Ein eindrucksvolles Schauspiel der Stärke
Lions-Headcoach Cook zerpflückt mit seinem Team die Königlichen.Die Dresden Monarchs finden zu keinem Zeitpunkt ins Spiel.
Auch wenn der Kampfgeist stimmte, sich fast jeder im Team der Dresden Monarchs nach Kräften um Konstanz und Klasse bemühte, gegen den amtierenden deutschen Meister, die Braunschweig Lions, war an diesem Wochenende kein Kraut gewachsen. Mit 19:52 schossen die Löwenstädter die zu jedem Zeitpunkt deutlich unterlegenen Sachsen vom Rasen des Heinz-Steyer-Stadion. Es war ein bitterer Nachmittag für Dresdens Fans, Trainer, Betreuer und Spieler. Braunschweig hingegen durfte jubeln. Knapp 100 mitgereiste Fans der Niedersachsen zollten ihrem Team Respekt. Locker, abwechslungsreich und teilweise hochklassig, wischten angefressene Löwen die Schmach der einzigen Niederlage im Jahr 2008, die des Hinspiels, hinfort. Trotz des klaren Klassenunterschiedes bewiesen auch die 1500 Dresdner Anhänger ihre Erstklassigkeit. Bis zum Schluss feuerten sie ihre Monarchs an. Selbst nach dem Abpfiff gab es weder Pfiffe noch unzufriedene Kommentare. Der Fairplay-Preis geht damit nach Sachsen. Zwei wichtige Punkte im Kampf um einen der begehrten Playoff-Plätze reisen mit Braunschweig leider in den Westen der Republik.
Der Rest der sonnabendlichen GFL-Geschichte ist schnell erzählt. Von Beginn an machte Braunschweig Druck. Auch wenn Dennis Zimmermann bereits im ersten Drive der Partie eine schnelle und ebenso unmotivierte Interception in die Hände von Dresdens Christian Arnold legte, blieben die Löwen ruhig und bestimmt. Nicht einmal 30 Sekunden später machte Braunschweigs Defense den einzigen großen Fehler ihres Quarterbacks wett. Ein Fumble eines erschreckend schwach spielenden David Malino nahm Lion Patrick Finke auf und trug ihn zum Touchdown zurück. Der folgende Löwen-Jubel sollte nicht der letzte in Viertel eins gewesen sein. Braunschweigs neuer Runningback, der Brite Michael Andrew, erhöhte schon kurze Zeit später auf 14:0 aus Lions-Sicht.
Auch das zweite Viertel verhieß wenig Linderung für unaufhörlich stöhnende Monarchs-Fans. Auch wenn nach Kelvin Loves Ergebnisoptimierung auf 21:0 ein kurzes Aufblitzen sächsischer Klasse folgte Es war zu wenig! Allein Tony Hollings und seine aufopferungsvoll kämpfende Vorblocker hielten Dresden im Rennen. Nach drei Spitzenläufen des US-Boys, staubte ein noch immer schwach spielender David Malino unverdient ab. Der 7:21 Zwischenstand war mehr Schein als Sein. So sahen es auch Michael Andrew und Thorsten Ruthe. Nach einem starken Lauf des Briten und einem zurückgetragenen geblockten Punt des Deutschen ging es mit 7:35 in die Kabinen. Dies allerdings vollkommen verdient Für beide Teams!
Pepijn Mendonca bekam seine Chance und nutze sie, zumindest besser als sein amerikanischer Teamkollege Malino. Braunschweig durfte auch weiterhin wie im Training Punkten. Allerdings gelangen den Dresdner Jungs nun einige schöne Aktionen als kleines Geschenk für tapfer ausharrende sächsische Fans. Nach einem Fieldgoal von Lions-Kicker Steffen Dölger, punktete dann erstmals Dresdens Bester, Tony Hollings (PAT nicht gut). Auch wenn Jabari Johnson und David DeArmas den Sack für Braunschweig frühzeitig schlossen, waren die Monarchs endlich mit Spaß am Spiel dabei. Selbst die 13:52-Führung der Lions nach dem dritten Viertel konnte daran wenig ändern. Es wurde von allen Ängsten befreit gespielt. Am Spielfeldrand machten erste Scherze die Runde. Die Monarchs zeigten, was man bis dahin all zu oft vermisste Teamgeist. So gehörte schließlich auch der aufmunternde Schlusspunkt den Königlichen. Tony Hollings krönte sein tolles Spiel mit weiteren sechs Punkten (PAT nicht gut).
Mit 19:52 unterliegen zu schwache Dresdner löwenstarken Braunschweigern. Erneut wurde Teamleader und Quarterback Dylan Meier (Mittelfußbruch) schmerzlich vermisst. Es braucht nun schon ein kleines Wunder, um die Monarchs noch in die Meisterschaftsendrunde, die Playoffs, zu hiefen.