Die Assindia Cardinals haben das zweite NRW-Duell in Folge verloren. Nach der knappen 28:29-Niederlage bei den Langenfeld Longhorns mussten sich die Men in Blue auch den Solingen Paladins geschlagen geben. Bei sommerlichen Temperaturen am Samstagabend in der Solinger Jahnkampfbahn unterlagen die Essener den Klingenstädtern nach einer bis in die Schlussminuten engen Partie deutlich mit 13:25 (0:0, 7:6, 6:3, 0:16).
Dabei schien das Spiel gut zu starten für die Gäste: Der wiedergenesene Alexander Jodlauk arbeitete sich mit den Running Backs Brett Sylve und Darnell Walker Jr. zügig über das Spielfeld. Kurz vor dem Ziel, ein Yard vor der Endzone, verunglückte allerdings der Snap – Fumble der Men in Blue und Ballbesitzwechsel. Aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben: Im ersten Spielzug des zweiten Viertels gingen die Cardinals in Führung. Walker Jr. tankte sich nach Ballübergabe von Jodlauk von der 12-Yard-Line durch bis in die Endzone. Kicker Tim Rechter verwandelte den Extra-Punkt-Versuch: 7:0 für die MiB. Nach leichten Startproblemen kam aber auch das Solinger Laufspiel im zweiten Viertel in Schwung, als US Running-Back Moses Harris von der gegnerischen 47-Yard-Line zum ersten Touchdown der Hausherren lief. Die Two-Point-Conversion war allerdings nicht erfolgreich, sodass zur Halbzeit ein knapper Essener Vorsprung auf dem Scoreboard stand, den die Men in Blue im dritten Spielabschnitt ausbauten. Diesmal passte Jodlauk von der gegnerischen 21-Yard-Line auf Sylve, der schon halb am Boden lag, sich aber wieder aufraffte und doch noch die Goalline erreichte. Rechter sollte es den Cardinals beim zweiten Extra-Punkt-Versuch aber nicht recht machen. Er verfehlte das Ziel – 13:6 für die Men in Blue. Nach einem aberkannten Touchdown ihrerseits konnten die Paladins dennoch verkürzen. Justus Fürup stellte per Field Goal auf 9:13 aus Sicht der Solinger und eröffnete seinem Team so die Möglichkeit, das Spiel mit dem nächsten Touchdown zu drehen. Diese Chancen ließen sich die Hausherren zu Beginn des Schlussviertels nicht nehmen. Der Ex-Essener Cole Williams fing einen langen Pass kurz vor der Goalline und schleppte sich in die Endzone. Nachdem sie in der ersten Halbzeit nicht erfolgreich waren, sollte die Two-Point-Conversion nun funktionieren – 17:13 für die Paladins und das Spiel war gedreht.
Die Cardinals warfen noch einmal alles in die Waagschale, waren allerdings auch über einen Field-Goal-Versuch von Tim Rechter nicht erfolgreich. Der Ball prallte vom linken Pfosten ins Aus. Und mit dem zweiten Touchdown-Lauf von Harris eine halbe Minute vor Schluss war auch die letzte Essener Hoffnung dahin. Cole Williams verwandelte die anschließende Two-Point-Conversion zum 25:13 – der Schlusspunkt eines gebrauchten Abends aus Sicht der Cardinals.
Die Stimmen zum Spiel:
Bernd Janzen, Headcoach:
„Hier war heute eigentlich mehr drin für uns – eigentlich. Wenn wir uns das ganze Team anschauen, haben wir, auch wenn es vielleicht eine Phrase ist, einfach mehr Fehler gemacht als Solingen. Wir haben uns durch Disziplinlosigkeiten selbst in den Fuß geschossen, haben dadurch viele Drives verlängert. Da müssen wir wirklich dran arbeiten, das funktioniert so nicht. Wir können den Paladins mit ihrem Running Back und ihrem dazu (halbwegs) funktionierenden Passspiel nicht noch so leichtfertig 15 Yards schenken.“
Florian „Tic Tac“ Hartmann, Offense Coordinator:
„Wir haben es heute mal wieder geschafft, uns selbst zu schlagen, weil der Gegner kein bisschen besser war. Wir haben zu viele Fehler gemacht, zu viele Strafen kassiert. Es war mit Sicherheit auch eine ungünstige Referee-Situation. Da waren sicherlich einige Calls dabei, die sie nicht gemacht haben, ich aber ein bisschen anders gesehen habe, die aber dennoch nicht das Spiel entschieden haben. Wir hätten sowohl PAT als auch Field-Goal versenken müssen. Zudem ist es ärgerlich, dass wir sowohl den Score am Anfang nicht gemacht, als auch noch einen Touchdown zurückgepfiffen bekommen haben. Wenn ich die Punkte zusammenzähle, kommt ein anderes Ergebnis dabei heraus.“
Mike Rötger, Defense Coordinator:
„Wie erwartet war das heute kein einfaches Spiel. Wir haben uns deutlich mehr vorgenommen und grundsätzlich sah es von dem, was wir inszeniert haben, besser aus. Hinten haben wir leider wieder Fehler gemacht, die in unglücklichen Situationen passiert sind. Mit dem Score bin ich überhaupt nicht einverstanden, der hätte anders aussehen müssen. Jetzt haben wir drei Wochen Zeit, um uns auf Rostock vorzubereiten. Da wollen und müssen wir einfach besser aussehen.“
Fotos: S.Schneider (sushysan.de)