Mitteilung von AFVD vom 25.05.2008

Wer hat diese Karten gemischt?

Die Kiel Baltic Hurricanes und die Dresden Monarchs sind die ungeschlagenen Spitzenreiter der GFL Nord. Vizemeister Stuttgart Scorpions und die Weinheim Longhorns führen die Tabelle in der Südgruppe an. Auch das bleibt eine Momentaufnahme, zeigt aber, dass ganz offensichtlich Vorhersagen bei den derzeitigen Kräfteverhältnissen nahezu unmöglich sind.

Bisher gab es eine ganze Reihe von unerwarteten Ergebnissen, das setzte sich auch am vergangenen Wochenende fort. Ausnahmslos siegreich verließen die Auswärtsmannschaften des Gegners Platz.

Am Böllenfalltor verloren die Darmstadt Diamonds ihr Lokalderby gegen den Nachbarn Weinheim Longhorns vor 500 Zuschauern mit 15:29 0:6,0:8,7:7,8:8) In einem spannenden Spiel zeigten die Longhorns, dass sie sich durchaus berechtigte Hoffnungen auf das Erreichen der Play-Offs machen können. Die Diamonds hingegen zieren weiter das Tabellenende. Die Weinheimer führten bereits mit 21:0 um dann den Diamonds eine sehenswerte Aufholjagd zu gestatten. Als die Diamonds dann auch zum 15:21 verkürzten und kurz danach der nächste Gäste-Angriff sofort durch eine Interception gestoppt wurde, stand das Stadion Kopf, doch die weiteren Angriffsbemühungen der Diamonds blieben erfolglos. Gegen Ende des letzten Spielviertels machten es die Longhorns besser als in der Vorwoche gegen Marburg, durch einen Touchdown zum 29:15 machten sie alles klar.

Dass in der Offense der Schwäbisch Hall Unicorns viel zu wenig zusammen läuft zeigte sich auch bei der 0:21 (0:0,0:7,0:14,0:0) - Heim-Niederlage gegen Südmeister Stuttgart Scorpions. Die Defense der Unicorns hielt das Team lange im Spiel, aber obwohl der deutsche Vizemeister aus Stuttgart im Haller Hagenbachstadion vor 900 Zuschauern nur das Nötigste zeigte, gelang es den Unicorns in keiner Phase, die Gäste wirklich in Verlegenheit zu bringen. Routiniert und konzentriert fuhren die Scorpions mit ihrem bekannt starken Laufspiel und einer hervorragend aufgelegten Defense die Punkte ein.

Im Derby des Ostens unterlag Spitzenreiter Berlin Adler den Dresden Monarchs vor 2000 Zuschauern im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion mit 7:14 (0:7,7:7,0:0,0:0). In dem äußerst spannenden Spiel dominierten vor allem die beiden Verteidigungsreihen der Teams, wobei die Monarchs vom verletzungsbedingten Fehlen des besten Berliner Angreifers, Björn Dreyer, profitierten. Trotzdem: die Monarchs überzeugten erneut, und alle Gespenster aus der vergangenen Saison sind verscheucht. In dieser Form sind die Elbstädter sogar ernsthafte Konkurrenten um den Nord-Titel.

Im Kölner Südstadion bestritten die Cologne Falcons bereits ihre dritte Heimpartie im Mai und verloren gegen die Braunschweig Lions 35:55 (7:6,14:21,0:14,14:14). In der durch spektakuläre Pässe glänzenden sahen die 1.098 Zuschauer insgesamt 13 Touchdowns. Der Deutsche Meister aus Braunschweig kam zumindest im Angriff, trotz des Fehlens wichtiger Akteure, wieder in die Erfolgsspur zurück und zeigte die gewohnte Leistung. Zwei späte Touchdowns der Falcons gestalteten das Ergebnis aus Sicht der Kölner noch erträglich.


Die Hamburg Blue Devils unterlagen erstmals seit 1996 in einem Heimspiel den Kiel Baltic Hurricanes durchaus verdient mit 16:23 (0:10,10:7,0:6,6:0). Vor 3.150 Zuschauern im Blue Devils Stadion an der Memellandallee unterliefen den Blauen Teufeln in einem engen Spiel viel zu viele Fehler. Sieben Ballverluste sorgten für eine letztendlich unglückliche Niederlage. Trotz der vielen Fehler gaben die jungen Teufel nie auf, und hielten das Spiel bis zum Abpfiff offen. Die nicht unbedingt überzeugenden Kieler bedankten sich für die Gastgeschenke, und übernahmen nunmehr die Tabellenspitze der GFL-Nord. Die Blue Devils ihrerseits sind nun unter Zugzwang, zieren sie doch ungewohnt das Tabellenende.


Am kommenden Samstag empfängt der bisher so stark aufspielende Aufsteiger Munich Cowboys um 16:00 Uhr im heimischen Dante-Stadion den Spitzenreiter des Südens, die Stuttgart Scorpions. Die Schwaben konnten bisher nicht so überzeugen, ohne jedoch ihr Hauptziel, erneut den German Bowl zu erreichen, aus den Augen zu verlieren. Trotz der guten Leistungen in den ersten Spielen gehen die Cowboys als klarer Außenseiter in dieses Duell gegen den Deutschen Vizemeister.

In der GFL-Nord kommt es am Abend gleich zu zwei absoluten Spitzenbegegnungen. In Braunschweig empfangen im Stadion an der Hamburger Straße die Braunschweig Lions um 19:00 Uhr die Berlin Adler. Während Meister Braunschweig nach der Heimniederlage gegen die Dresden Monarchs im Spiel in Köln wieder die gewohnte Normalform zeigte, müssen die Berliner ihre erste Niederlage aus dem Heimspiel gegen die Monarchs noch verdauen. Zur gleichen Zeit empfängt Nord Spitzenreiter Kiel Baltic Hurricanes im Holstein-Stadion die punktgleichen, und ebenso wie die Kieler bisher ungeschlagenen Dresden Monarchs. Die Überraschungsmannschaft der GFL-Nord aus Dresden geht mit viel Selbstvertrauen in diese Partie. Aber auch die Hurricanes haben vor ihrem begeisterungsfähigen und zahlreichen Publikum in dieser Saison viel vor. Die Kieler sollten durch die Auswärtssiege der Monarchs in Braunschweig und Berlin gewarnt sein.

Am Sonntag gibt es in Marburg das Hessen-Derby. Die Marburg Mercenaries empfangen Schlusslicht Darmstadt Diamonds um 16:00 Uhr im Georg-Gassmann-Stadion. Die Mercenaries, bisher erst zwei Mal in Aktion, wollen in der Liga endlich Fahrt aufnehmen, und nach wie vor auch den Titel des Südmeisters anstreben. Für die Diamonds geht es vor allem darum, die bisher gezeigten guten Leistungen zu bestätigen. Von Vielen vor der Saison als Abstiegskandidat Nummer eins apostrophiert, ernteten die Darmstädter überall trotzdem viel Lob, obwohl sie erst einen Punkt aus dem 14:14 Unentschieden gegen die Cologne Falcons auf der Habenseite verbuchen konnten.