Mitteilung von Munich Cowboys vom 10.06.2005

in motion Tour 2005 MUNICH COWBOYS – SCHWÄBISCH HALL

Charly Vogt bastelt wieder. Der Head Coach, der die Munich Cowboys zurück in die German Football League (GFL) führte und nach dem großen Jubel abtrat, weil er eine Auszeit nehmen wollte. Bei der Wahl „Trainer des Jahres 2004“ der Münchner Abendzeitung schaffte Charly Vogt nach zwei Trainern des FC Bayern, Felix Magath und Hermann Gerland, Platz drei. Kurz vor Saisonbeginn sprang Vogt für Florian Berrenberg ein. Und bastelt nun an einer Mannschaft, die der starken Konkurrenz in der GFL gewachsen ist. Das 19:16 am vorigen Wochenende bei den Stuttgart Scorpions war zwar noch kein Meisterstück. Aber ein erster Erfolg.
Jetzt gilt es zwei US-Footballer „ins System einzubauen“, sagt er. Der eine, der 26-jährige Linebacker Marlin Davis sei „ein sehr ruhiger, braver, christlich erzogener US-College-Boy“. Davis ist eigentlich kein Stadtmensch. Aufgewachsen ist er in einem 50-Einwohner-Nest im Staate Virginia. Erst vor drei Wochen, vor dem Match gegen die Cologne Falcons, kam er zu den Cowboys. Der andere, Cordell Roane, 25, verstärkt die Mannschaft gerade mal seit wenigen Tagen. Er kam in der Woche vor dem Stuttgart-Spiel, absolvierte vor seinem ersten Einsatz nur zwei Trainingseinheiten.Die Cowboys lagen gegen die Stuttgart Scorpions mit einem Touch Down zurück, als Roane auf die Position des Quarterbacks rückte. Denn Travis Harvey, Kreativspieler im Aufstiegsjahr 2004, ist verletzt und wird frühestens im August wieder ein Match bestreiten können. Die Cowboys suchten Ersatz – und fanden Cordell Roane. „Er ist ein kleiner und dünner Spieler“, beschreibt Charly Vogt den Neuling. „Aber dafür ein wendiger, beweglicher Quarterback. Und er wirft ziemlich hart.“ Auf diese Härte muss sich die Mannschaft erst einmal einstellen: „Cordell spielt seit zehn oder fünfzehn Jahren so. Er wird sich bestimmt nicht umstellen“, sagt der Head Coach der Cowboys, der mit Roanes Auftakt-Match allerdings nicht ganz zufrieden war. Dennoch hatte Cordell Roane großen Anteil am Sieg in Stuttgart: Er spielte zwei Touch-Down-Pässe, verwandelte den entscheidenden Pass zum 19:16. „Cordell ist hoch intelligent“, lobt Charly Vogt, „und schon jetzt akzeptiert von der Mannschaft.“
Dass das Cowboys-Team noch einmal deutlich verstärkt wurde, führt dazu, dass bewährte Kräfte zurückstecken müssen: Garry Lautenschlager zum Beispiel, der zweite Mann auf der Position des Quarterbacks. „Er war ein bisserl angeknackst“, sagt Charly Vogt, „als Cordell Roane auf das Feld ging.“ Der Head Coach der Cowboys betont aber, dass Lautenschlager für ihn „kein Ersatzspieler“ sondern „ein gleichwertiger Quarterback und Wide Receiver“ sei. Charly Vogt, der bisher wenig Zeit hatte, eine Mannschaft zu formen, setzt also auf beide – auf Roane und Lauten-schlager. In der Offense der Cowboys gilt es, häufige False Starts (wie gegen Stuttgart) zu vermeiden. Viel Bastelarbeit für Charly Vogt vor dem Match gegen Schwäbisch Hall.
Jörg Schmilewski