Erwartete Niederlage in Marburg
Unicorns unterliegen den Merceanries mit 6:49 / Felix Brenner spielt für Jordan NeumanBei den Marburg Mercenearies setzte es für die Schwäbisch Hall Unicorns am Sonntag eine erwartete Niederlage, die mit 6:49 deutlich ausfiel. Gegen den Tabellenführer hatten die dezimierten Unicorns keine wirkliche Siegchance.
Es war von vornherein klar, dass die Marburg Mercenaries für die Schwäbisch Hall unicorns in der derzeitigen Konstellation kaum zu knacken sein werden. So fuhren die Unicorns am Sonntag auch als klare Außenseiter nach Marburg. Erschwert wurde die Fahrt noch dadurch, dass der Haler Kader wegen Verletzungen und beruflichen Verpflichtungen stark dezimiert war.
Acht fehlende Starter, vier in der Offense und vier in der Defense, musste Halls Headcoach Siegfried Gehrke protokollieren. "Dafür haben wir noch recht passabel ausgesehen", meinte Gehrke nach dem Spiel. "Marburg hat uns physisch nicht so dominiert, wie das vielleicht zu befürchten war. Auch konnten wir den Ball einige Male gut übers Feld bewegen, haben unter dem Strich aber zu viele Fehler gemacht, die wir uns selbst zuschreiben müssen."
Den prominentesten Ausfall auf Haller Seite stellte Quarterback Jordan Neuman dar. Seine seit Wochen nicht vollständig auskurierte Zehenverletzung ließ einen Einsatz am Sonntag nicht zu. Sein Ersatzmann Felix Brenner musste das Spiel in Hessen von Anfang an bestreiten. Pech für die Haller, dass Brenner schon bessere Tage auf dem Football-Feld gesehen hatte. Auch ihm unterliefen zu viele Fehler, um gegen den Tabellenführer ungeschoren davon kommen zu können.
Dies lag vielleicht daran, dass Brenner von der Marburger Defense schon extrem früh der Wind aus den Segeln genommen wurde. Bereits im ersten Spielzug wurde er an der eigenen 16-Yard-Linie zu Boden gebracht und verlor dabei den Ball an die Gastgeber. Obwohl die Mercenaries nicht in der Lage waren diese zwingende Chance zu verwerten, gingen sie kurz nach einer Interception im zweiten Haller Angriffszug mit 7:0 in Führung. Bis zur Halbzeit konnten sie diesen Vorsprung auf 21:0 in die Höhe schrauben.
Das Bild änderte sich in der zweiten Halbzeit kaum. Marburgs Offense setzte sich klar gegen die Haller Defense durch. Selbst extrem ungünstige Feldpositionen wie ein Firstdown an der eigenen 2-Yard-Linie nach einem Befreiungskick von Felix Brenner, beeindruckten den stark besetzten Mercenaries-Angriff wenig. Spätestens als man beim Stand von 35:0 zum letzten Mal die Seiten wechselte, war das Spiel entschieden und Siegfried Gehrke gab dann auch seinen noch wenigen restlichen Backup-Spielern Spielzeit.
Fast schon paradox, dass ausgerechnet in dieser Spielphase der beste Haller Angriffszug gelang. Nach dem Marburger Touchdown zum 42:0 erhielt man den Ball an der eigenen 40-Yard-Line, überbrückte das Feld bis zur Mercenearies-Endzone mit acht Spielzügen von denen der letzte durch Johannes Brenner mit einem Pass von seinem Bruder Felix zum Haller Ehrentouchdown (6:42) genutzt wurde. Die spätere 6:49 konnte dieser Angriff freilich nicht mehr verhindern.
Der Haller Blick richtet sich jetzt auf den kommenden Samstag. Dann erwartet man die Darmstadt Diamonds zum Kellerduell in der GFL-Süd. Rein rechnerisch können die Unicorns sogar noch in Abstiegsgefahr geraten. Mit einem Sieg gegen Darmstadt kann dieses Schreckgespenst endgültig aus Hall verjagt werden.