Scharweit kickt Adler zum Sieg
Die Berlin Adler können weiter auf Platz zwei und damit auf das Heimrecht in den Playoffs hoffen! Die Hauptstädter entschieden das letzte Heimspiel denkbar knapp mit 16:14 gegen die Cologne Falcons für sich. Dabei sah es aber nach einer deutlichen Niederlage für das Hauptstadt-Team aus.
Die Gäste aus der Domstadt erwischten einen furiosen Start. Das Team von Coach Michael Hap, das diese Saison auf dem letzten Tabellenplatz beendete und damit den schweren Gang in die Relegation antreten muss, erspielten sich durch kreatives Lauf- und Kurzpassspiel wichtige First Downs. Resultat war ein verdienter Touchdown von Niklas Römer. Römer erwischte die Adler-Abwehr auf dem falschen Fuß und sicherte sich einen Pass von Ersatz-Quarterback Philip Stenzel in der Endzone.
Der Berliner Angriff machte sich das Leben selbst schwer. Obwohl das so oft kritisierte Laufspiel an diesem Spieltag hervorragend funktionierte, wollte den Adlern einfach kein Touchdown gelingen. Die zweite Angriffsserie endete mit einem Ballverlust nach einer missglückten Ballübergabe. Somit kamen die Gäste wieder in Ballbesitz und erzielten kaltschnäuzig ihren zweiten Touchdown durch einen Pass von Stenzel auf von Helldorf. Die anwesenden Fans im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion trauten ihren Augen kaum. Wieder war es ein schwerwiegender Fehler in der sonst solide spielenden Passverteidigung, die es dem Kölner ermöglichte zum 14:0 in die Endzone zu spazieren.
Das zweite Viertel brachte zwar keine Punkte für die Berliner, dafür aber eine konzentrierter spielende Defensive. Das Laufspiel der Adler um Runningback Oliver Schmeling funktionierte gegen die Kölner hervorragend. Immer wieder fand der erfahrene Ballträger die Lücke um wichtige Yards zu erzielen. Das Passspiel zeigte sich allerdings von der glanzlosen Seite. Quarterback Brett warf den Ball direkt in die Arme eines Kölner Verteidigers, so dass sein Team bis spät ins dritte Viertel hinein ohne Punkte dar stand. Kurz vor Ende des besagten dritten Viertels fielen dann endlich die ersten Punkte für die Berliner durch ein 27-Yard Field Goal von Benjamin Scharweit. Zuvor gelang es den Berlinern nicht aus aussichtsreicher Position die Endzone zu erreichen. So musste sich das Team von Head Coach Dogan Özdincer mit drei Punkten im dritten Viertel zufrieden geben.
Im letzten Spielabschnitt lief auf Kölner Seit nichts mehr zusammen. Den Falcons ging die Puste aus. Zu den schwindenden Kräften kamen nun auch noch Verletzungen wichtiger Stammspieler in der Offensive Line hinzu, so dass der Druck auf Spielmacher Stenzel immer größer wurde. Die Adler zeigten, dass sie trotz eines 14:0 Rückstandes den Wille zum Sieg nicht aufgegeben hatten. Mit einem schönen 39-Yard Pass bediente Brett Hall seinen Mitspieler Thomas Emslander zum 10:14 Anschluss-Touchdown (PAT Scharweit). Und gleich in der nächsten Angriffsserie konnten die Berliner erneut punkten. Kicker Benjamin Scharweit beförderte das Lederei aus 33-Yards Entfernung zum 13:14 sicher durch die Torstangen und brachte die Adler auf einen Punkt heran.
Was nun folgte war nichts für schwache Nerven. Beiden Mannschaften bis gelang es nicht First Downs zu erzielen. Adler Punter Marian Pusch platzierte das Lederei bei seinem letzten Punt des Spiels perfekt vor der Endzone der Kölner. Mit vier Minuten auf der Spieluhr standen die Falcons mit dem Rücken zur Wand und versuchten die verbleibende Zeit mit Laufspiel zu überbrücken. Ein Quick Punt im dritten Versuch verfehlte seine Wirkung und wurde von Adler-DB Oliver Flemming bis kurz die Endzone returniert. Nun ließen die Adler nichts mehr anbrennen und erzielten noch ein paar Yards mit Läufen durch Oliver Schmeling, bevor Kicker Scharweit zu seinem dritten Field Goal antrat. 52 Sekunden vor Spielende kickte er die Adler aus 19 Yards zum 16:14 in Führung und damit Sieg.
Trotz der sichtbaren Erleichterung über den wichtigen Sieg, waren die Trainer alles andere als zufrieden mit der Leistung ihrer Spieler. Es war schön zu sehen, daß unsere Arbeit am Laufspiel Früchte trägt. Es halten uns jedoch noch zu viele individuelle Fehler und Strafen davon ab den richtigen Rythmus zu finden. Wir müssen wesentlich konstanter spielen um in den Playoffs erfolgreich zu sein. Meinte Offensive Coordinator Wanja Müller nach dem Spiel.
Und auch der Head Coach der Adler fand passende Worte nach dem Spiel. Was wir heute in der ersten Halbzeit gezeigt haben war absolut nicht Play Off tauglich. Da gibt es nichts zu beschönigen. Worauf ich allerdings stolz bin ist, dass unser Team trotz des frühen Rückstands nicht die Nerven verlor. Wir haben alle fest an den Sieg geglaubt, haben bis zum Ende gekämpft und sind verdient als Sieger vom Platz gegangen. So Head Coach Özdincer.
Mit dem Sieg haben die Adler nun vorgelegt und schoben sich auf den zweiten Tabellenplatz in der GFL Nord vor. Sollten die Kiel Baltic Hurricanes nun am kommenden Wochenende das Spiel gegen die Braunschweig Lions austragen können, sind die Adler auf Schützenhilfe aus Braunschweig angewiesen. Denn nur ein Sieg der Lions sichert den Adlern den zweiten Rang. Für OT Stefan Mücke war es der letzte reguläre Einsatz im Dress der Berliner. Seine Nummer 53 wurde vor dem Spiel offiziell in den Ruhestand verabschiedet und soll nie wieder in einem Team der Berlin Adler vergeben werden.
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