Mitteilung von Munich Cowboys vom 30.07.2006

Niederlage ohne Norton

Die Footballer der Munich Cowboys haben eine weitere Chance vertan, auswärts zu punkten. Das Bundesliga-Spiel bei den Schwäbisch Hall Unicorns ging mit 13:43 verloren. Eine deutliche Niederlage, bei der die Münchner allerdings auf zwei US-Amerikaner aus ihrem Kader verzichten mussten: Fullback Patrick Norton und Quarterback Duane Corlett. Norton ist in der vorigen Woche zurück in die USA geflogen, um an einem NFL Camp teilnehmen zu können. Das hatte Norton seit Saisonbeginn erwogen, die Entscheidung aber erst kürzlich getroffen. In einem Interview sagte der 24-jährige Kalifornier: „Mein Ziel ist die NFL. Als Footballer willst du in der NFL spielen, besonders wenn du aus den Staaten kommst.“ Für die Cowboys ist es eine schlechte Nachricht: Patrick Nortons Einsatzwille, der den gegnerischen Abwehrreihen immer wieder Probleme bereitete, wird in den wichtigen Spielen um den Klassenerhalt fehlen.

Statt Norton und Corlett standen erstmals Spieler im Kader der Münchner, die noch am vorigen Wochenende mit den Munich Cowboys Juniors Bayerischer Meister wurden. Unglücklich verlief der erste Einsatz in der German Football Leeague (GFL) von Junioren-Nationalspieler Jerome Morris, der auf der Linebacker-Position spielte und mit Verdacht auf Wadenbeinbruch in ein Schwäbisch Haller Krankenhaus eingeliefert wurde. Besser erging es den anderen frisch gekürten „State Champions“, sie lieferten ein gutes GFL-Spiel. Neuling Oliver Schober hätte es bei seiner Premiere fast sogar in die Scorer-Liste geschafft.


Doch die Punkte machten, wie zu erwarten war, die Top-Scorer der Unicorns. Runningback Eric Truescott erzielte den ersten Touchdown zum 6:0, die beiden Wide Receiver Thomas Hambalek und Max Seroogy erhöhten auf 13:0 und 23:0, Quarterback Ira Vandever auf 29:0. Für die Munich Cowboys war es eine katastrophale erste Halbzeit. Erst nach der Pause, als die zweite Garde der Unicorns auf dem Feld stand, waren die Cowboys ebenbürtig. Schwäbisch Halls Head Coach Siegfried Gehrke hatte vor dem Heimauftritt an den äußerst knappen 35:29-Sieg seiner Mannschaft in München erinnert und volle Konzentration für das Rückspiel angemahnt. Nach zwei Niederlagen gegen Hamburg und Marburg wollten die Unicorns ihre Chancen für die Play Offs wahren.


Selbst der im Spiel gegen Marburg verletzte Kai Rabus (bisherige Trefferausbeute: acht Touchdowns, zwei Conversions) war wieder dabei. Und als der Vorsprung uneinholbar schien, schickte Gehrke seine Backups auf den Rasen. Selbst die waren anfangs erfolgreich: Ersatz-Quarterback Jordan Neuman erzielte den Touchdown zum 35:0. Und Dan McCall, ein von den Unicorns nach der Hinrunde verpflichteter Verteidiger aus den USA, schaffte das 42:0. Erst nach dem Extra-punkt von Unicorns-Kicker Barry Bradshaw holten die Munich Cowboys auf: Cowboys-Spieler Chavez Donnings (USA) nutzte eine Interception, um zum Touchdown zu laufen – das 6:43. Nach einem Fumble der Unicorns lief die Nummer vier der Münchner, Dominique Kandolo, in die gegnerische Endzone: Weitere sechs Punkte und 12:43. Den Zusatzpunkt zum Endstand von 13:43 erzielte Gary Lautenschlager.


Nach dem Ausfall von Duane Corlett (26), steht der 22-jährige Lautenschlager, Nachwuchs-Quarterback der Munich Cowboys, im Wechsel mit Alexander Scholz, 20, unerwartet früh in der Verantwortung als Spielmacher. Wie das Spiel bei den Unicorns zeigte, brauchen beide noch Zeit, um den Angriff der Cowboys erfolgreich zu dirigieren. Beide hatten zudem im Saisonverlauf mit Verletzungen zu kämpfen, konnten wochen-lang nicht spielen. Duane Corlett hatte dagegen seit Saisonbeginn auf den Pressekonferenzen der Munich Cowboys betont, dass er mit seinen Leistungen in der GFL nicht zufrieden war. „Dass wir nicht gut gespielt haben, fängt mit mir an“, sagte Corlett erst kürzlich in einem Interview. „Dafür übernehme ich die Verantwortung.“ In den entscheidenden Spielen um den Klassenerhalt tragen diese Verantwortung nun die Jüngeren.