Mitteilung von Schwäbisch Hall Unicorns vom 08.07.2001

Unicorns gewinnen das Aufsteigerduell

Vor dem Spiel tippte Unicorns-Headcoach Siegfried Gehrke auf ein knappes Ergebnis. Sein Team belehrte ihn am Samstag eines besseren. Zwar gestaltete sich die Partie zwischen den beiden GFL-Aufsteigern aus Schwäbisch Hall und Saarbrücken im Haller Hagenbachstadion phasenweise sehr spannend, am Ende setzten sich vor 753 Zuschauern aber die Gastgeber durch und errangen einen ebenso deutlichen wie verdienten 43:26-Erfolg.


'Positiv war, dass mein Team immer wieder zurück ins Spiel gekommen ist und Kampfgeist gezeigt hat.' sagte Hurricanes-Headcoach Andreas Mees nach dem Spiel. Insgesamt war er aber insbesondere von der Leistung seines Teams in der Anfangsphase des Spiels enttäuscht: 'Wenn man im ersten Viertel richtig schlecht spielt, viel zu viele Strafen kassiert und im zweiten Viertel schon so weit zurück liegt, dann kann man eigentlich nicht mehr mit einem Sieg rechnen.'


Mit 'so weit zurück' meinte er die Haller 20:0-Führung, die sich die Unicorns schon Anfang des zweiten Viertels erspielt hatten. Bis dahin dominierte die Haller das Spiel und erzielten Touchdowns durch Marc Biedenkapp, Jakob Voth sowie den besten Haller Verteidiger an diesem Tag, Sven Mielke. Erst danach kamen die Hurricanes besser ins Spiel, auch wenn sie der Haller Defense mit Laufspielzügen und mit dem Kicking-Team in keiner Phase der Partie das Wasser reichen konnten. Kein einziger Extrapunkt-Kick konnte in Punkte verwandelt werden, zwei wurden gar von der Unicorns-Defense geblockt. Einen davon trug der Haller Linebacker Jan Schreiber sogar zum 22:6 in die Saarländische Endzone zurück.


Beim Stand von 22:12 ging man in die Pause und danach wurde die Begegnung erst richtig spannend. Zweimal verloren die Haller den Ball kurz vor der saarländischen Endzone und bauten den Gegner damit auf. Der Haller 20-Punkte-Vorsprung aus der ersten Halbzeit war spätestens sieben Minuten vor Spielende vergessen, als die Hurricanes auf 26:29 an die TSGler herangekommen waren. Der bereits sicher geglaubte Haller Sieg geriet ins Wanken, doch die Gastgeber zeigten Durchhaltevermögen und behielten die Oberhand.


Unicorns-Topscorer Eric Newton und Kicker Marc Biedenkapp war es vorbehalten, den Vorsprung wieder auf beruhigende zehn Punkte anwachsen zu lassen. Beim anschließenden Kick-Off unterlief den Gästen dann ein Fumble, den Sven Mielke bei knapp dreieinhalb Minuten verbleibender Spielzeit sichern konnte. Damit war der verdiente Erfolg für die Unicorns zwar bereits in trockenen Tüchern, doch Marc Biedenkapp - laut Unicorns-Headcoach Siegfried Gehrke der Haller 'Mann für die Big Plays' - machte mit einem 18-Yards-Touchdown-Pass von Rob Slavens und einem Extrapunktkick zum 43:26 endgültig alles klar.


Viel Respekt verdiente sich am Samstag der saarländische Quarterback Bernie Haskins. Bereits Ende des ersten Viertels verletzte er sich am linken Knöchel und je länger die Partie lief, um so stärker wurde er dadurch gehandicaped. An gefährliche Läufe, die man sonst von ihm gewohnt ist, war zwar nicht mehr zu denken, doch er hielt das Spiel bis kurz vor Schluß unter Schmerzen durch. Seine Pass-Empfänger versorgte er auch dank einer stabilen Offense-Line mit vielen Pässen und machte die Begegnung spannend. Haskins warf trotz Verletzung vier Touchdown-Pässe und war der Garant dafür, dass die Gäste im Spiel geblieben sind.


Halls Cheftrainer Gehrke zeigte sich nach dem Spiel zufrieden: 'Ich war zwar überrascht, daß sich die Saarländer während des Spiel so steigern konnten, aber mein Team hat das sehr gut pariert. In der Defense brauchen wir wohl noch einen besseren Mix zwischen Zonen- und Manndeckung, insgesamt blicke ich aber zuversichtlich auf die nächsten Spiele.'


Mit dem Erfolg vom Samstag haben sich die Unicorns zunächst etwas Luft zum Tabellenende verschafft. Man sitzt jetzt sicherer auf dem vierten Tabellenplatz, der am Ende der Saison sogar für die Teilnahme an den Play-Offs berechtigen würde. Daran will man bei den Unicorns aber nicht denken. Man spielt nach wie vor um den Klassenerhalt und dafür muß in der Rückrunde zumindest auch eines der Auswärtsspiele in Rothenburg o.d.T. und Saarbrücken gewonnen werden.