Mitteilung von Braunschweig Lions vom 15.09.2008

Löwen machen das Dutzend voll

Durch einen verdienten 49:21 (14:0, 0:7, 7:7, 28:7)-Auswärtssieg im Play-Off-Halbfinale bei den Marburg Mercenaries sicherten sich die Braunschweig Lions die erneute Endspielteilnahme am German Bowl XXX. Damit stehen die Löwenstädter zum zwölften Mal in Folge in einem Finale um die Deutsche Meisterschaft.

Überragender Akteur vor rund 1.500 Zuschauern, davon knapp 600 aus Braunschweig angereist, war auf Seiten der Braunschweiger Runningback Michael Andrew, der, vorbildlich unterstützt durch eine perfekt aufspiele Offensive Line, vier Touchdowns und über 200 Yards Raumgewinn durch seine Läufe zum Sieg beisteuerte.
Dabei dauerte es im Stadion „Am Köppel“ einige Zeit, bis der Punktereigen eröffnet wurde. Fast sah es so aus, als ob das erste Spielviertel ohne Zähler abgeschlossen werden sollte, da stellte sich der britische Ballträger der Lions zum ersten Mal in der Endzone der Marburger vor. Dies geschah im vierten Versuch kurz vor der Endzone der Mercenaries und die Coaches der Niedersachsen ließen dabei zum zweiten Mal im Verlauf dieses ersten Drives den letzten Versuch ausspielen. Der Erfolg gab ihnen Recht und die Lions standen zum ersten Mal auf dem Scoreboard.
Hatte dieser besagte erste Drive noch über sechs Minuten von der Spieluhr genommen, ließen sich die Lions, oder besser gesagt Michael Andrew, im zweiten Auftritt nicht so lange bitten. Nachdem die Braunschweiger Verteidigung den Marburger Angriff schnell stoppen konnte, war es erneut die Nummer 32 der Lions, die unaufhaltsam über das halbe Spielfeld in die Marburger Endzone lief.
Das erste Quarter konnte also aus Braunschweiger Sicht beruhigt abgeschlossen werden, allerdings zeigten die Gastgeber fortan, dass sie mit variablem Angriffsspiel um Sean Cooper und vor allen Dingen Marcel Duft auch punkten können. Und das auch schnell, wenn es sein muss.
So war es der Ex-Löwe Marcel Duft, der im zweiten Quarter schnell zum 7:14-Halbzeitstand verkürzte. Weitere mögliche Punkte für die Hessen verhinderte kurz vor der Halbzeit Muk Kang mit der Interception kurz vor der eigenen Endzone. Er bügelte damit den Ballverlust von Jabari Johnson wieder aus, der die Marburger tief in deren Spielhälfte in Ballbesitz gebracht hatte. In der Folge dieses Ballverlustes kam die Nummer 1 der Lions aufgrund einer Nackenprellung auch nicht mehr zum Einsatz, so dass Michael Andrew nun allein die Last im Laufspiel der Braunschweiger tragen musste.
Dass er dieser Verantwortung an diesem Tag gewachsen war, bewies er schon mit dem ersten Drive der zweiten Halbzeit. Er erzielte seinen dritten Touchdown aus kurzer Distanz und stellte den alten 14 Punkte-Abstand wieder her.
Da sich die Marburger im folgenden Drive schnell die nächste Interception durch Patrick Finke einfingen, wollten die Lions danach zum endgültigen KO-Schlag ausholen. Doch der Versuch eines Trickspielzuges beim Field Goal-Versuch misslang und endete sogar mit einer Interception durch Kelvin Love.
So wurde die Entscheidung also vertagt und die Lahnstädter machten es ihrerseits durch das dynamische Duo Joachim Ullrich/Marcel Duft noch einmal spannend. Aus dieser Spannung heraus entwickelte sich im letzten Spielabschnitt dann für die Zuschauer eine mehr als unterhaltsame Partie. Denn beide Teams erzielten nun die Punkte im Minutentakt.
Den Anfang machte Prince Baffour auf Seiten der Gäste, dem es aus gleicher Distanz Joachim Ullrich nur wenig später nachmachte. Erst als Michael Andrew mit einem weiteren Big Play sechs Minuten vor Ende des Spieles wieder zwei Touchdowns Unterschied zwischen die Teams legte, schien eine erste Vorentscheidung gefallen.
Endgültig unter Dach und Fach brachten anschließend die Defense-Akteure des Rekordmeisters den Sieg in der Fremde. Zuerst konnte DeMario Williams einen Fumble des agilen Marburger Runningbacks Sean Cooper über das halbe Spielfeld zum Touchdown zurücktragen und im nächsten Drive gelang dieses Kunststück über fast die gleiche Distanz Patrick Finke noch einmal. Er profitierte dabei vom Fumble, den Andre Krüger bei einem Quarterback-Sack an Joachim Ullrich erzwang.
Mit ihrer wohl über weite Strecken der Begegnung besten Saisonleistung qualifizieren sich die Braunschweig Lions erneut für den German Bowl. Seit 1997 ist es die zwölfte Teilnahme in Serie und im großen Finale treffen die Löwen nun am 27. September in der Frankfurter Commerzbank Arena auf die Kiel Baltic Hurricanes.

Scoreboard:

0:7 Michael Andrew 2 Yard-Lauf (PAT Steffen Dölger)
0:14 Michael Andrew 46 Yard-Lauf (PAT Steffen Dölger)
7:14 Marcel Duft 15 Yard-Pass von Joachim Ullrich (PAT Stephan Bauer)
7:21 Michael Andrew 2 Yard-Lauf (PAT Steffen Dölger)
14:21 Marcel Duft 15 Yard-Pass von Joachim Ullrich (PAT Stephan Bauer)
14:28 Prince Baffour 1 Yard-Lauf (PAT Steffen Dölger)
21:28 Joachim Ullrich 1 Yard-Lauf (PAT Stephan Bauer)
21:35 Michael Andrew 45 Yard-Lauf (PAT Steffen Dölger)
21:42 DeMario Williams 45 Yard-Fumble Return (PAT Steffen Dölger)
21:49 Patrick Finke 40 Yard-Fumble Return (PAT Steffen Dölger)