Mitteilung von Saarland Hurricanes vom 31.05.2005

Saarland Hurricanes gewinnen erstes Heimspiel 25:23

Luon Spearman war mit 3 Touchdowns aus Sicht der Canes Mann des Tages im Ludwigsparkstadion vor 800 Zuschauern. Im zweiten Spiel fiel die Entscheidung über Sieg oder Unentschieden erst in den letzten Sekunden, diesmal zugunsten der Saarländer.

(tr.sh) Spannung und Dramatik pur boten die Canes und ihre Gäste aus Düsseldorf den 800 Footballfans, die trotz der Gluthitze den Weg ins Ludwigsparkstadion gefunden hatten. Das Spiel war vor allem geprägt von 2 unterschiedlichen Halbzeiten. Während im ersten Spielabschnitt die Begegnung immer wieder durch unnötige Fouls auf beiden Seiten unterbrochen wurde, spielten beide Teams nach der Pause endlich Football. Es gab zwar immer noch Flaggen, aber wenigstens mehr nicht bei fast jedem Spielzug. Vor allem der Angriff der Canes tat sich in Halbzeit 1 sehr schwer. Wurde vor Wochenfrist der Gegner aus Schwäbisch Hall noch von der ersten Sekunde an mit einem effektiven Laufspiel dominiert, klappte das diesmal gegen die Gäste aus Nord-Rhein Westfalen überhaupt nicht.
Gleich der erste Drive der Gastgeber wurde nach nur 3 Spielzügen gestoppt. Für den Lauf war kein Durchkommen und der erste Pass war in den Rücken von Florian Bambuch geworfen. Per Punt wechselte der Ballbesitz zu den Panthern. Mit zumindest einem First Down sah deren Bilanz schon etwas besser aus. Zählbares kam aber nicht zustande und die Hurricanes konnten ihren zweiten Angriffsversuch starten. Schon wieder wurden per Lauf keine Yards erzielt. Im zweiten Versuch allerdings gelang dem Tandem David Drane und Tony Moore das erste Big-Play der Partie. Einen 11 Yards Pass konnte Moore über weitere 50 Yards fast in die Endzone tragen. Der anschließende Touchdown von Luon Spearman war dann tatsächlich auch der erste Lauf mit Raumgewinn. (PAT no good)
Der Südligist hatte mit 6:0 vorgelegt. Doch der Nordligist ließ die Antwort nicht lange schuldig. Mühsamer zwar, dafür aber kontinuierlich marschierten sie über den gesamten Platz und markierten durch RB Christian Poschmann dank eines verwandelten PAT die 7:6 Führung im 2. Quarter. Trotz der zwischenzeitlichen Führung und der Gewissheit Punkte erzielen zu können, brachten die Angreifer der Saarländer keinen Fuß mehr auf den Boden. Erschwerend waren in diesem Zusammenhang natürlich auch die vielen Fouls, die in der ersten Halbzeit gerade auf Seiten der Canes begangen wurden. Zumeist Unkonzentriertheiten, die in Schwäbisch Hall nicht zu bemerken waren. Der Angriff war nur ein Schatten seiner selbst. Ob es nun an der starken Abwehrreihe der Rheinländer lag oder an der eigenen Schwäche, außer dem einen Big-Play brachte die Heimmannschaft nichts Zählbares mehr zu Stande. Auch mit der gehörigen Portion Nervosität bei den gestiegenen Erwartungen vor heimischem Publikum erstmals bestehen zu müssen, sind diese Fehler nur schwer zu erklären. In der Pausenpredigt muss Headcoach Kirk Heidelberg aber die richtigen Worte gefunden haben. Obwohl die Düsseldorfer nach dem Seitenwechsel die 10:6 Pausenführung, zwischenzeitlich hatte Kicker Markus de Haer aus 37 Yards erhöht, mit einem weiteren Touchdown durch Pass von Philipp Lux auf Alexej Mittendorf auf 17:6 erhöhten, sahen die PubliCanes endlich eine konzentriert arbeitende Mannschaft. Vor allem im Angriff schienen die in der Halbzeit durchgeführten Änderungen zu fruchten. Das für die Gastgeber so wichtige Laufspiel begann sich zu etablieren. Zunächst verkürzte RB Chris Jackson noch im 3. Viertel auf 12:17. Die Two-point-conversion wurde ganz knapp verpasst. Im Gegenzug begannen die Panther im gleichen Maße, wie die Saarländer stärker wurden, federn zu lassen. Immer mehr Fehler wurden produziert. Die Verteidigung der Canes gelang