HBD vs Schwäbisch Hall Unicorns 26:15
(14:0/6:0/6:0/0:15)
Das die Hamburg Blue Devils noch kein German Bowl Kandidat sind, haben sie heute nachdrücklich unter Beweis gestellt. Wer das Interconference Spiel gegen die Schwäbisch Hall Unicorns bei echtem hamburger Sauwetter gesehen hat, wird ganz sicher nicht von einer Favoritenrolle der Blauen sprechen. Aber: die Devils sind zurück. Mit mehr als 6.100 Zuschauern im neuen Domizil am Millerntor wurde der geplante Saisonschnitt schom im ersten Spiel übertroffen - und es wären bei trockenem Wetter und ohne den GMove (Hamburger Love Parade) sicher noch einige mehr gewesen.
Eindrucksvoll auch vor dem Spiel die Präsentation aller aktiven Mannschaften des Vereins. Mit nahezu 400 Spielern und Cheerleadern zeigten die Hamburg Blue Devils, dass es eben nicht nur das Aushängeschild GFL-Mannschaft gibt, sondern dieser Verein einer der größten im American Football in Deutschland ist, für den sich der Kampf gelohnt hat.
Die erste Halbzeit wurde vom Gastgeber klar dominiert. Wer allerdings wieder eindimensionales Laufspiel über Crayton erwartet hatte, sah sich sehr schnell getäuscht. Im Gegensatz zum Spiel in Kiel wechselte HC Kent Anderson in seinen Calls zwischen Run und Pass, ließ sich auch Wallace Clay immer wieder in Szene setzen und schenkte QB Jan Seiff das Vertrauen, der im gesamten Spiel mit einer Completionrate von 80 % auch überzeugte. Dabei zeigte Seiff, dass seine Stärken deutlich im Bereich der Pässe bis zu 10 Yard liegen. Die Ziele mit Max v. Garnier und heute besonders Babak Movassaghi dankten es immer wieder durch ausreichend Raumgewinn für einen neuen 1. Down - und wurde es einmal eng, war da ja immer noch E.C.
Die eindrucksvolle Stimmung und die schöne Kulisse, die die Blue Devils zunächst sichtlich beflügelten, machten die Gäste aus Schwäbisch Hall in gleichem Maße nervös. Zu ungewohnt wohl auch die Lautstärke, in der die Hamburger Fans ihr Team immer wieder anfeuerten. Zu Hause sind schon 1.000 Zuschauer eine seltene Ausnahme und ein Highlight für den Aufsteiger, der als zweiter der 2. BL Süd 2000 nur durch den Zwangsabstieg der Aschaffenburg Stallions aufrücken konnte. Wohl auch deshalb gingen dem 14:00 durch den Fumble-Return von Devils MVP Gordon Crow gleich zweimal hintereinander Auswechselfehler voraus, die diese Punkte erst ermöglichsten.
Kent Anderson lobte die Gäste aus Schwäbisch Hall, indem er sich wünschte, seine blauen Jungs hätten ebenso viel Einsatz und Kampfgeist über das gesamte Spiel gezeigt, wie die Spieler der Unicorns. Aber wer Anderson kennt wird wissen, dass er dem Team seine Auffassung wird verdeutlichen können.
Die Frage nach einem neuen QB in Hamburg liessen die Devils offen. Man steht ganz konkret mit einem Wunschkandidaten in Verhandlungen und es könnte sein, dass bereits zum Spiel gegen die Düsseldorf Panther am nächsten Samstag ein neuer Amerikaner präsentiert werden kann. Dabei wird es sich ganz definitiv nicht um Tyler Grovesteen und auch nicht um Jeff Fox handeln - so Anderson
Scorebox
I. Quarter:
06:00 Crayton, 10 Yd. Run
07:00 Erbs, PAT
13:00 Crowe, 6 Yd. Fumble Return
14:00 Erbs, PAT
II. Quarter
20:00 Clay, 16 Yd. Run
III. Quarter
26:00 Crayton, 2 Yd. Run
IV. Quarter
26:06 Voth, 3 Yd. Run
26:07 Biedenkapp, PAT
26:13 Newton, 3 Yd. Pass v. Ashfield
26:15 Ashfield, TPC
Wolfgang Klüß