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Knacks für die Seele

In der Halbzeitpause war noch alles in Ordnung. Der Außenseiter, die Munich Cowboys lagen gerade mit 7:17 gegen die Marburg Mercenaries zurück. Dieser Zwischenstand war gegen die Meisterschaftsfavoriten aus Hessen doch sehr unerwartet und man hatte nach der Leistung aus der ersten Halbzeit Grund zur Hoffnung dieses Spiel lange Zeit offen zu halten oder für eine Sensation zu sorgen.

Marburg startete mit dem zweiten QB Daniel Schreiber in die Partie, da der designierte Spielmacher aus beruflichen Gründen nicht trainieren konnte, und tat sich in der ersten Hälfte schwer gegen die Münchner. Gleich in der ersten Angriffsserie konnten mehrere Pässe von den Cowboys-Verteidigern abgewehrt werden und eine davon konnte Daniel Fixy abfangen. Doch die Münchner Offense kam auch nicht richtig in die Gänge. Die Drives waren meist nach drei Spielzügen beendet.

So kamen die Gäste zu ihren ersten Punkten des Spiels, durch ein Field Goal von Patrick Wolff. Die Running Backs Marcus Whalen und Michael Daub erhöhten in der Folge auf 0:17 und endlich fanden die Gastgeber eine Antwort. Mit einer langen Angriffsserie überbrückten sie das Feld und QB Gary Lautenschlager konnte mit einem Lauf durch die Mitte den Anschluss vor der Halbzeitpause erzielen.

Die Gastgeber und die Zuschauer merkten, dass da was gehen könnte, doch zu Beginn der zweiten Halbzeit haben "wir den Schalter auf off gestellt", resümierte nach dem Spiel Offense Coordinator Markus Schuster. Denn Marburg erzielte im dritten Viertel 35 Punkte und entschied so die Partie für sich. In dieser Phase wollte bei München nichts klappen.

Nachdem die Hessen am Ende der ersten Halbzeit eine Strafe kassierten, wurde der Kick Off zu zweiten Hälfte, durch Thomas Zeitler, von der 50-Yard-Linie ausgeführt und landete Tief in der Marburger Endzone. Von dort aus startete Marcel Duft zu einem spektakulären Return über 100 Yards und zum 7:24 in die Endzone. Diesem ersten Rückschlag folgte der nächste durch eine Interception, die von Marburgs Mike Overly zum nächsten Touchdown zurück getragen wurde.

Einen "Knacks für die Seele" nannte Cowboys-QB Gary Lautenschlager den Start in die zweite Hälfte der Partie und während die Offense mit weiteren Ballverlusten den Gästen gute Feldposition verschafften, nutzten diese ihre Chance und konnten durch Marcus Whalen und zweimal Joschi Tischkau die Partie vor dem letzten Spielabschnitt entscheiden.

Auf der Pressekonferenz war Offense Coordinator Markus Schuster über die grundsätzlichen Fehler, wie schlechte Tackles, verärgert und kritisierte die Trainingsmoral eines Teils des Kaders. Auf der anderen Seite war Marburgs Head Coach Brad Arbon mit dem Spiel seines Teams und besonders seines zweiten QB Daniel Schreiber sehr zufrieden, der seinen ersten Start für die Hessen absolvierte.

Es wird langsam immer schwerer die drohende Relegation zu verhindern. Dazu müssen in den nächsten Spielen (20.08. gegen Darmstadt und 28.08. in Saarbrücken) Erfolge her, um das Abstiegsgespenst zu verjagen. Eine bessere Trainingsbeteiligung würde sicher nicht schaden.