Mitteilung von Schwäbisch Hall Unicorns vom 06.08.2001

Scorpions gewinnen Baden-Württemberg-Gipfel

Vor einer neuen Rekordkulisse von 1.632 Zuschauern verloren die Schwäbisch Hall Unicorns am Sonntag ihr Heimspiel im Hagenbachstadion gegen die Stuttgart Scorpions. Im Gipfeltreffen des baden-württembergischen Footballs zeigte vor allem der Unicorns-Angriff zu wenig um die zweitplatzierten Stuttgarter in Bedrängnis zu bringen. Ein Grund dafür war sicher auch, dass Slotback Eric Newton bereits im zweiten Viertel verletzt ausscheiden musste.


Eine Schlüsselszene des Spiels ereignete sich bereits Anfang des zweiten Viertels. Die Anzeigentafel zeigte ein ausgeglichenes 7:7 als die Haller Verteidiger unterstrichen, dass sie sich nun auf die Stuttgarter Laufangriffe eingestellt hatten. Sie zwangen ihre Gäste zu einem Befreiungskick und brachten Hall an der eigenen 39-Yards-Linie in Ballbesitz und zur Chance, mit einem zweiten druckvollen Angriffszug in Führung zu gehen. Die Haller Offense verlor den Ball aber sofort wieder an die Scorpions, die dieses Geschenk in die 14:7-Führung ummünzten und in der Folge das Spiel nicht mehr aus der Hand gaben.


In den Ballverlusten lag am Sonntag ein wunder Punkt der Haller Offense. Insgesamt dreimal - zweimal per freiem Ball und einmal durch einen Pass in die Arme des Gegners - verlor man den Ball an die Gäste und vergab so Chancen auf weitere Punkte. Zu oft, um mit dem eigenen Angriff ausreichend Druck aufbauen zu können. Hinzu kamen zu viele Fehler, die auch den Haller Headcoach Siegfried Gehrke ärgerten: 'Zu viele falsch gelaufene Passrouten und zu viele falsch gesetzte Blocks',lautete seine Offense-Analyse nach dem Spiel. 'Solche mentalen Fehler werden in der GFL eben sofort bestraft.' weiß Gehrke, der auch den frühen Ausfall von Slotback und Topscorer Eric Newton für die schlechte Angriffsleistung seines Teams mitverantwortlich machte. Newton verletzte sich Anfang des zweiten Viertels am Rücken und musste das Feld verlassen. Sein Einsatz in den kommenden Spielen scheint fraglich zu sein.


Die Scorpions präsentierten das von ihnen erwartete Laufspiel. Über die beiden Runningbacks Marc Corell und Patrick Fajfr erliefen sie Yard um Yard. Trotzdem konnten die Unicorns-Verteidiger unter dem Strich mit ihrer Leistung, insbesondere in der zweiten Halbzeit, zufrieden sein. 'Drei Touchdowns und ein Fieldgoal gegen diese Offense zu kassieren, das ist für einen Aufsteiger keine Schande', meinte auch Headcoach Siegfried Gehrke. Zwei der neun Haller Punkte gingen sogar direkt auf das Konto der Defense.


Eine schlechte Phase hatten die Schützlinge von Defense-Coach Andreas Wengertsmann allerdings wenige Sekunden vor der Halbzeitpause. Mit zwei langen Pässen, die man von den Scorpions vorher nicht zu sehen bekommen hatte, überrumpelten die Stuttgarter die Unicorns-Defense und legten damit den Grundstein zur 21:7-Führung noch vor dem Seitenwechsel.


In der zweiten Halbzeit hatten sich die beiden Verteidigungsformationen endgültig auf ihre jeweiligen Gegner eingestellt. Der Ballbesitz wechselte häufig, wobei die Stuttgarter weiterhin die besseren Chancen hatten. Mehr als drei Punkte durch ein 22-Yards-Fieldgoal Mitte des letzten Viertels sollte ihnen aber nicht mehr gelingen. Besonders stark präsentierten sich nun die beiden Haller Linebacker Seth Duerr und Bernhard Günter. Duerr gelang es sogar zweimal den Stuttgarter Quarterback vor der Ballabgabe zu stoppen. Auf sich aufmerksam machte auch Cornerback Thomas Bauer. Ihm gelang es den Schlußpunkt der Partie mit einem Tackle am Kicker der Scorpions in dessen eigener Endzone zu setzen. Damit erzielte er den Safety zum 9:24-Endstand.


Vor den Unicorns liegt nun das Spiel gegen die Aufstiegskollegen aus dem Saarland. Am Samstag muß man um 17.00 Uhr im Saarbrückener Ludwigspark-Stadion antreten und hat die Chance, sich mit einem Sieg auch rechnerisch vom Abstiegsgespenst zu verabschieden und sich gleichzeitig einen Play-Off-Platz zu sichern.