Drittes Viertel bringt Kiel den Sieg
Unicorns unterliegen in Kiel mit 17:31 / Hall führt zur Halbzeit gegen den Favoriten mit 14:10
Vor der stolzen Kulisse von 4.400 Zuschauern im Kieler Holsteinstadion unterlagen die Schwäbisch Hall Unicorns am Samstag den Kiel Baltic Hurricanes mit 17:31. Tröstlich für die TSGler: Die hoch favorisierten Kielern waren lediglich im dritten Viertel wirklich überlegen.
Der Kommentator des Kieler Web-Radios brachte es am Samstag bei seiner Spielzusammenfassung auf den Punkt: "Der Underdog aus Schwäbisch Hall hat nicht nur gut mitgehalten, sondern den Hurricanes über weite Strecken ordentlich den Hintern versohlt!" Vor dem Spiel hatten das nur wenige für möglich gehalten, denn das Team von der Förde hatte im Winter mit vielen hochkarätigen Spielern enorm aufgerüstet. Den Unicorns hatte man insbesondere nach dem verpatzten Saisonstart in Weinheim nicht zugetraut, am Samstag auch nur den Hauch einer Chance auf einen Sieg zu haben.
Es sollte anders kommen, denn die Unicorns starteten respektlos in die Partie im Holsteinstadion. Die Kieler nahmen ihren Gegner hingegen zumindest Anfangs noch auf die leichte Schulter. Selbst Kiels erfahrener Starcoach Kent Anderson ließ sich im ersten Viertel zu einer eher überheblich erscheinenden Entscheidung hinreißen: An der 28-Yards-Linie der Unicorns ließ er sein Team einen vierten Versuch ausspielen, anstatt ein Fieldgoal kicken zu lassen. Der Versuch misslang, der Ballbesitz wechselte und die Unicorns nutzten die Chance im direkten Gegenzug zur 7:0-Führung durch einen Touchdown-Pass von Jordan Neuman auf Kai Rabus (PAT Dario D'Ariano).
Zu Beginn des zweiten Viertels gingen die Gastgeber besonnener zu Werke. Ein Fieldgoal und ein Touchdown von Estrus Crayton brachte sie mit 10:7 in Führung. Diese sollte aber nicht lange Bestand haben, denn der zweite Touchdown-Pass von Jordan Neuman wurde von Max Seroogy (PAT D'Ariano) zur neuerlichen 14:10-Führung der Unicorns gefangen.
Nicht nur die Unicorns-Offense nutzte bis zu Pause ihre Chancen, auch die Haller Defense gab ein sehr kompaktes Bild ab. Besonders auffällig agierte in ihr Thomas Rauch, dem es gleich dreimal gelang den Kieler Quarterback Adrian Rainbow im eigenen Backfield zu Boden zu bringen. So auch wenige Sekunden vor der Halbzeitpause, als die Baltic Hurricanes noch einmal sehr nahe vor der Haller Endzone auftauchten.
Dass sie am Ende als Sieger vom Platz gehen durften, das hatten die Jungs von der Förde ihrer Leistung im dritten Viertel zu verdanken. In diesen zwölf Spielminuten hatten sie die Unicorns tatsächlich im Griff, erzielten zwei Touchdowns per Pass und erspielten sich so eine 24:14-Führung. Die Unicorns gaben sich deshalb aber nicht auf und drängten auf den Anschluss-Touchdown. Mit einem Fumble an der Kieler 15-Yard-Linie kurz vor dem Seitenwechsel zum letzten Viertel machten sie sich allerdings einen Strich durch die eigene Rechnung.
Den Anschluss sollten die Haller erst durch ein 41-Yards-Fieldgoal von Dario D'Ariano erzielen, auch wenn dieser mit nur drei Punkten zum 17:24 magerer als erhofft ausfiel. Kiel konterte und erzielte das 31:17. Mit fünf Minuten Restspielzeit suchten die Haller nun ihre letzte Chance. Das Team von Headcoach Siegfried Gehrke warf alles nach vorne und ging in den Formationen sowie in der Spielweise volles Risiko. 13-Yards vor der Kieler Endzone war bei etwas mehr als einer Minute verbleibender Spielzeit aber Schluss für den Angriff der Uincorns und man musste sich in die 17:31-Niederlage fügen.
Trotz der Niederlage haben sich die Unicorns mit ihrem Auftritt in Kiel einige Sympathien zurück erobert. Die überraschende 6:35-Niederlage zum Saisonstart in Weinheim und der knappe 17:14-Arbeitssieg gegen die Aufsteiger aus München hatten bei vielen Fans für Stirnrunzeln gesorgt. Nun haben die TSGler gegen die Kieler Startruppe gezeigt, dass man immer noch kämpfen kann und das Footballspielen bei Weitem nicht verlernt hat. Erneut kann man das am kommenden Samstag unter Beweis stellen, wenn man zum frühen Rückspiel bei den Munich Cowboys erwartet wird.
Die Punkte für Hall erzielten in Kiel Kai Rabus (6), Max Seroogy (6) und Dario D'Ariano (5).
Viertel-Ergebnisse: 0:7 / 10:7 / 14:0 / 7:3, Final: 31:17
==> Bild im Anhang von Dieter Hess
Quarterback Jordan Neuman warf in Kiel zwei Touchdown-Pässe
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