Erster Heimsieg für den Meister
Gerade rechtzeitig kehrten die Braunschweig Lions in die Erfolgsspur zurück und feierten gegen die Kiel Baltic Hurricanes den ersten Heimsieg der laufenden Saison. Gegen die Norddeutschen setzte sich das Team von Cheftrainer Javier Cook nach einer intensiven und spannenden Partie knapp mit 16:14 (7:7, 9:0, 0:7, 0:0) durch.
Vor rund 5.400 Zuschauern entwickelte sich im Stadion an der Hamburger Straße von Beginn an das erwartete emotionale Duell. Die Kieler, mit vielen Ex-Braunschweigern angereist, erhielten das erste Angriffsrecht, doch schon nach wenigen Spielminuten wurde deutlich, dass die Braunschweiger Verteidigung nicht gewillt war, Quarterback Adrian Rainbow die nötige Zeit für sein gefürchtetes Pass-Spiel einzuräumen.
So wurde die Lions-Legende schon früh Opfer eines Quarterback-Sacks, an dessen Ende Lions-Nationalspieler Christian von Einem den freien Ball in die Kieler Endzone zum ersten Touchdown der Begegnung tragen konnte.
Ein Auftakt nach Maß also für den amtierenden Titelträger, der auch danach weiterhin viel Druck auf den Kieler Spielmacher ausübte. Dennoch gelang es den Hurricanes durch ihre Allzweckwaffe Brandon Langston, noch im ersten Viertel das Spiel auszugleichen.
Im zweiten Spielviertel ereigneten sich dann bereits die Spielszenen, die am Ende den Unterschied auf dem Scoreboard ausmachen sollten. Zuerst leistete sich Lions-Quarterback Dennis Zimmermann mit seinem einzigen Fehlpass des Tages eine Interception in der Hälfte der Gäste. Pascal Ritzheim, der diesen Pass abfangen konnte, landete dabei kurz vor der Endzone, so dass die Unparteiischen den Kielern den Ballbesitz an der eigenen 1 Yard-Linie zusprachen.
Im sich sofort daran anschließenden Spielzug gelang es Sebastian Reilmann und der aufmerksamen Löwen-Defense, den Kieler Laufspielzug noch in der eigenen Endzone zum Safety zu stoppen. Das Momentum schwang wieder auf Seiten der Gastgeber, die den sich anschließenden Ballbesitz durch den gut aufgelegten Jabari Johnson zum erneuten Maximalerfolg und sieben weitere Punkte nutzten.
Mit dem 16:7 für die Niedersachsen ging es damit in die Halbzeitpause, die den Kielern anscheinend nicht ganz ungelegen kam.
Denn im dritten Quarter waren es die Gäste von der Förde, die die nächsten Punkte erzielten, als Estrus Crayton zum ersten und einzigen Mal an diesem Abend die Endzone seines früheren Vereines erreichte.
Doch spätestens danach entwickelte sich beim Spielstand von 16:14 für die Lions eine dramatische und aufregende Partie.
Zu den entscheidenden Figuren wurden dabei ausgerechnet die beiden Kicker der Kontrahenten. Kiels Sven Linn blieb dabei mit drei vergebenen Field Goal-Versuchen nur die Rolle des unglücklichen Helden, während Braunschweigs Steffen Dölger am Ende jubeln konnte. Zwar verwandelte er auch kein Feldtorversuch an diesem Tag, doch sein Pass auf DeMario Williams bei einem Trickspielzug im Rahmen eines Punt-Versuches war im nachhinein wohl ebenso Siel entscheidend wie sein Tackle am durchgebrochenen Brandon Langston bei einem langen Kick-Off-Return.
Ein hart umkämpfter Heimerfolg gegen den vorher ungeschlagenen Tabellenführer bringt die Braunschweiger jetzt wieder in Rechweite des Platzes an der Sonne in der GFL-Nordgruppe und nunmehr haben es die Lions auch wieder selbst in der Hand, die Nordmeisterschaft zum wiederholten Male zu gewinnen. Bis dahin warten zwar noch viele Herausforderungen auf die Mannschaft des Rekordmeisters, aber dieser Triumph über den hoch gehandelten Titelfavoriten sollte den Braunschweigern Mut machen für die anstehenden Aufgaben.
Scoreboard:
7:0 Christian von Einem 22 Yard-Fumble Return (PAT Steffen Dölger)
7:7 Brandon Langston 18 Yard-Lauf (PAT Sven Linn)
9:7 Sebastian Reilmann Safety (Ballträger in der Endzone gestoppt)
16:7 Jabari Johnson 2 Yard-Lauf (PAT Steffen Dölger)
16:14 Estrus Crayton 22 Yard-Pass von Adrian Rainbow (PAT Sven Linn)