Lehrstunde für die Scorpions
Mit einer deutlichen 13:34 Niederlage gegen die Marburg Mercenaries müssen sich die Stuttgart Scorpions aus dem Rennen um die Süddeutsche Meisterschaft verabschieden. Die Gäste aus Hessen zeigten sich insbesondere in beiden Lines als das bessere und insgesamt abgeklärtere Team und nutzten ihre Chancen eiskalt aus, während die Scorpions zwar auch immer wieder erfolgreich über das Feld marschierten, aber sich vor allem in den entscheidenden Situationen nicht durchsetzen konnten.
Dabei legten die Hausherren vor knapp 1000 Zuschauern auf der neuen Haupttribüne des GAZi-Stadions los wie die Feuerwehr, denn nach zwei langen Pässen von Quarterback Ira Vandever auf Receiver Daniel Stock überbrückte Running Back Patrick Geiger in zwei Versuchen die letzten Meter und sorgte für die schnelle 6:0 Führung (PAT vorbei) der Hausherren. Doch schon im Gegenzug zeigten die Gäste, dass sie davon nicht geschockt waren, denn nach fünf Spielzügen war es RB Sean Cooper, den die Verteidigung der Schwaben während der gesamten ersten Hälfte nicht in den Griff bekam, der aus 29y zum 6:7 (alle PAT S. Bauer) in die Endzone lief. Im Gegenangriff sorgte zunächst wieder Geiger mit einem guten Lauf für den nächsten 1. Versuch, doch dann verlor Vandever, auf der Flucht vor der starken Defense Line der Hessen, den Ball an der eigenen 33y-Linie, den P. Siebrecht für seine Farben sichern konnte. Im anschließenden Drive sicherte dann QB Joachim Ulrich mit einem erfolgreichen Pass im vierten Versuch auf WR Filip Pawelka dafür, dass sein Team weiter im Angriff blieb, den RB D. Heinz dann auch erfolgreich zum 6:14 abschloss. Im Gegenzug folgte zunächst ein geglückter Kickoff-Return von RB Tony Avella bis zur 45y-Linie, aber bereits nach drei Versuchen mussten sich die Scorpions per Punt wieder vom Ball trennen. Dieser verunglückte zudem auch noch völlig, so dass die Offense der Mercenaries wieder in guter Position zurück aufs Feld kam. Und erneut war es Cooper, der die hervorragende Blockarbeit seiner Offense Line nutzte und zu Beginn des 2. Quarters auf 6:21 erhöhte.
Im Gegenzug dann der beste Drive der Hausherren. Läufe von Geiger und ein Pass auf Stock brachten sie an die 35 y-Linie der Söldner, als Vandever den völlig freien WR Marvin Thiel kurz vor der Endzone fand, der mit einem Hechtsprung auf 13:21 (PAT Wurster) verkürzte und so nochmals für neue Hoffnung bei den Fans sorgte. Aber wieder konterten die Gäste routiniert mit einem von Ullrich fehlerfrei dirigierten Angriff, den er selbst nur wenige Sekunden vor der Pause mit einem kurzen Lauf zum 13:28 abschloss.
Nach der Halbzeit schien es dann, als hätte die Scorpions-Defense erstmals die Gäste-Offense gestoppt, als es vierter Versuch und 5 hieß. Aber wieder gingen die Mercenaries volles Risiko und wieder fand Ulrich mit C. Wuerz den freien Passempfänger, der unbedrängt den Endstand von 13:34 markieren konnte. Den weiteren Verlauf der zweiten Halbzeit prägten dann aber endgültig die Verteidigungsreihen beider Teams, die keine weiteren Punkte mehr zuließen. Zwar kamen die Scorpions noch zwei Mal in die Red Zone der Gäste, in beiden Fällen gelang es aber nicht, in vier Versuchen einen Touchdown oder ein neues First Down zu erzielen.
Am frühen Sonntag morgen erreichte die in dieser Saison vom Verletzungspech verfolgten Skorpione eine weitere Hiobsbotschaft: Center Markus Würtele wird mit einem Bruch des rechten Mittelfußes voraussichtlich 6 Wochen ausfallen und damit frühestens wieder in den Playoffs zur Verfügung stehen. Auf dem Weg dahin stehen noch vier Spiele an, wobei das nächste Heimspiel am 9. August gegen die Munich Cowboys vermutlich erneut ein vorentscheidendes Spiel werden wird, dieses Mal um Platz 2 und damit das Heimrecht im Viertelfinale.