Mitteilung von Schwäbisch Hall Unicorns vom 28.07.2001

Unicorns gewinnen Football-Krimi mit 20:17

Die rund 300 Haller Fans, die am Samstag nach Rothenburg gereist waren um die Unicorns zu unterstützen, kamen voll auf ihre Kosten. Sie sahen im Lokalderby der GFL-Süd zwischen den Franken Knights und den Unicorns das erwartet spannende Spiel bei dem am Ende die Haller die Nase mit 20:17 (Halbzeit 10:0) vorne hatten. Der Haller Receiver Marc Biedenkapp hatte an diesem Unicorns-Erfolg mit 14 Punkten und einer rundum guten Leistung den größten Anteil.


Beide Teams hatten ein knappes Spiel erwartet und so entwickelte sich am Samstag auch eine der spannendsten GFL-Begegnungen in diesem Jahr. Bis dreieinhalb Minuten vor Schluß lagen zwar immer die Haller Gäste in Führung, der Abstand zu den Franken war aber nie so groß, dass die Haller dem Spielende hätten beruhigt entgegensehen können.


Wie schon im Hinspiel wurde das Rothenburger Laufspiel von der Haller Defense quasi neutralisiert. Ähnlich gut agierte aber auch die Franken-Defense gegen die Läufe der Haller. So stellte der französische Neuzugang auf der Haller Fullbackposition, Xavier Mas, zwar durchaus eine Verstärkung im Laufspiel der Unicorns dar, nur selten kam er aber dazu, aus seinem Können echtes Kapital für sein Team schlagen zu können.


Echte Vorteile konnten sich die Kontrahenten nur durch die Luft erspielen. Zumindest in der ersten Hälfte entwickelte die Unicorns-Defense auch hier den nötigen Druck. Mit einem abgefangenen Pass von Chris Swartz, drei Quarterback-Sacks von Matthew Vittengl, Mario Schulz und Jürgen Heinze sowie einem geholten Fumble von Vittengl konnte sich die individuelle Statistik der Haller Gäste durchaus sehen lassen. Unicorns-Headcoach Siegfried Gehrke machte nach dem Spiel aber besonders die Teamleistung der Haller Verteidiger dafür verantwortlich, dass Rothenburg nur durch einige Big-Plays, nicht aber durch eine zwingende Überlegenheit Erfolge erzielen konnte.


Der Match-Winner bei den Unicorns hieß am Samstag Marc Biedenkapp. Mit zwei Fieldgoals, einem Touchdown und zwei Extrapunkten erzielte er 14 der 20 Haller Punkte. Außerdem gebührt ihm auch an den sechs von Eric Newton erzielten Punkten ein großer Anteil. Mit einem zirkusreifen Fang eines 35-Yards-Passes von Rob Slavens düpierte er an der fränkischen 2-Yards-Linine gleich zwei Rothenburger Verteidiger und bereitete so den nachfolgenden Newton Touchdown zum 9:0 vor.


Entschieden wurde das Spiel in den letzten vier Minuten. Beim Spielstand von 17:14 für die Unicorns konnten die Franken einen Pass von Rob Slavens abfangen und bis an die Haller 38-Yards-Linie tragen. Danach war es der nach einem Durchänger wieder erstarkten Unicorns-Defense zu verdanken, dass den Gastgebern trotz 8-Versuchen innerhalb der letzten 15 Yards vor der Haller Endzone nur ein Fieldgoal zum 17:17-Ausgleich gelang. Wenig später wollte sich selbst Unicorns-Coach Siegfried Gehrke bei noch 50 Sekunden Spielzeit mit diesem Ergebis zufrieden geben. Chris Swartz konnte aber einen Befreiungskick der Knights bis an deren 20-Yards-Linine tragen und damit eine weitere Chance für einen Haller Sieg erspielen. 20 Sekunden vor Schluß war es dann Marc Biedenkapp, der das entscheidende Fieldgoal über 29-Yards zum 20:17 erzielte.


Headcoach Gehrke freute sich nach dem Spiel zwar über den knappen Sieg gegen die Knights, voll zufrieden war er mit der Leistung seines Teams aber nicht: 'Ich bin froh, das Spiel gewonnen zu haben, aber besonders gut gespielt haben wir nicht. Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir die Knights-Receiver viel zu gut aussehen lassen.' Kritik übte er aber auch an sich und seiner Spielzugauswahl: 'In der Offense haben wir zu sehr auf Sicherheit gespielt. Ich hätte wohl ein paar riskantere Varianten wählen sollen. Dann wäre der Sieg vielleicht deutlicher ausgefallen.'


Mit diesem Sieg kann der Klassenerhalt der Unicorns wohl nur noch theoretisch in Gefahr kommen. Ebenso dürfte der Erfolg in Rothenburg auch für die in Hall unerwartete Teilnahme an den Play-Offs um die deutsche Meisterschaft ausreichen. Vor Rothenburg und Saarbrücken hat man vier Spiele vor Saisonende vier Punkte Vorsprung und das anspruchsvolle Restprogramm dürfte den Konkurrenten kaum Gelegenheit bieten, die Haller bis Saisonende noch überholen zu können.