Der German Bowl winkt
Der Höhepunkt des Jahres rückt näher: Der Kreis der Endspielkandidaten für den German Bowl XXX am 27. September in der Commerzbank Arena in Frankfurt hat sich auf vier Teams verdichtet: Bei Titelverteidiger Braunschweig Lions, den Marburg Mercenaries, den Kiel Baltic Hurricanes und in Berlin bei den Adlern wird in diesen Tagen das Training noch einmal intensiviert. Schließlich ist es auch für die Aktiven dort ein ganz besonderes Ziel, das Finale in einer der modernsten Arenen Deutschlands bestreiten zu dürfen.
Parallel dazu treten auch die Vorbereitungen bei der Betreibergesellschaft in eine heiße Phase. Drei Wochen vor dem Spiel waren bereits 6.000 Tickets verkauft, damit liegt man im selbst gesteckten Plansoll. Und hofft einerseits natürlich darauf, dass nach den Halbfinals aus dem Umfeld der zwei Endspielclubs der Bestelleingang sich verstärkt. Andererseits laufen derzeit in Frankfurt und Umgebung verschiedene Marketing-Maßnahmen, um neben den ausgewiesenen Football-Fans auch den sportbegeisterten Frankfurter anzusprechen. Promotion-Teams sind bei diversen kulturellen Veranstaltungen in der Stadt, etwa beim Museumsuferfest, präsent. Dazu gibt es Plakat und Radio-Werbung, um die Frankfurter auf den German Bowl in ihrer Stadt einzustimmen.
Doppelschichten bedeutet der German Bowl übrigens für einige Spieler der Marburg Mercenaries: Daniel Garcia, Stephan Bauer und Sebastian Tuch sind im Hauptberuf für die Betreibergesellschaft der Commerzbank Arena tätig und sind so derzeit nicht nur auf sportliche Art dabei, sich auf das Finale vorzubereiten, sondern auch in die Vorbereitungen integriert. Für das musikalische Rahmenprogramm haben sich die Verantwortlichen dagegen vor allem Berliner Unterstützung geholt: Neben dem DNC Project aus der Hauptstadt, das im Frühjahr bereits den offiziellen Song zum German Bowl XXX vorgestellt hat, wird eine Berliner Girl Group zum musikalischen Angebot des German Bowls gehören. Für die Stadionmoderation wird Steffen Popp verantwortlich sein, der die gleiche Funktion bei der Frankfurt Galaxy über Jahre bekleidete.
Fehlt also nur noch die Endspielpaarung, und da sind die Halbfinals am Wochenende die Fortsetzung einer an Höhepunkten reichen und besonders spannenden GFL-Saison 2008. Kiel und Marburg wollen, nachdem sie in den beiden Gruppen die Vorjahressieger auf Platz zwei verdrängen konnten, ihr Heimrecht nun auch nutzen, um die Saison mit dem Finale krönen zu können. Für Kiel ist es das allererste Halbfinale auf eigenem Platz bei der fünften Playoff-Teilnahme in der Vereinsgeschichte. Und auch der Gegner passt: Mit den Berlin Adlern verbindet die Nordlichter eine lange Rivalität, spätestens seit die Kieler in den 90er Jahren nach ihrem ersten Aufstieg ins Oberhaus die Berliner vorübergehend in die Zweitklassigkeit verbannen konnten. Die Adler sind im Vergleich zu den Kielern alte Playoff-Hasen: Bei der 19. Teilnahme an der Endrunde will man zum siebten Mal den Sprung in den German Bowl schaffen.
Ähnlich die Konstellation in Marburg: Auch hier ist der Gegner die bei weitem endrundenerfahrenere der beiden Mannschaften. Braunschweig hat zum 13. Mal in Folge das Halbfinale erreicht und stand in den letzten elf Jahren regelmäßig im Endspiel. Marburg spielte dagegen erstmals 2004 in den Playoffs mit, ist seither aber ebenfalls stets bis ins Halbfinale vorgedrungen. Einmal erreichte man bereits das Finale, unterlag 2006 dabei den Lions in deren eigenen Stadion. Und im letzten Jahr war im Halbfinale ebenfalls in Braunschweig gegen die Lions Schluss, genügend Motivation also für die Mercenaries, nun zu Hause den Spieß im dritten Jahr endlich umdrehen zu können.