Mitteilung von Schwäbisch Hall Unicorns vom 14.07.2001

Unicorns knapp vor der Sensation

Die neue Haller Rekordkulisse von 1.286 Zuschauern bekam am Samstag im Haller Hagenbachstadion eine überaus spannende Partie zu sehen. Das 'Green Game' der Schwäbisch Hall Unicorns gewannen die Rüsselsheim Razorbacks nach über drei Stunden glücklich mit 56:49. Trotz Spitzenleistungen beider Angriffsformationen gab am Ende ein bereits im ersten Viertel erzielter Defense-Touchdown den Ausschlag zu Gunsten der Gäste.


Unicorns-Headcoach Siegfried Gehrke sagte vor dem Spiel:'Wir brauchen in der Offense heute mindestens 40 Punkte und wer zuletzt punktet, der wird das Spiel gewinnen!' Er sollte recht behalten, auch wenn er sich für sein Team sicher keinen so unglücklichen Start in die Partie vorgestellt hatte. Bereits im dritten Spielzug gelang es den Gästen einen Pass von Quarterback Rob Slavens abzufangen und somit die Grundlage für die schnelle 6:0-Führung der Gäste zu legen. Auch der Gegenzug der Haller Bundesligaaufsteiger wurde schnell beendet. Slavens wurde an der eigenen 15-Yards-Linie von Rüsselsheim gestoppt und der Ball landete postwendend zum 0:12 in der Haller Endzone.


Dieser von den Rüsselsheimer Verteidigern erzielte Touchdown sollte am Ende ausschlaggebend für den Sieg der Razorbacks sein. In der Folge boten sich nämlich die Angriffsformationen der beiden Teams einen offenen Schlagabtausch, dessen Ausgang man mit 7:7 Touchdowns als unentschieden werten muß. Fast jeder Ballbesitz führte auf beiden Seiten zu Punkten. Während dabei auf Haller Seite einmal mehr Quarterback Rob Slavens und Slotback Eric Newton glänzten, zeigte auf der Seite der Hessen erneut das Duo Peery/Pingel eine perfekte Show. Quarterback Justin Peery bediente seinen Lieblingsreceiver und College-Kollegen Scott Pingel ein ums andere Mal mit langen und präzisen Pässen, gegen die die Haller Defense kein dauerhaft wirksames Rezept fand.


Bis man beim Spielstand von 28:35 in die Halbzeitpause ging, hatten die Haller den Rückstand zwar verkleinern können, eine zwingende Chance zum Ausgleich oder gar zur Führung bot sich den Unicorns bis dahin aber nicht. Nach der Pause zog die zuverlässige Razorbacks-Offense zunächst auf 28:42 davon, scheiterte aber beim Stand von 35:42 an einem Fieldgoal-Versuch. Schlagartig machte sich im Haller Team und unter den 1.286 Zuschauern Aufbruchstimmung breit und wenig später wurde dann auch die Chance zum 42:42-Ausgleich mit einem Lauf von Jakob Voth und einem Extrapunkt von Marc Biedenkapp genutzt.


Kurzzeitig stand das Spiel auf der Kippe, doch bevor es sich in Richtung der Unicorns neigte, besann sich der Rüsselheimer Angriff auf seine Tugenden. Zwei Peery-Pässe auf Pingel sowie zwei Extrapunkte führten zur vorentscheidenden 56:42-Führung der Hessen. Trotzdem hielten die Unicorns die Spannung im Spiel. Ein 34-Yards-Pass von Slavens auf Stefan Ortwein und der siebte Extrapunkt von Marc Biedenkapp führten zum 49:56 und mit knapp eineinhalb Minuten verbleibender Spielzeit kamen die Unicorns an ihrer eigenen 35-Yard-Linie nochmals in Ballbesitz. Der letzte Pass von Slavens landete dann aber eine halbe Minute vor Spielende in den Reihen der Gäste und damit war das Spiel endgültig entschieden.


Halls Headcoach Gehrke zeigte sich nach dem Spiel ob der 49 erzielten Punkte zufrieden mit seiner Offense. Trotz der 56 Gegenpunkte fand er aber auch kaum kritische Worte für seine Verteidiger, denn er wusste die Qualität seiner Gegner durchaus zu schätzen: '56 Gegenpunkte sind sehr viel, aber Rüsselsheim hat eben auch eine sehr starke Offense. Völlig fehlerfrei waren wir sicher nicht, eklatante Patzer konnte ich in unserer Defense aber nicht entdecken.' Lobende Worte fand der Haller Defense-Coach Andreas Wengertsmann für Cornerback Thomas Bauer und Linebacker Seth Duerr. Letzterer musste das Spiel im letzten Viertel wegen einer Schulterverletzung allerdings frühzeitig beenden.


Die Haller Punkte erzielten: Eric Truscott (6), Marc Biedenkapp (13), Eric Newton (12), Rob Slavens (6), Jakob Voth (6) und Stefan Ortwein (6)