Mitteilung von Braunschweig Lions vom 18.08.2002

Footballfest im Waldaustadion

Lions dominieren auch beim Tabellenführer der GFL-Süd



(RaGa) Das Interconferenceduell der Tabellenführer der GFL-Süd und der GFL-Nord entschieden die Braunschweig-Lions deutlich mit 40:00 (03:00, 08:00, 14:00, 15:00). Dabei lag bis 15 Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit eine Sensation in der Luft. Ein Fieldgoal von Marko Rothaar war bis zu diesem Zeitpunkt die magere Punktausbeute der Löwen. Angefeuert von einem infernalisch lautem Publikum hielten die Scorpions den Favoriten lange Zeit unter Kontrolle. Erst Jörg Heckenbach erlöste die Lions und die mitgereisten Fans mit seinem Touchdownfang zur Habzeitführung.



Das Topduell der GFL lockte 3.010 Zuschauer in das Waldaustation in Stuttgart, davon etwa 120 Lionsfans. Bei Temperaturen jenseits der 30 Grad begannen die Scorpions erwartungsgemäß mit druckvollem Laufspiel, aber Braunschweigs Defense stoppte den Angriff noch in der Stuttgarter Hälfte. Schnell standen die Lions nach einem weiten Pass von Kelvin Love auf Jörg Heckenbach in der Red Zone der Scorpions. Doch die Stuttgarter Passabwehr verteidigte aufmerksam die Endzone und so mussten sich die Lions mit einem Fieldgoal von Marko Rothaar begnügen. Im weiteren Verlauf ging der Spielplan der Scorpions zunächst auf. Mit viel Laufspiel über Patrick Fejfr und Tolgay Moralioglu nahmen sie viel Zeit von der Uhr, ohne jedoch jemals nur in die Nähe der Braunschweiger Endzone zu kommen. Braunschweigs Angriff fand nicht in den gewohnten Rhythmus, das Timing der Pässe war zu ungenau und den Rest verhinderte Stuttgarts Passabwehr. Besonders Jeremy Veasey war immer wieder zur Stelle und zerstörte das Passspiel der Löwen. Stuttgarts Offens nutzte das Momentum und kämpfte sich bis zur Braunschweiger 22 yard Linie. Im vierten Versuch sollte ein überraschender Pass von Quincy Woods auf Frank Hofmann den Angriff der Stuttgarter am Leben erhalten. Doch die Chance wurde vertan und mit weniger als zwei Minuten auf der Uhr kam Braunschweigs Offense noch einmal auf das Feld. Todd Cunninhams erste Pässe auf Rafiq Cooper konnten die Scorpions noch abwehren. Dann aber fand Cunningham die Lücken in der Rückraumverteidigung und mit Pässen auf David DeArmas und Jörg Heckenbach marschierten die Lions wie im Lehrbuch mit nur vier Spielzügen über das Feld und schafften den ersehnten Touchdown. Stefan Wesche sorgte beim Zusatzversuch für weitere zwei Punkte zur 11:00 Halbzeitführung.



Der erste Drive der Lions in der zweiten Halbzeit endete nach vielen Undiszipliniertheiten, die einige erfolgversprechende Spielzüge zunichte machten, wieder mit einem Punt. Stuttgarts Offense konnte nun nicht mehr an die guten Leistungen der ersten Halbzeit anknüpfen. Beinahe wäre ein Fumble von Patrick Feijfr unmittelbar bestraft worden, doch Jeremy Veasey fing den Pass von Todd Cunningham auf Jörg Heckenbach in der eigenen Endzone ab. Braunschweigs Defense mit Robert Flickinger, Elzie Anderson und Tuli Mateialona hielt die Stuttgarter Offense weiter in eiserner Umklammerung. Wieder mussten die Scorpions den Ball mit einem Punt durch Frank Hofmann abgeben. Der Punt endete zum ersten Mal nicht im Seitenaus und Matt Riazzi nutzte die Gelegenheit und trug den Ball über 75 yards durch die Reihen der Skorpione hindurch zum Touchdown. Den Zusatzversuch verwandelte Marko Rothaar sicher. Stuutgarts Offense war nun mit den Kräften am Ende und wurde regelrecht von der Braunschweiger Verteidigung terrorisiert. Das verzweifelte Unternehmen in der eigenen Hälfte den vierten Versuch auszuspielen sheiterte und wurde von Braunschweig gnadenlos mit einem Touchdownpass von Kelvin Love auf Ulf Behre zum 25:00 bestraft. Tapfer stemmten sich die Scorpions gegen das drohende Debakel, aber Braunschweigs Offense hatte nun doch noch in ihren Rhythmus gefunden und kontrollierte beide Seiten des Balles. Fast zwangsläufig erhöhten die Lions das Ergebnis durch einen tiefen Pass von Todd Cunningham auf den Ex-Stuttgarter David DeArmas. Begünstigt durch einen Aufstellungsfehler spazierte Matt Riazzi beim Zusatzversuch ungestört in die Endzone. Alle Bemühungen der Stuttgarter, den durchaus verdienten Ehrenpunkt zu erzielen wurde durch Braunschweigs Defense kompromisslos gestoppt. Den Schlusspunkt setzten die Lions mit einem Pass von Todd Cunningham auf Kelvin Love und dem erfolgreichen Zusatzpunkt von Marko Rothaar. Das fantastische Stuttgarter Publikum machte die Begenung trotz der deutlichen Niederlage zu einem Footballfest und unterstütze ihr Team lautstark bis zum letzten Spielzug. Beide Teams wurden mit Standing Ovations in die Kabinen verabschiedet.



