Monarchs erarbeiten sich Überraschungssieg
Das Team von Headcoach Shuan Fatah entzaubert Kiel mit 24:21Der Klassenerhalt ist geschafft / Die Playoffs scheinen möglich
Grenzenloser sächsischer Jubel stand am frühen Samstagabend fassungslosen Kieler Gästen gegenüber. Mit einer bravourösen Mannschaftsleistung gelang den Dresden Monarchs in ihrem gestrigen Duell gegen die Kiel Baltic Hurricanes die Sensation dieser GFL-Saison. Trotz der noch immer verletzungsbedingt fehlenden Leistungsträgern Dylan Meier und Daniel Birnbaum, erkämpften sich die Königlichen in Dresdens Heinz-Steyer-Stadion ihren fünften Sieg dieser Saison. Nach 48 effektiven Spielminuten stand ein 24:21- Überraschungserfolg zu Buche. Dieser könnte in den kommenden Wochen von immenser Bedeutung sein. Denn nach dem sicheren Klassenerhalt rücken unerwartet auch die Playoffs für Fatahs Männer in greifbarer Nähe. Schließlich wurde mit Kiel der wohl schwerste Brocken des verbleibenden Restprogramms besiegt. Einen Punkt hinter Berlin und zwei Punkte hinter Hamburg beginnt nun das Hoffen auf Nachlässigkeiten der Konkurrenz.
Es war ein Nachmittag, der sowohl für die 1300 erschienen Footballfans als auch für den Kader der Monarchs in Dresdens Heinz-Steyer-Stadion nicht hätte schöner enden können. Unerwartet, jedoch vollkommen verdient, besiegten die Footballer der sächsischen Landeshauptstadt die haushohen Favoriten der Kiel Baltic Hurricanes und bewiesen einmal mehr, dass man mit einer geschlossenen und vor allem guten Mannschaftsleistung jedes noch so hoch gelobte Team der Liga schlagen kann. Auch wenn dies zu Beginn der Partie wohl keiner vermutet hätte. Denn schon nach wenigen gespielten Minuten langte das Kieler Starensemble erstmals schmerzhaft zu. Quarterback Adrian Rainbow bediente über 40 Yards Widereceiver Estrus Crayton. Touchdown Kiel (PAT nicht gut). Doch wer nun glaubte, dieser 0:6-Rückstand wäre der Anfang vom Ende, lag falsch. Mit kampfbetontem Football arbeiteten sich die Dresden Monarchs geduldig über ihren sächsischen Rasen. Runningback Tony Hollings glich bereits im ersten Viertel per Touchdownlauf für die Sachsen aus. Der anschließenden Point after Touchdown (PAT), getreten von Holger Hempel, brachte Dresden sogar in Führung (7:6). Es entwickelte sich ein hochklassiger Schlagabtausch. Erst recht, nachdem Holger Hempel zu Beginn des zweiten Viertels via Fieldgoal für die Monarchs auf 10:6 erhöhte.
Was nun folgte, war großer und vor allem spannender Sport. Kiels Adrian Rainbow sorgte noch kurz vor der Pause, mit einem 40-Yard- Zauberpass auf Widereceiver Brandon Langston, für die Halbzeitführung der Canes (10:14). Tony Hollings konterte zu Beginn des dritten Viertel mit einem 18-Yard-Lauf zum 17:14-Zwischenstand, nur um Minuten später einen weiteren Traumpass, dieses Mal über 62-Yards, von Rainbow auf Langston verfolgen zu müssen. Doch auch der erneute, schnelle Verlust der Führung (17:21) ließ Dresden an diesem Tag nicht aus dem Tritt geraten. Der dritte Touchdown von Laufwunder Tony Hollings brachte im letzten Viertel die von den Fans erhoffte Entscheidung. Über sensationelle 71 Yards sprintete der bullige US-Boy allen Gegnern davon. Auch wenn Kiel in den letzten Minuten der Partie noch einmal sämtliche Kräfte mobilisierte, die 24:21-Führung der Monarchs hielt. Auch dank der Rückkehrer Mathias Niemsch und Daniel Keil, die beide vollen Einsatz zeigten, sind die Monarchs, für viele überraschend, zurück im Rennen um die Playoff-Plätze. Schon jetzt ist der als Saisonziel ausgegebene Klassenerhalt erreicht. Ohne Druck und mit zurückgewonnenem Selbstvertrauen, greifen Dresdens Königliche nach einem neuen, vor dieser Spielzeit kaum für möglich gehaltenen Ziel dem Erreichen der Meisterschaftsendrunde.