Mitteilung von Assindia Cardinals vom 11.04.2003

Cardinals dürfen sich auf ein Top-Talent freuen ...

Ex-Kölner Peter Heyer schuftet Zurzeit bei Rhein Fire.

Von Christian Schwarz / WAZ.

Die Fachwelt ist sich einig: Peter Heyer zählt zu Deutschlands größten Football-Talenten. Zurzeit schuftet der 23-Jährige noch im täglichen Training von Rhein Fire und will sich dort für ein Engagement in der Amerikanischen NFL empfehlen. Doch nach dem Ende der gerade erst begonnenen Saison in der NFL Europe wird Heyer nach Essen wechseln, um sich das Trikot der Assindia Cardinals überzustreifen. 13 Jahre hatte er zuvor den Cologne Crocodiles die Treue gehalten. Dort war er als Fünftklässler zum ersten Mal mit Football in Berührung gekommen und hatte sich prompt in diese Sportart verliebt. Aber nach über einer Dekade beim selben Verein war irgendwann die Luft raus. Oder wie Heyer es sagt: "Der Hunger war nicht mehr da."An Angeboten aus der ersten deutschen Liga, der "German Football League" (GFL), hat es nicht gemangelt. Die Offerte aus Essen schmeckte dem Koloss, bei dem sich 142 KiloLebendgewicht auf 1,93 Meter Körpergröße verteilen, aber am besten. "Der Verein ist relativ jung und besitzt ein enormes Entwicklungspotenzial - ganz im Gegensatz zumeinem bisherigen Klub Köln, der seit 20 Jahren in der ersten Liga spielt", sagt der Mann, dessen Oberarme ungefähr den Umfang von 20 Jahre alten Eichen besitzen. Zudem freut sich Heyer auf die Football-WM, die vom 10. bis 12. Juli in der Rhein-Main-Region steigt. Weil die Cardinals-Trainer Walter Rohlfing und Erol Seval auch zum Stab der Nationalmannschaft gehören, hofft Heyer in Essen auf eine optimale Vorbereitung auf die globalen Titelkämpfe. Auch Deutschlands erster Profi in der NFL, der Essener Patrick Venzke, hat Heyer zum Wechsel ermutigt. Venzke selbst unternahm seine ersten Football-Schritte bei den Cardinals und lobt den Rhein-Fire-Kameraden in höchsten Tönen: "Ihm traue ich durchaus den Sprung in die USA zu." Wobei wir beim einzigen Problem für die Cardinals wären: Sollte sich der "Offense-Liner" durch seine Auftritte in der NFL-Europe einen Eintrag in den Notitzblöcken der US-Talentspäher erspielen und später ein Angebot von Übersee bekommen, dürfte er den Schritt über den großen Teich wagen. Doch das ist alles noch Zukunftsmusik. Nun will Heyer erst einmal bei den Cardinals eine erfolgreiche Saison abliefern. Als Team-Ziel hat er das Erreichen des Halbfinales gesteckt.

Mit seinen Erwartungen liegt Heyer ganz auf der Linie von Steve Calhoun, dem neuen Quarterback der Essener Footballer. Der US-Spielmacher ist in der GFL kein Unbekannter, warf er etwa die Düsseldorfer Panther 1996 bis ins Finale. "Wir sind auf den Schlüsselpositionen hervorragend besetzt, und ich freue mich auf eine große Saison",verkündet der 32-jährige Kalifornier vollmundig. "Pass-freundlich" werde die Offensive sein. Und als weitere Verstärkung soll bereits nächste Woche ein US-Receiver präsentiert werden. "Ein echter Kracher", verspricht Calhoun. Als dritten Ami stellen die Essener am 22. April einen Linebacker vor - eine Art Vorstopper des Footballs. Ob sie noch Ersatz für Anthony Doghmi holen, der sich bei der Partie von Rhein Fire gegen Amsterdam die Achillessehne riss (wir berichteten), ist nicht geklärt.

Aber auch so wollen die Cardinals in ihrer dritten GFL-Saison eine größere Rolle spielen als in den Jahren zuvor. Präsident Wilfried Ziegler: "Platz fünf war bisher ja okay,diesmal aber sollten es aber schon Playoffs sein." Ob die Cardinals tatsächlich im Konzert der Großen mitmischen können, wird sich dann am 24. Mai zeigen, wenn sie bei den Saarland Hurricanes in die Spielzeit starten.