Kiel gewinnt im zweiten Durchgang
Unicorns unterliegen gegen Kiel Baltic Hurricanes mit 14:45 / Haller halten nur in der ersten Hälfte mit.Mit 45:14 landeten die Kiel Baltic Hurricanes am Samstag im Haller Hagenbachstadion einen klaren Favoritensieg gegen die Schwäbisch Hall Unicorns. Die Haller zeigten bei ihrem gut besuchten Green Game in der zweiten Hälfte zu wenig, um aus dem Interconference-Spiel zwei Punkte erobern zu können.
Was die 1.200 Zuschauer im Haller Hagenbachstadion am Samstag bis zur Pause zu sehen bekamen, war ein gutes, spannendes und abwechslungsreiches Football-Spiel. Die beiden Teams gaben ein absolut gleichwertiges Bild ab, wobei die Unicorns allerdings mit einem Patzer in die Partie starteten. Jordan Neuman zollte der aggressiven Kieler Defense bereits im dritten Spielzug Tribut, musste den Ball freigeben und die Gäste kamen an der Haller 10-Yard-Linie in Ballbesitz. Kurz darauf lagen die Haller mit 0:6 im Rückstand.
Im direkten Gegenzug konnten die Haller mit einem 30-Yards-Pass von Neuman auf Max Seroogy ausgleichen und von nun an dominierten zunächst die beiden Verteidigungsreihen das Geschehen auf dem Platz. Kiel überzeugte von Anfang an mit einer sehr starken Verteidigung. Am Ende des Tages durften sie stolz darauf sein, den Haller Quarterback gleich acht Mal zu Boden gebracht zu haben. Auch der Haller Runningback Tyler Sherden, der mit einer Nackenverletzung zu kämpfen hatte, konnte nur wenige Yards Raumgewinn erzielen.
Die Unicorns-Defense stand ihren Gästen allerdings zunächst in nichts nach. Auch sie durften vier Quarterback-Sacks verbuchen und erlaubten ihren Gästen in der ersten Hälfte nur wenige Big Plays. Eines davon war ein 60-Yards-Pass der den ersten Touchdown von Starreceiver Brandon Langston zum 13:6 (PAT Björn Bohm) vorbereitete. Am Ende konnte der Amerikaner drei Touchdowns für sich verbuchen.
Manuel Mesmer erzielte wenig später den Anschluss zum 12:13 und Felix Brenner verwandelte den Conversion-Versuch zur 14:13-Führung für Hall. Ein 30-Yard-Fieldgoal der Hurricanes sorgte dafür, dass die Haller mit einem 14:16-Rückstand in die Kabine gehen mussten. Der Aufenthalt dort schien den Unicorns nicht gut getan zu haben, denn nach der Pause konnten sie den Kielern kaum noch Paroli bieten.
Plötzlich schien der Faden bei den Unicorns völlig gerissen zu sein. Der ersten Kieler Angriff nach der Pause fiel Dank zweier Strafen gegen die Gäste wegen unsportlichem Verhaltens mit einem Fieldgoal zum 19:14 noch recht glimpflich aus. Der zweite Langston-Touchdown zum 26:14 ließ aber nicht lange auf sich warten. Die Haller agierten lange nicht mehr so druckvoll wie in der ersten Hälfte und fanden weder im Angriff noch in der Verteidigung zu der im ersten Durchgang gezeigten Leistung zurück.
Die Folge waren drei Kieler Touchdowns im letzten Spielviertel, denen die Haller nichts mehr entgegen zu setzen hatten. Auch ein Wechsel auf der Spielmacher-Position in den letzten Spielminuten brachte den Hallern keinen Erfolg. Backup-Quarterback Felix Brenner geriet eher noch zur tragischen Figur, denn gleich zwei seiner Pässe landeten in den Händen von Kieler Verteidigern. Der erste davon bescherte den Gästen sogar den 45:14-Endstand.
"Weshalb wir nach der Pause derart eingebrochen sind, kann ich mir auch noch nicht richtig erklären", sagte Unicorns-Headcoach Siegfried Gehrke nach dem Spiel. "Da muss zunächst eine ausführliche Videoanalyse erfolgen. Sicher ist aber, dass wir weder auf dem Feld noch an der Seitenlinie bei der Spielzugauswahl glücklich agiert haben." Den gegen Kiel vergebenen zwei Punkte trauerte Gehrke allerdings nicht lange nach: "Ein Sieg im Interconference-Spiel wäre natürlich schön gewesen. Im Kapf um einen Playoff-Platz zählen aber besonders die Punkte gegen die direkten Konkurrenten." Mit den Weinheim Longhorns tritt einer davon am kommenden Samstag im Haller Hagenbachstadion an.