Derby-Tag in der GFL
Vier Wochen vor Start der Play-offs um die Deutsche Meisterschaft, die im German Bowl XXVIII am 8. Oktober im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark entschieden wird, scheinen die acht Endrundenplätze in der GFL vergeben. Allgäu Comets und Saarland Hurricanes benötigen aus ihren letzten drei Spielen jeweils noch ein Erfolgserlebnis, um unter den ersten vier im Süden zu bleiben. Für die Saarländer ist unter diesem Aspekt aber die Reise nach München zu den Munich Cowboys, die nach ihrem 41:34-Heimsieg gegen Marburg letzte Woche im Aufschwung scheinen, nicht ganz ungefährlich. Ein Stolperer der Hurricanes könnte dann nur noch in den verbleibenden Partien gegen Spitzenteams wieder wettgemacht werden.
Für alle Play-off-Teilnehmer gilt: Die Platzierungen am Schluss erhöhen oder verringern natürlich die Aussichten, am Ende tatsächlich in Berlin auf dem Rasen stehen zu können. Daher ist Konzentration nun auch in vermeintlich leichten Spielen gefragt, um böse Überraschungen zu vermeiden. Umso mehr gilt dies am kommenden Wochenende, weil dann eine ganze Reihe von Nachbarschafts-Derbys in der GFL auf dem Programm stehen. Vielleicht eine günstige Gelegenheit für die eine oder andere Mannschaft, einem großen Nachbarn ein Bein zu stellen?
Die Hamburg Huskies zum Beispiel könnten einer nach der Play-off-Teilnahme des Vorjahres nicht ganz befriedigenden Saison 2016 im Heimspiel gegen die Kiel Baltic Hurricanes am 20. August noch einen Glanzpunkt verleihen, wenn sie den Rivalen von der Ostsee schlagen können. Es ist das dritte Aufeinandertreffen der beiden in diesem Jahr, das GFL-Hinspiel in Kiel gewannen die Baltic Hurricanes ebenso wie das erste Spiel in Hamburg im Rahmen der europäischen EFL. Es gilt als eine alte Football-Weisheit, dass es ungemein schwierig ist, dreimal in einem Jahr gegen den gleichen Gegner zu gewinnen. Die Kieler werden also auf der Hut sein.
Eine Stunde später und ein paar Kilometer weiter südlich gibt es in Braunschweig das Niedersachsen-Derby zwischen Meister New Yorker Lions und dem Neuling aus Hildesheim. Die Kräfteverhältnisse sind klar, aber die Hildesheimer blicken auf eine Debütsaison in der GFL zurück, die so oder so schon jetzt als Erfolg zu bewerten ist. Zu verlieren haben sie an der Hamburger Straße nichts, könnten munter auf Risiko gehen und den Favoriten vielleicht damit in die Bredouille bringen.
Am Sonntag folgen die Lokalderbys in Berlin und Hessen. In beiden Fällen sprachen die Ergebnisse der Hinspiele und der übrigen Saison eine klare Sprache. Aber auch die Berlin Rebels müssen angesichts ihrer zuletzt knappen Resultate inklusive der beiden Niederlagen in Kiel und Dresden sowie der speziellen Rivalität mit den Berlin Adlern sicher Vollgas geben, um nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden. Samsung Frankfurt Universe und die Fans des Teams wiederum fiebern zwar schon jetzt dem letzten Saisonheimspiel gegen Schwäbisch Hall entgegen, doch will auch hier ein Schritt nach dem anderen gemacht werden. Die Konzentration darf auswärts bei den Marburg Mercenaries nicht nachlassen, will man wirklich am Ende ganz vorn landen.