Die Assindia Cardinals sind am Sonntagnachmittag bei bestem Football-Wetter in die Saison 2022 gestartet. Bei strahlendem Sonnenschein unterlagen die Men in Blue dem Hessischen Erstligisten Marburg Mercenaries im ersten und einzigen Testspiel vor heimischer Kulisse im Sportpark „Am Hallo“ mit 7:37 (7:6, 0:14, 0:7, 0:10), konnten jedoch einige wertvolle Erkenntnisse gewinnen vor dem Zweitliga-Start am 22. Mai gegen die Paderborn Dolphins.
Headcoach Bernd Janzen hatte vor der Partie stets betont, das Ergebnis spiele nur eine untergeordnete Rolle, doch nach dem ersten Viertel stand dieses überraschenderweise auf der Seite der Hausherren. Der Marburger Marcus Cox – Aktivposten in der Offense der Mercenaries – tankte sich zwar im ersten Drive der Gäste zum ersten Touchdown von der gegnerischen drei Yard-Linie in die Endzone durch, aber die Antwort der Cardinals ließ nicht lange auf sich warten. Die stellten die Marburger Defensive mit ihrer neu zusammengestellten Offense um Quarterback Alexander Jodlauk und die US-Imports Darnell Walker Jr. und Brett Sylve immer wieder vor Probleme. Jodlauk, Sylve und Walker Jr. erzielten im nächsten Drive zusammen satte 75 Yards Raumgewinn, ehe letztgenannter nach einem Pass von Jodlauk, der zuvor ein Zuspiel auf Sylve angetäuscht hatte, einen starke Angriffsreihe mit dem ersten Essener Touchdown vollendete. Auch der Extra-Punkt-Versuch von Kicker Christoph Steinmetz war erfolgreich und die Cardinals führten mit 7:6. Die erste Erkenntnis: Die Men in Blue überzeugten in einer bis dahin laufspielorientierten Partie mit einem variablen Offensivspiel. Im zweiten Drittel aber versuchten sich die Gäste auch über das Passspiel und waren gleich zwei Mal erfolgreich, weil die Gastgeber die Zuspiele nicht verteidigen konnten. Die Folge: Das Spiel war gedreht und es ging mit einem 7:20-Rückstand aus Essener Sicht in die Pause, den die Men in Blue auch in der zweiten Hälfte nicht mehr drehen konnten. Anstatt dessen erhöhten die Mercenaries nach dem nächsten Touchdown-Pass und erfolgreichen Extra-Punkt auf 27:7. Nachdem Backup-Quarterback Marvin Neese bereits im zweiten Viertel den Rasen betreten durfte, bekamen im Schlussviertel aber auch die Rookie-Spielmacher Tristan Dominiak und Lars Sell die schon im Vorfeld angekündigte Einsatzzeit. Für Sell aber sollte der Nachmittag kein gutes Ende nehmen. Sein Pass flog in die Arme des Marburgers Edilson Gourgel, der freie Bahn in Richtung der Essener Endzone hatte – Interception-Touchdown und 37:7 für die Mercenaries. Zu Beginn des Schlussviertels hatten die Hessen bereits durch ein Field-Goal die letzten Zweifel am verdienten Testspielerfolg beseitigt.
Das sagen die Coaches:
Headcoach Bernd Janzen:
„Bis zu den beiden Fehlern, die wir am Ende gemacht haben, war ich eigentlich recht zufrieden. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir gegen ein GFL1-Team gespielt haben. Wir haben in der Offense den Ball bewegt, in der Defense ein paar Stopps gemacht. Zum Ende hat – wie üblich in einem Vorbereitungsspiel – nach den vielen Wechseln ein bisschen die Konzentration gefehlt. Es wäre schön gewesen, wenn wir noch einmal gescored hätten und einen weniger kassiert hätten, aber mit der ersten Halbzeit konnte ich sehr gut leben. Wir schauen uns jetzt den Spielfilm an und versuchen an den Fehlern, die wir gemacht haben, zu feilen.“
Offense-Coordinator Florian „Tic Tac“ Hartmann:
„Ich denke, mit der Halbzeitpause sollte man auch das Spiel bewerten. Wir haben in der ersten Halbzeit mit unserem potenziellen Starting-Personal gearbeitet, was in meinen Augen sehr gut funktioniert hat. Wir haben es aber auch geschafft, jeden Spieler aufs Feld zu bringen. In der zweiten Halbzeit gerade auch Quarterback drei und vier, was natürlich auch einige nicht ganz so erfolgreiche Aktionen ergeben hat. Aber ich weiß, woran wir arbeiten müssen und bin sehr stolz auf unsere Rookies.“
Fotos: Roland Schicho / Assindia Cardinals