kaum wieder auf dem Platz, holte die Bonner Offense mit fast jedem ihrer Spielzüge ein First Down und schloss die Serie dank eines Fieldgoals von Grünkemeyer zum 10:0 mit weiteren Punkten ab.

Nachdem ein Fieldgoal-Versuch zuvor noch gescheitert war, kamen die Bulldogs kurz vor der Halbzeit dann aber doch zu ihren ersten Punkten: Die Gastgeber spielten erfolglos ein 4th Down in eigenem Territorium aus und Bielefeld übernahm daraufhin kurz vor der Bonner Redzone; wenige Plays später gelang Ashton Hall mit einem kurzen Run der Anschluss-Touchdown zum 10:7 (Extrapunkt Sven Loerchner gut). Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Kabinen.

In die zweite Hälfte starteten die Kampfhähne erneut druckvoll. Mittlerweile war Ferdi Rieck als Quarterback im Spiel, während Sebastian Schopen auf die Runningback-Position gerückt war – eine Variante, die auch schon in den beiden Partien gegen die Elmshorn Fighting Pirates zu besichtigen gewesen war. Rieck erlief zunächst selbst ein First Down und fand danach Receiver Nils Dobmeier mit einem langen Pass an die 5-Yard-Linie der Gäste. Von dort aus war es erneut Schopen, der den zweiten Cocks-Touchdown des Tages mit einem kurzen Lauf erzielte; Grünkemeyer verwandelte den Extrapunkt zum 17:7.

In dieser Phase lief nun endgültig nichts mehr für die Ostwestfalen: Die Special Teams der Gamecocks eroberten nach einem kurzen Kickoff den Ball und holten damit das Angriffsrecht direkt zurück. Bonns Offensive fackelte danach nicht lange und holte durch einen Lauf von Schopen den nächsten Bonner Touchdown, zu dem Grünkemeyer erneut den Extrapunkt zum 24:7 beisteuerte.

Ein letztes Aufbäumen der Bulldogs, die nach einem weiten Pass von Quarterback-Youngster Niklas Gorny tief in Bonner Territorium standen, verhinderte die starke Defense in Columbia Blue – Bielefeld musste sich mit einem Fieldgoal zum 24:10 bescheiden.
Anschließend ging Bielefeld volles Risiko und setzte angesichts des Rückstands fast ausschließlich aufs Passspiel. In dieser Phase trumpfte Bonns Defensive Backfield jedoch groß auf und ließ mit Interceptions durch Roman Solovij und Nick Hedke sowie gleich zwei Picks von Routinier Christoph "Grüse" Wassermann nichts mehr anbrennen. Zwischenzeitlich hatte Andreas Grünkemeyer mit seinem zweiten Fieldgoal des Tages noch auf 27:10 für Bonn erhöhen können – gleichzeitig auch der Endstand.

Headcoach Robert Mager war erwartungsgemäß angetan vom dritten Erfolg seiner Truppe in Serie und dem zweiten GFL2-Heimsieg gegen Bielefeld in Folge: „Wir haben heute mit einer sehr guten Teamleistung verdient gewonnen. Ich bin sehr zufrieden, dass wir nie den Fuß vom Gas genommen haben und die Konzentration fast über das gesamte Spiel hinweg hoch halten konnten“, so Mager. „Eine starke Leistung auch unserer Defense, die besonders die US-Spieler Bielefelds insgesamt gut kontrolliert hat. Sehr gut gelaufen ist die Umstellung unserer Offense nach dem Ausfall von Günter Barth. Dass wir in den zweiten Halbzeiten der beiden Spiele gegen Elmshorn genau diese Variante schon gespielt hatten, kam uns natürlich sehr gelegen.“

Durch den Sieg gegen Bielefeld entkommen die Gamecocks (13 Spiele, 12:14 Punkte) fürs Erste der Abstiegszone und stehen jetzt auf Rang sechs. Nach einem hauchdünnen 42:41-Sieg gegen Aufsteiger Cologne Crocodiles klettern die Troisdorf Jets (13 Spiele, 12:14) auf Rang fünf, während Bielefeld (12 Spiele, 10:14) – nächster Gegner der Jets – auf Platz sieben und damit den ersten Abstiegsplatz abrutscht.