es, zwei Fumbles zu forcieren und zu recovern. Einer davon auf der eigenen 9 Yardlinie. Wie auch gegen Schwäbisch Hall bewies das Team von Kirk Heidelberg, dass es in der Redzone nur sehr schwer zu bezwingen ist. Im letzten Viertel schlug dann endlich die Stunde von Luon Spearman. Die meisten seiner 169 Yards erlief er gegen Ende des Spiels. Gleich zweimal düpierte er die gesamte Defense. "Abwehrspieler, was soll ich damit?" schien er ein ums andere mal zu fragen. Einfach abschütteln war seine Devise! Mit einem unnachahmlichen 60 Yard-Lauf markierte er zunächst die 18:17 Führung. Die 2-point Conversion scheiterte wiederum knapp. Die Verteidigung des Südligisten zeigte sich bei der Antwort der Gäste wiederum auf der Höhe des Geschehens. Sie zwangen die Düsseldorfer zu einem Fieldgoalversuch, der aus 40 Yards aber vergeben wurde. In der Folge ging es für den Angriff eigentlich schon viel zu einfach vorwärts. Denn wiederum Luon Spearman war es, der nach einem 70 Yard Lauf die Endzone erreichte und die 25:17 Führung markierte. (PAT good)
Dem ein oder anderen war dies vielleicht sogar zu schnell gegangen. Denn mit 3 Minuten war für die Rheinländer noch genügend Zeit auf der Uhr, um zumindest mit einem Punkt von dieser Interconference - Begegnung in die Heimat zurückzukehren. Und in der Tat, die Uhr tickte für die Gastgeber zu langsam. Philipp Lux bediente in der Schlussminute WR Brent Adkins zum 25:23 Anschluss. Mit einer verwandelten 2-Point-Conversion hätten die Nordligisten ausgleichen können. Zusätzliche Dramatik ins Spiel brachte noch ein Verteidiger der Hurricanes, als er nach seiner Auswechslung unerlaubterweise den Platz nach hinten durch die Endzone verließ, anstatt ordnungsgemäß zur Sideline zu laufen. Nur 1 ½ Yards trennten die Panther von dem Untentschieden. Doch Conversions schienen an diesem Samstag einfach nicht zu funktionieren. Die Saarländer, zuvor auch schon 2mal knapp gescheitert, konnten diesen Versuch verhindern. Murat Senem machte den entscheidenden Tackle. Riesiger Jubel bereits jetzt auf der Tribüne und der Sideline. Der Onsidekick wurde von Holger Neumann gesichert. Die restlichen Sekunden konnten die Canes runterspielen. Zumal sie mit 2 locker erlaufenen First Downs beinahe noch in Scoringposition kamen. Kirk Heidelberg ließ David Drane letztendlich aber abknien.
Resümierend muss man der Mannschaft der Canes ein großes Kompliment machen, dass sie nach dieser verkorksten 1. Halbzeit und dem zwischenzeitlichen 17:6 Rückstand das Spiel doch noch drehen konnte. Wieder hat sie bewiesen, bei konzentrierter Spielweise nur sehr schwer zu schlagen zu sein. Beide Mannschaftsteile glänzten mit Big Plays. Die Düsseldorfer müssen sich die Vorhaltungen gefallen lassen, zu viele Chancen vergeben zu haben. Sie waren vor allem aufgrund der ersten beiden Viertel durchaus in der Lage zu gewinnen. So sahen die Fans, die bei dieser Gluthitze den Weg ins Stadion fanden, eine spannende Begegnung mit einem aufgrund des unwiderstehlichen Comebacks am Ende verdienten Sieger. Nach 2 Wochenenden Pause greifen die Saarland Hurricanes am 18.06. gegen die Munich Cowboys im Ludwigspark wieder ins Geschehen ein. Auf das Gesicht der 2. Halbzeit können sich die PubliCanes auf jeden Fall freuen! Why not us?.......Feel the wind!

Die Punkte wurden folgendermaßen erzielt:
6:0 Luon Spearman 2 Yard Lauf, PAT misslungen
6:7 Christian Poschmann 18 Yard Lauf, PAT Markus de Haer
6:10 Markus de Haer 37 Yard Fieldgoal
6:17 Alexej Mittendorf 18 Yard Pass von Philipp Lux, PAT Patrick Wolff
12:17 Chris Jackson 12 Yard Lauf, 2-Point-Conv. misslungen
18:17 Luon Spearman 60 Yard Lauf, 2-Point Conv. misslungen
25:17 Luon Spearman 70 Yard Lauf, PAT Almen Causevic
25:23 Brent Adkins 18 Yard Pass Philipp Lux, 2-Point Conv. misslungen