Mitteilung von Braunschweig Lions vom 24.08.2002

Lions siegen im Duell mit den Adlern

Braunschweigs Offense bleibt in Abwehrschlacht unter 20 Punkten

(RaGa) Am Ende der überaus spannenden Partie gegen den Altmeister aus Berlin behielten die Lions vor 9.904 Zuschauern mit 17:09 (07:00, 00:06, 07:03, 03:00) die Oberhand. David DeArmas kam die Ehre zuteil, mit seinem Touchdown zur 07:00 Führung die 5.000 Punkte Schallmauer in der Geschichte der Lions durchbrechen. Die Berlin Adler zeigten in Braunschweig ihre beste Saisonleistung.

Braunschweigs Defense setzte die Berlin Adler von Beginn an stark unter Druck und beendete den ersten Drive mit einem Turnover. Tim Ploghöft sicherte den Fumble von Michael Aljancic. Braunschweigs Offense kämpfte sich unter der Führung von Todd Cunningham bis an die 24 yard Linie der Adler. Eric Yumas Lauf wurde von der kompromisslosen Adler Defense an der 5 yard Linie hart gestoppt. Der Ellenbogen des Belgiers schwoll daraufhin stark an und verhinderte einen weiteren Einsatz. Troy Tomlin gab unterdessen Entwarnung. „Die Röntgenuntersuchung hat ergeben, das nichts gebrochen ist. Mit etwas Glück kann Eric am nächsten Wochenende wieder spielen.“ Unmittelbar im nächsten Spielzug fand Todd Cunninghams Pass David DeArmas zum Touchdown und Marko Rothaar verwandelte den Zusatzversuch zu 07:00 Führung der Lions. Die Offense der Berlin Adler konnte sich nicht aus der Umklammerung der Braunschweiger Defense befreien und nach einem Quarterback Sack von Jörg Hofmann und Elzie Anderson endete auch der nächste Drive mit einem Punt. Die Bärenstarke Defense der Adler durchbrach in der Folge mehrfach den Schutzwall der Braunschweiger Offense Line und bracht Todd Cunningham schwer in Bedrängnis. So endete auch der Drive der Lions mit einem Quarterback Sack und abschließendem Punt. Angestachelt von der guten Performance seiner Defense führte Michael Aljacic die Adler in Richtung Endzone der Lions. Geschickt nahmen die Adler dabei Braunschweigs Leading Tackler Doug Seidenstricker aus dem Spiel, indem sie den Defensive Back frühzeitig attackierten. Nach einem ausgespielten vierten Versuch standen die Adler an der Lions 13 yard Linie. NFL-Europe Runningback Kim Kuci brachte den Ball bis zur 4 yard Linie und Michael Aljancic fand Hanno Siegmund zum Touchdown. Den Extrapunktversuch von Peter Gärtner konnte die Defense blocken und bewahrte somit die knappe 07:06 Führung der Lions. Turnusgemäß übernahm Kelvin Love die Führung des Braunschweiger Angriffs. Berlins aufmerksame Rückraumverteidigung ließ keinen Spielraum für Pässe. Mit Läufen von Matt Riazzi und Kelvin Love gelangten die Lions bis zu 27 yard Linie der Adler. Dort wurde Matt Riazzi im vierten Versuch gestoppt, ohne die First-Down-Markierung zu erreichen. Zum Entsetzen der Zuschauer blieb Matt Riazzi liegen und musste behandelt werden. Braunschweigs Publikumsliebling hatte einen Schlag auf den Kiefer abbekommen und konnte danach nur noch sporadisch eingesetzt werden. Die Adler waren mit dem knappen Rückstand zufrieden und ließen die verbleibende Zeit der ersten Halbzeit auslaufen.

Der Eröffnungsdrive der zweiten Halbzeit wurde von Kelvin Love beherrscht. Unbeirrt umkurvte der außerordentlich agile Quarterback die Defense der Adler ein um das andere Mal und krönte die Vorstellung mit einem 11 yard Lauf in die Endzone. Marko Rothaars verwandelter Extrapunkt brachte die Lions mit 14:06 in Front. Die Berlin Adler hielten dagegen und nach einem weiten Pass von Michael Aljacic auf John Schmuck befanden sie in Reichweite der Braunschweiger Endzone. Dort mussten sich die Berliner allerdings mit einem 38 yard Fieldgoal von Peter Gärtner zum Zwischenstand von 14:09 begnügen. Braunschweigs Angriffsformation konnte dem Druck der Berliner Verteidigung nicht genug entgegensetzen. Besonders Jason Lawson unterbrach den Spielaufbau der Lions. Auf der anderen Seite verhindert auch die Braunschweiger Defense die Entfaltung des Berliner Angriffsystems. Die Abwehrschlacht war vollends entbrannt. Dann schien der Knoten bei den Lions geplatzt. Mit Pässen auf David DeArmas, Jörg Heckenbach und David Drane führte Kelvin Love die Lions bis an die 4 yard Linie der Adler. Matt Riazzis Lauf in die Endzone wurde konnte aufgrund eines Holdings nicht anerkannt werden. Kelvin Loves Pass in die Endzone wurde dann von Jason Lawson mit einer Hand abgefischt und bis zur 39 yard Linie der Adler retourniert. Wieder war nun die Defense der Lions gefordert und tatsächlich konnte der Angriff der Adler unmittelbar gestoppt werden. Robert Flickingers Quarterback Sack beendete die Berliner Hoffnungen. Stück für Stück wühlten sich die Lions nun mit ständig wechselnden Quarterbacks in Richtung Berliner Endzone. Nach einem langen Pass von Todd Cunningham auf David Drane standen die Lions wieder unmittelbar vor der Berliner Endzone. Kein Millimeter Boden wurde von den Adlern kampflos preisgegeben. Marko Rothaar sorgte mit einem Fieldgoal über 31 yards für die 17:09 Führung. Noch waren die Adler aber nicht geschlagen. Ein Touchdown und eine Conversion trennten die Berliner bei noch 02:37 Minuten verbleibender Spielzeit von einem möglichen Unentschieden. Braunschweigs Defense behielt jedoch die Oberhand und nach einem Sack von Tuli Mateilona an Jeremy Mears konnte auch der letzte verzweifelte Versuch der Adler nicht den erhofften Erfolg bringen. Braunscheig kam noch einmal in Ballbesitz und konnte in aller Ruhe die Zeit auslaufen lassen.

Seit Wochen beherrscht eine Frage die GFL: „Wer kann die Braunschweig Lions stoppen?“. Seit heute kennen wir die Antwort. Die Berlin Adler haben zumindest das Potential dazu. Sie verfügen über ein junges, ehrgeiziges Team mit einer Reihe talentierter Spieler und einem funktionierenden Spielkonzept. Headcoach Dean Cokinos hat in kurzer Zeit eine starke Truppe geformt, die auch in den Play-Offs ein gehöriges Wort mitsprechen kann. Für die Lions ein Warnsignal zur rechten Zeit, denn schon am nächsten Samstag fordern die Cologne Crocodiles die Braunschweig Lions zum Kampf um den Titel in der GFL Nord. Zwei Jahre lang warten die Lions jetzt schon auf einen Heimsieg gegen das Team von Quarterbacklegende Michael Davis.