Mitteilung von Schwäbisch Hall Unicorns vom 12.08.2001

Unentschieden in Saarbrücken sichert Play-Offs für Hall

Mit einem 17:17-Unentschieden trennten sich am Samstag die Saarland Hurricanes und die Schwäbisch Hall Unicorns nach einer hart umkämpften Bundesligapartie. In dem spannenden Spiel, in dem das Angriffsrecht häufig wechselte, konnte keine der beiden Angriffs-Formationen überzeugen. Unzufrieden waren die Gäste mit ihrer Leistung, nicht aber mit dem Ergebnis 'unter dem Strich': der vierte Tabellenplatz in der GFL-Süd und der Einzug in die Play-Offs ist den Hallern nun sicher.


Mit dem 17:17-Unentschieden sicherten sich die Schwäbisch Hall Unicorns den Einzug in die Play-Offs um die deutsche Meisterschaft. Dies stellt den bislang größten Erfolg in der Haller Vereinsgeschichte dar, zumal ihnen die Teilnahme an der Endrunde auch in ihren Bundesliga-Jahren 1988 bis 1990 nicht vergönnt war. Richtige Freude wollte bei den Spielern in den grünen Trikots nach dem Spiel trotzdem nicht aufkommen. Hinter ihnen lag eine Partie, die ihr Headcoach Siegfried Gehrke als 'das schlechteste Spiel in dieser Saison' bezeichnete. Ein Blick in die Minen der Haller Akteure verriet, dass sie ihrem Trainer Recht geben mussten.


Weder die Haller Offense noch die Defense konnte mit ihrer Leistung zufrieden sein, auch wenn die Haller Verteidiger insgesamt das noch etwas bessere Bild abgaben. Auffälligster Spieler in den Abwehrreihen der Unicorns war Cornerback Thomas Bauer. Ihm gelang im zweiten Viertel die 6:0-Führung - Marc Biedenkapp erhöhte per Extrapunkt-Kick auf 7:0 -, nachdem er an der saarländischen 10-Yards-Linie einen von Sven Mielke freigeblockten Ball aufnehmen und in die Hurricanes-Endzone tragen konnte. Später konnte er sich noch mit einem abgefangenen Pass in die Defense-Statistik eintragen, was auch Cornerback Chris Swartz gelang. Mit weiteren Einzelleistungen setzten sich Linebacker Bernhard Günter, End Christoph Chatzidimitriou und Safety Hubert Fleck in Szene. Die Teamleistung insgesamt reichte aber nicht aus, um die Saarländer vollständig bezwingen zu können.


Die Gastgeber warteten mit einer Überraschung auf der Spielmacher-Position auf. Als neuen, amerikanischen Quarterback präsentierten sie Pearl Clarzell, der sich mit wachsender Spieldauer immer besser mit den Hurricanes-Receivern verstand. So konnten die Gastgeber zumindest in der zweiten Halbzeit vor allem mit Pass-Spielzügen Raumgewinn erzielen, fanden aber dennoch meist kurz vor der Haller Endzone ihren Meister in der Unicorns-Defense.


7:7 lautete der Spielstand zur Pause und danach schien es zunächst als ob die lautstarke Kabinenansprache von Unicorns-Headcoach Siegfried Gehrke an seine Offense Früchte getragen hätte. Der Haller Angriff, in dem der angeschlagene Eric Newton am Samstag nur sporadisch eingesetzt werden konnte, kam endlich ins Rollen. An der Ein-Yard-Linie der Hurricanes wurde er dann aber wieder jäh gestoppt. Ein Haller Pass landete in den Händen der Gastgeber, die zu einem langen Angriffszug ansetzten und diesen mit einem 20-Yards-Fieldgoal zur 10:7-Führung beendeten. Im direkten Gegenzug konterten die Unicorns. Per 1-Yard-Lauf von Eric Truscott und Extrapunkt-Kick von Marc Biedenkapp erzielten sie das 14:10 und damit die erneute Führung.


Erst als noch eine Minute und 40 Sekunden zu spielen waren, konnten sich die Unicorns mit einem sehenswerten Fieldgoal über 42 Yards von Marc Biedenkapp zum 17:10 etwas mehr Luft verschaffen. Doch die Saarländer nutzten ihre letzte Chance, arbeiteten sich mit Pässen von Pearl Clarzell auf ein Yard an die Haller Endzone heran und überließen ihrem neuen Quarterback das letzte Yard selbst zum 16:17. Der erfolgreiche Extrapunkt-Kick zum 17:17 sicherte den Hurricanes das Unentschieden, denn in den verbleibenden 25 Sekunden Spielzeit gelangen den Hallern keine weiteren Punkte.


'Die Stimmung im Team hat mir heute überhaupt nicht gefallen.', kritisierte Siegfried Gehrke sein Team nach dem Spiel. 'Wir haben nun eine Woche Pause. Diese Zeit müssen alle nutzen um den Kopf frei zu bekommen und dem Teamgeist wieder mehr Raum zu geben.', sagte Gehrke. Teamgeist wird mit Sicherheit gefragt sein, wenn am 25.August mit den Hamburg Blue Devils im heimischen Hagenbachstadion eine extrem schwere Prüfung auf die Unicorns wartet.