Mitteilung von Schwäbisch Hall Unicorns vom 22.07.2001

Unicorns kommen in München unter die Räder

Die seit langer Zeit erste hohe Niederlage mussten die Schwäbisch Hall Unicorns am Sonntag im Münchner Dante-Stadion einstecken. Trotz eines 7:7 Mitte des ersten Viertels traten die GFL-Aufsteiger die Heimreise von den ungeschlagenen Tabellenführern in der Südgruppe der Football-Bundesliga, den Munich Cowboys mit einer 7:57-Packung im Gepäck an. Die Gastgeber machten bereits zur Halbzeitpause (42:7) alles klar.


Nur zu Beginn der Partie konnten die Unicorns mit ihren Gastgebern Schritt halten. Die 7:0-Führung der Münchner konnte noch per Lauf von Eric Newton und Extrapunkt-Kick von Marc Biedenkapp zum 7:7 egalisiert werden, in der Folge bestimmten aber ausschließlich die bayerischen Gastgeber das Geschehen auf dem Feld und auf der Anzeigetafel.


Gegenüber dem Hinspiel im Hagenbachstadion präsentierten sich die Cowboys extrem Verstärkt. Fünf erstklassige Neuzugänge, darunter drei Profi-Spieler aus der NFL-Europe konnten sie seither verzeichnen und das merkte man dem Münchner Spiel sowohl im Angriff als auch in der Defense deutlich an. Die Cowboys-Offense überzeugte vor allem mit ihren Runningbacks Eric Yuma und Kim Kuci, die das Ergebnis bereits bis zur Halbzeitpause auf 42:7 für die Cowboys hochschraubten. Die Haller Defense hatte diesem Druck am Sonntag bei hochsommerlichen Temperaturen zu wenig entgegen zu setzen.


'Mein Team wirkte total platt und hat in Summe zu wenig Kampfgeist und Einsatz gezeigt.' sagte Unicorns-Headcoach Siegfried Gehrke nach dem Spiel. Er führte die mäßige Leistung seiner Mannschaft auch auf das Spiel von vor einer Woche zurück: 'Wir waren absolut nicht in Form. Nach dem schweren und anstrengenden Spiel gegen Rüsselsheim fehlte uns heute die Luft.' Dies galt auch für die Haller Offense, in der sich ein nimmer müder Eric Newton redlich mühte. Am Ende scheiterte aber auch er immer wieder an einer ebenfalls gegenüber dem Hinspiel verstärkten Cowboys-Defense. Quarterback Rob Slavens hatte einen schlechten Tag erwischt und wurde in der Halbzeitpause durch Joe Ashfield ersetzt. Diesem gelangen es zwar sein Team zweimal bis kurz vor die Münchner Endzone zu führen, Punkte erzielten die Unicorns aber auch unter seiner Führung keine mehr.


Headcoach Gehrke konnte mit der Niederlage am Sonntag zwar leben, ärgerte sich aber über die Höhe: 'Im Kampf um den Klassenerhalt waren Punkte aus München zwar nicht in unsere Rechnung einkalkuliert, so hoch hätte der Sieg der Cowboys aber nicht ausfallen müssen.' Eine hohe Niederlage stand für die Unicorns als GFL-Neulinge eigentlich schon viel früher in der Saison zu befürchten. Während sie den Hallern vor ein paar Wochen eventuell den Mut genommen hätte, kam sie jetzt vielleicht zum genau richtigen Zeitpunkt. Nach den bisher gezeigten guten Leistungen und knappen Niederlagen gegen hochfavorisierte Gegner zeigten die Bayern den TSGlern jetzt vor ihren wichtigen Spielen gegen Rothenburg und Saarbrücken ihre Grenzen auf. 'Wir müssen uns jetzt wieder auf unsere Stärken und die direkten Konkurrenten in der unteren Tabellenhälfte konzentrieren. So gesehen war das heutige Spiel hoffentlich der Dämpfer zur richtigen Zeit.' meinte Gehrke.