Hurricanes behalten ihre weiße Weste
Die Kiel Baltic Hurricanes bleiben Spitzenreiter der GFL Nord. Meister Braunschweig Lions kann auch sein zweites Heimspiel nicht gewinnen, Vizemeister Stuttgart Scorpions gewinnt überlegen in München, und die Marburg Mercenaries schließen zu den Stuttgartern auf.
Im Münchener Dante-Stadion sahen knapp 1.100 Zuschauer die 6:28 (0:8, 6:0, 0:7, 0:13) Heimniederlage der Munich Cowboys gegen die Stuttgart Scorpions. Die Scorpions verteidigten souverän ihre Tabellenführung, aber es war die erwartet schwere Begegnung beim Aufsteiger Munich Cowboys, der Aufsteiger konnte gerade in den ersten beiden Vierteln dem Titelaspiranten durchaus Paroli bieten, Das Spiel blieb dann auch bis ins letzte Viertel spannend. Garanten für den Sieg der Stuttgarter waren wieder einmal die Verteidigung, die erneut eine hervorragende Leistung bot und dem Cowboys-Angriff ganze 139 Yards Raumgewinn gestattete, und Nationalmannschafts - Runningback Patrick Geiger, der alleine 133 Yards und zwei Touchdowns erzielte.
Auch das zweite Heimspiel der Saison konnte der Deutsche Meister und Titelverteidiger Braunschweig Lions nicht gewinnen. 5.337 Zuschauer im Stadion an der Hamburger Straße sahen eine 10:10 (0:3, 3:0, 7:0, 0:7) Punkteteilung gegen die Berlin Adler. Die Adler lieferten erneut eine starke Leistung ab und hatten acht Sekunden vor Spielende sogar die Chance auf einen Sieg, aber der Versuch eines 32 Yards Field Goals wurde im entscheidenden Moment von der Lions Defensive geblockt. Insgesamt präsentierten sich die Verteidigungsreihen beider Teams in guter Form. Weder die Lions, noch die Adler, konnten ein Laufspiel etablieren, es wurde verstärkt auf das Pass-Spiel gesetzt, was auf beiden am Ende auch nicht zum Erfolg führte.
Je länger die GFL Saison 2008 andauert, desto stärker werden die Kiel Baltic Hurricanes. Mit gekonnten Werbemaßnahmen hatten die Hurricanes 6.500 Zuschauer ins Holstein-Stadion zum Spitzenspiel der beiden zuvor ungeschlagenen Mannschaften gegen die Dresden Monarchs gelockt. Und endlich zeigten die Hurricanes ihr ganzes Potential, die Monarchs wurden mit 53:14 (23:7, 14:7, 9:0, 7:0) abgefertigt. Zwar überraschten die Elbstädter gleich im ersten Spielzug die Kieler mit einem sehenswerten Touchdown, aber danach ging es fast ausschließlich in Richtung Monarchs-Endzone. Bereits bei Halbzeit stand es 37:14. Zu Beginn der 2. Halbzeit verletzten sich dann zu allem Übel für die Dresdener ihr Quarterback und Center so schwer, dass an ein Weiterspielen nicht zu denken war. Der Endstand von 53:14 war danach nur noch Formsache und das Schaulaufen der Wirbelstürme wurde nur von einer weiteren Verletzung, diesmal auf Seiten der Kieler, endgültig beendet.
In Marburg war bereits bei Halbzeit das Spiel zugunsten der Mercenaries gegen die Darmstadt Diamonds entschieden. Ein souveräner erster Spielabschnitt mit einer 34:6 Führung erfreute die knapp 900 Zuschauer im Georg-Gassmann-Stadion. Das erste Spielviertel hatten die Diamonds völlig verschlafen. Die Mercenaries konnten danach viele Spieler einwechseln um trotzdem mit die Oberhand zu behalten. Der 37:18 (21:0, 13:6, 0:6, 3:6) Heimsieg geriet nie in Gefahr, auch wenn sich die Diamonds nie aufgaben und die zweite Halbzeit gewannen. Zu deutlich war die Dominanz der Marburger und im Gefühl des sicheren Sieges ließen sie einfach die Zügel schleifen. Dass die Mercenaries nach wie vor auch den Titel des Südmeisters anstreben untermauerten sie zumindest in der ersten Halbzeit überaus deutlich.
Am kommenden Wochenende stehen drei Paarungen auf dem Programm der GFL. Dabei empfangen die Marburg Mercenaries am Samstag um 16:00 Uhr im Georg-Gassmann-Stadion Aufsteiger Munich Cowboys. Die Marburger gehen selbstverständlich als Favorit in das Spiel, sollten aber die Cowboys, die auch gegen die Scorpions nicht enttäuschten, nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die Marburger haben in den Spielen zuvor immer nur phasenweise gut gespielt, sie müssen also noch eine Meng tun, um ihr Saisonziel zu erreichen.
In Köln empfangen die Cologne Falcons um 18:00 Uhr im Kölner Südstadion die Hamburg Blue Devils. Beide Teams stehen am Tabellenende und nur der Sieger kann den Blick in die oberen Gefilde der Tabelle richten. Ein spannendes Spiel ist also garantiert, und wahrscheinlich wird die Tagesform entscheiden, wer die Punkte einfährt. Köln hat zu diesem Spiel Verstärkungen angesagt, und es bleibt abzuwarten wie die Hamburger mit ihrer verletzungsbedingt dünnen Personaldecke dagegen halten können.
Am Sonntag reisen die Darmstadt Diamonds die gut 40 Kilometer nach Süden zu den Weinheim Longhorns. Das Spiel im Sepp-Herberger-Stadion beginnt um 15:00 Uhr. Es ist bereits das Rückspiel in der Liga, am 17. Mai gewannen die Longhorns in Darmstadt mit 29:15. Die Longhorns gehen als Favorit in diese Begegnung. Zu deutlich war die Überlegenheit der Weinheimer, auch wenn sie sich selbst noch beinahe ein Bein gestellt hätten. Mit zwei Siegen, bei zwei Niederlagen, sind die Longhorns im Plan, um ihr angestrebtes Ziel, Erreichen der Playoffs, auch wirklich zu schaffen.
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