Die Braunschweig Lions dominieren weiterhin die Liga. Eine kompromisslos harte Defense legt das Fundament und in der Kombination mit der variablen Offense ringen die Braunschweig Lions jedem Footballfan Respekt und Anerkennung ab. Coach Tomlin und das Team ernten zur Zeit die Früchte der langen und harten Arbeit der vergangenen Jahre. Nach der überaus erfolgreichen Auswärtstournee mit Siegen in Berlin, Hamburg und Stuttgart folgen nun drei Heimspiele für die Lions. Der Titel des Nordmeisters ist jetzt in greifbarer Nähe, dennoch darf keines der Spiele auf die leichte Schulter genommen werden, denn mit Berlin, Köln und Hamburg erwarten die Lions in den nächsten Wochen die weiteren Play-Off Teilnehmer der GFL-Nord. Und die Teams sind heiß darauf, dem Anwärter auf den German Bowl 2002 ein Bein zu stellen.



Stimmen zum Spiel



Troy Tomlin, Headcoach Braunschweig Lions: Ich bis sehr zufrieden mt unserer Leistung. Der Touchdown von Jörg Heckenbach kurz vor der Halbzeit hat uns sehr geholfen. Stuttgart spielt immer sehr hart und diszipliniert, davon können wir noch lernen.


Tom Ross, Headcoach Stuttgart Scorpions: Ich bin sehr glücklich darüber, das unser Team nie aufgegeben hat. Braunschweig hat ein tolles Team. Ich hoffe, wir dürfen in diesem Jahr noch einmal gegen die Lions spielen


Frank Hofmann, Receiver und Punter Stuttgart Scopions: Wir konnten Braunschweig eine Halbzeit lang gut beschäftigen. Beim nächsten Mal (im Endspiel) müssen wir beide Halbzeiten so spielen wie in der ersten Halbzeit, dann ist auch eine Sensation möglich.




Scoring



Q1 00:03 Marko Rothaar, 28 yard Fieldgoal
Q2 00:11 Jörg Heckenbach, 10 yard Pass Todd Cunningham, TPC Stefan Wesche
Q3 00:18 Matt Riazzi, 75 yard Punt Return, PAT Marko Rothaar
Q3 00:25 Ulf Behre, 11 yard Pass Kelvin Love, PAT Marko Rothaar
Q4 00:33 David DeArmas, 38 yard Pass Todd Cunningham, TPC Matt Riazzi
Q4 00:40 Kelvin Love, 41 yard Pass Todd Cunningham, PAT Marko Rothaar





Highlights (offizielle Statistiken liegen noch nicht vor)



Todd Cunningham vervollständigte 10 von 15 Pässen für 224 yards Raumgewinn und 3 Touchdowns und eine Interception.


Kelvin Love vervollständigte 3 von 10 Pässen für 80 yards Raumgewinn und 1 Touchdown. Mit 3 Läufen erzielte er 43 yards Raumgewinn und fing einen Pass für 41 yards zum Touchdown.


Jörg Heckenbach fing 4 Pässe für 137 yards Raumgewinn und einen Touchdown.



Frank Hofman fing 2 Pässe für 28 yards Raumgewinn
Tolgay Moralioglu erlief in 17 Versuchen 72 yards Raumgewinn