In einem unnötig komplizierten Spiel haben die Pforzheim Wilddogs am Ende mit 13:12 bei den Regensburg Phoenix gewonnen. Lange sah es nach einem verlorenen Tag für die Wilddogs aus. Viele Fehler und Unkonzentriertheiten bestimmten die erste Hälfte des Spiels. Am Ende hat es dann mit viel Einsatz zum Sieg im Saisonauftakt an der Donau gereicht. Aber für die nächsten Spiele gibt es einige Baustellen.
Nach dem Münzwurf begannen die Gastgeber mit dem Ball. Viel erlaubt wurde hier zu Beginn aber nicht, die Wilddogs-Defense war gut gestartet und erzwang den Turnover im vierten Versuch. Doch auf Wilddogs-Seite lief es überhaupt nicht gut. Die Offense hatte merklich Schwierigkeiten. Zudem war das Spiel von vielen unnötigen Strafen geplagt. „Es waren einfach zu viele kleine Strafen zu Beginn. Fehlstarts und Holdings zerstörten unsere Bemühungen direkt wieder“, so der Runningback-Coach Thomas Zink. Ein Ballverlust brachte dann die Phoenix wieder in gute Feldposition. Die Defense unter der Leitung von Sascha Deger hielt zum Fieldgoal. 3:0 für die Gastgeber.
Die Wilddogs-Offense hatte jedoch direkt einen schlechten Snap und sorgte so für die nächsten Punkte der Gäste. Mit einem Ballverlust über die eigene Endzone kamen die nächsten zwei Punkte für die Phoenix aufs Scoreboard. Damit nicht genug, nach einem Safety bekommen diese auch direkt den Ball. Doch die Defense erzwingt den Punt, 5:0 zum Ende des ersten Viertels.
Doch das Pech blieb bei den Wilddogs kleben. Die Offense bringt den Ball unter der Führung von Quarterback Rayna Stewart bis an die 1-Yard-Line, nur um dann mit einer Interception den Ball wieder abzugeben. Es wollte einfach nicht laufen. Der Angriff der Regensburger kurz vor der Halbzeit wurde dann ordentlich zurückgedrängt. Doch eine Strafe brachte nochmal mit den letzten Sekunden einen Versuch. Der wurde mit auslaufender Uhr auch genutzt. Halbzeitstand ist ein ernüchterndes 0:12 zu diesem Zeitpunkt.
„Das war eine echt verschenkte erste Hälfte. Wir sind immer wieder verhungert und haben uns selbst komplett im Weg gestanden. Wir haben dann in der Pause erstmal Ruhe ins Team gebracht und uns auf unsere Stärken besonnen. 12 Punkte, das sind zwei Touchdowns. Das war machbar. Damit ging’s wieder aufs Feld“, so Headcoach Michael Lang zu seiner Halbzeitansprache.
Halbzeit zwei beginnt mit einem starken Return von Joshua Purdie bis an die 35-Yard-Line. Doch so ganz waren die Flüche der ersten Halbzeit noch nicht weg. Quarterback Rayna Stewart verliert den Ball kurz vor der Endzone und der landet in den Händen der Gastgeber. Doch jetzt war der Ehrgeiz der Wilddogs geweckt. Die Selbstbefeuerung in der eigenen Teamzone war bis über den ganzen Platz zu hören. Das zeigte Wirkung. Die Defense hielt und es ging unverändert in das letzte Spielviertel.
Und jetzt platzte der Knoten. Alec Tatum entfernt die Null von der Anzeigetafel. 12:7 der Spielstand und die Emotionen auf dem Feld werden sichtbar. Wieder stoppt die Defense den Angriff der Phoenix. Der anschließende Punt-Fake wird auf Seiten der Regensburger durch ein eigenes Foul ungültig, Glück für die Wilddogs. Nach starkem Lauf von Theo Michel ist es Andreas Lehmann, der den Ball in die Endzone bringt. 12:13 jetzt der Spielstand. Aber noch knapp sechs Minuten zu spielen und Regensburg kämpft sich Schritt für Schritt in Richtung Endzone.
Es wird gekämpft bis zum dritten Versuch an der 26-Yard-Line der Wilddogs mit noch weniger als einer Minute verbliebener Spielzeit. Die Field-Goal-Unit der Phoenix betritt das Feld mit dem Wissen, dass dieses Field-Goal spielentscheidend ist. Doch der Kicker an der Donau zeigt Nerven und verschießt. Die Jubelschreie von der Wilddogs-Sideline übertönen jetzt das Pfeifen auf dem Feld. Mit noch knapp 40 Sekunden verbliebener Spielzeit riskieren die Wilddogs nichts mehr und knien das Spiel zum ersten Sieg im ersten Spiel ab.
„Ich war mit den Nerven zwischendrin mehr als fertig. Die erste Hälfte hat mich alles gekostet. Doch im letzten Viertel sind wir wie Phönix aus der Asche gestiegen und haben uns diesen Sieg hart erkämpft“, so Vorstand Kai Höpfinger. „Es war kein gutes Spiel von uns am Anfang. Wir haben zu viele Fehler gemacht und hatten hier buchstäblich Glück, dass Regensburg daraus nicht mehr gemacht hat. Erst am Ende konnten wir das Trainierte abrufen und auch die Nervosität des ersten Spiels ablegen“, so Headcoach Michael Lang.
Für die Analyse bleibt jetzt auch etwas mehr Zeit, denn das nächste Spiel der Wilddogs ist am 22.06. zu Hause gegen die Fursty Razorbacks. Tickets gibt es bereits im Vorverkauf.