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Mit einem erneut beeindruckendem Spiel und einem verdienten 42:23 Sieg gegen die Munich Cowboys spielten sich Marburg Mercenaries in die Herzen ihrer 1500 Fans.
Nicht nur bei den Fans waren nach dem Spiel feuchte Augen zu erkennen, selbst hartgesottene Spieler schämten sich ihrer Freudentränen nicht. Gerade erstmal 11 Jahre nach der Gründung des Vereins durften sich die Mitglieder und Fans des American Football Vereins aus der Lahnstadt über den Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse freuen.
Dabei hatten sich die Munich Cowboys viel für das Spiel vorgenommen. Gunther Renner, seines Zeichens Cowboy-Urgstein und NFL Europe Profi auf den Seiten der Münchner, hatte seine Mannschaftkollegen noch einmal auf das wichtige Spiel eingeschworen und dafür sogar ein schriftliches Statement vor dem Spiel an seine Mitspieler verteilt. Diese waren daher auch hoch motiviert und willens die Niederlage vom Hinspiel wieder wettzumachen.
Aber ersten kommt es anders, und zweitens als man denkt. Bereits beim Kick Off Return unterlief dem ansonsten überragenden Christopher Liesz ein folgenschwerer Ballverlust. Diesem Geschenk konnte sich die Marburger nicht verwehren und einige Spielzüge später fand Quarterback Joachim Ullrich Tight End Markus Glock zur 7:0 Führung (PAT Müller). Auch die Defense der Söldner hielt beim ersten Drive der Gäste bravorös und so konnte Ullrich nach einem langen Drive Tight End Stefan Scott in der Endzone mit einem gefühlvollen Pass bedienen (14:0). Kurz vor Ende des ersten Spielviertel gelang den Cowboys, bei denen das Passspiel zur Vorwoche um einiges verbessert schien, der Anschluss zum 14:7.
Marburgs Antwort folgte aber prompt und Wide Receiver Arik Bredendiek fing den dritten Touchdownpass von dem trotz gebrochener linker Hand spielenden QB Ullrich. "Es war für die Mannschaft wichtig, dass Jo trotz seiner gebrochenen Hand in den Aufstiegsspielen auflief," lüftete Coach Johansson ein gutgehütetes Geheimnis. Um so beindruckender die Leistung des noch jungen Spielmachers, der ein fast fehlerfreies Spiel ablieferte. Ullrich selbst zollt seiner Offenselinie Dank. "Hinter einer solchen Mauer lässt sich beruhigt ausspielen, selbst mit einer gebrochenen Hand," erklärt der Quarterback der Marburger nach dem Spiel. Den Cowboys gelang kurz vor dem Halbzeitpfiff noch eine weitere Ergebniskorrektur zum 21:15.
Aus der Kabine kamen die Marburger mit viel Elan und bereits der Kick Off konnte von Jesse Pearson bis in die Endzone der Gäste zurückgetragen werden (28:15). Spätestens in diesem Moment wurde man sich auch an der Seitenlinie der Münchner darüber im Klaren, dass man sich mit einer erneuten Niederlage und dem Abstieg in die zweite Bundesliga abfinden müsse. Diese Erkenntnis war wohl für einige Spieler zu schmerzhaft. So durfte dann auch Linebacker Florian Maier frühzeitig duschen gehen, nachdem er nach zwei persönlichen Fouls auch noch anfing den Schiedsrichter zu beschimpfen. Die Münchner kamen trotzdem noch einmal zu einem Touchdown (28:23), konnten aber dem Endspurt der Marburger dann nicht mehr viel entgegensetzen.
Mit einer Rekordkulisse von über 1500 Fans im Rücken spielten die Marburger
befreit auf und kamen noch durch Clancy und Zordan zu zwei weiteren Touchdowns zum Endstand von 43:23. Nun gilt es für den Marburger Vorstand die Weichen für die kommende Saison zu stellen. 10.000 Euro Lizenzgebühr sind nicht von heut auf morgen organisiert und auch die laufenden Kosten werden in der GFL wohl weiter erhöht werden. Versuchen wollen die Marburger auf jeden Fall den diesjährigen Kader zusammen zu halten. Präsident Carsten Dalkowski ist dabei zuversichtlich: "Hier wächst eine starke Truppe zusammen und wir werden versuchen, ihnen die bestmöglichen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Jahr in der GFL zu bieten."
Scoreboard:
7:0 Glock 25 Meter Pass von Ullrich (PAT Müller)
14:0 Scott 5 Meter Pass von Ullrich (PAT Müller)
14:7
21:7 Bredendiek 15 Meter Pass von Ullrich (PAT Müller)
21:15
28:15 Pearson 90 Meter Kick Off Return (PAt Müller)
28:23
35:23 Clancy 3 Meter Lauf (PAT Müller)
42:23 Zordan 5 Meter Pass von Ullrich (PAT Müller)