Mitteilung von Hannover Musketeers vom 24.05.2003

Spannung bis zum Abpfiff bei den Musketeers

Spannender kann ein Football-Spiel kaum sein: Am Samstag, 24. Mai, lagen die Hannover Musketeers bei ihrem ersten Heimspiel 14:7 in Führung; in der Mitte des letzten Viertels Ausgleich durch die Lübeck Cougars zum 14:14; Minuten später Cougars in Führung durch Fieldgoal zum 14:17; Sekunden vor Schluss Touchdown der Musketeers zum Endstand von 20:17. Rund 600 Zuschauer hatten das hannoversche Team in den letzten Minuten noch mal richtig angefeuert. Mit dieser Motivation und starken Nerven konnten die Musketeers einen gelungenen Heimsieg im Arminia-Stadion feiern.

„Es war klar, dass es ein knappes Spiel werden würde. Was das Team und die Zuschauer in den letzten Sekunden geleistet haben, war wirklich toll“, freute sich Headcoach Knut Kasimir. „Teilweise haben wir heute guten Football gespielt, teilweise nur Durchschnitt. Sportlich ist noch einiges zu machen. Aber der Teamgeist stimmt und die Mannschaft ist soweit, dass sie solche Spiele, die physisch an die Grenzen gehen, gewinnen kann.“ Seiner Ansicht nach standen sich heute zwei ebenbürtige Teams gegenüber und niemand hätte sich beklagt, wenn das Spiel unentschieden ausgegangen wäre. Für die Musketeers hob Coach Kasimir besonders die Leistung des Punt Return-Teams hervor.

Ihren ersten Ballbesitz konnten die Cougars gleich in Punkte verwandeln: Mit Lauf- und Passspiel erreichten sie mehrere First Downs, standen schließlich 14 Yards vor der Endzone und nach einem Pass erzielte Terry Clements den ersten Touchdown. Es war das erste Beispiel für die gute Zusammenarbeit der Gebrüder Clements. Die Musketeers kamen anschließend durch Laufspiel vielversprechend nah an die Lübecker Endzone, aber der Fieldgoal-Kick im vierten Versuch war nicht erfolgreich.

Im zweiten Viertel kam keine Mannschaft wirklich voran; Positionsveränderungen waren eher die Folge von Regelverstößen und dementsprechenden Strafen. Eine sehenswerte Szene lieferte die Musketeers-Defense: Die Cougars waren in ihrem zweiten Versuch noch 44 Yards von der hannoverschen Endzone entfernt, als Brett Baker eine Interception gelang und Winston Huggins den Ball bis 15 Yards vor die Lübecker Goalline brachte. Zurückgeworfen durch Strafen wollten die Musketeers ihren vierten Versuch wenigstens für drei Punkte nutzen, aber auch jetzt klappte das Fieldgoal nicht.

Gleich nach der Halbzeitpause brachte Winston Huggins bei einem Punt-Return und tollen Lauf die Musketeers-Offense in eine gute Startposition. Die nutzte Tiziano Bitetto mit einem Lauf über 20 Yards im ersten Versuch zum Touchdown. Kurz vor Ende des dritten Viertels schnappte sich Winston Huggins erneut bei einem Punt der Cougars den Ball und trug ihn gleich selbst über das halbe Spielfeld in die Endzone. Mit den Zusatzpunkten von Ingo Hehrhold lagen die Musketeers 14:7 in Führung.

In den letzten zwölf Spielminuten wurde es knapp. Beim ersten Ballbesitz der Cougars konnten die Musketeers drei Mal den Empfang von Pässen kurz vor der Endzone verhindern. Beim nächsten Einsatz der Lübecker Offense kamen sie wieder bis zehn Yards vor die hannoversche Endzone und Patrick Wischnewski konnte diesmal mit einem Lauf den Ball dort auch ablegen. 14:14 Ausgleich. Während bei den Musketeers anschließend ein Fieldgoal-Kick nicht erfolgreich war, schoss Ronny Schmidt die Cougars zur 14:17 Führung. Es waren nur noch Sekunden zu spielen und die Musketeers kamen durch Pässe bis 28 Yards vor die Lübecker Endzone. Die hannoversche Offense zeigte starke Nerven und Philipp Eisenhauer brachte den gefangenen Ball sicher ins Ziel. Der Abpfiff des Schiedsrichters war danach im Siegesjubel der hannoverschen Mannschaft und Zuschauer nicht mehr zu hören.

Für die Musketeers gab es aber auch eine schlechte Nachricht heute: Linebacker Marco Dörge hatte sich im dritten Viertel verletzt und hat vermutlich einen Schlüsselbeinbruch, so dass sein weiterer Einsatz in dieser Saison sehr fraglich ist.