Haller Angriff ist zu schwach
Unicorns unterliegen Scorpions mit 0:21 / in der Haller Offense läuft zu wenig zusammenAm Samstag war im Haller Hagenbachstadion die aktuelle Schwäche der Schwäbisch Hall Unicorns deutlich zu erkennen: Im Angriff läuft es derzeit alles andere als rund. So musste man vor 900 Zuschauern eine 0:21-Niederlage gegen die Stuttgart Scorpions einstecken. Obwohl die deutschen Vizemeister aus Stuttgart am Samstag im Haller Hagenbachstadion keine sehr überzeugende Leistung zeigten, gelang es den heimischen Unicorns nicht, den Gästen Paroli zu bieten. Hauptgrund dafür war eine schwache Haller Offense, die das Feld meistens nach vier Versuchen wieder räumen musste. Quarterback Jordan Neuman, der immer noch an einer Zehenverletzung laboriert, blieb unter seinen Möglichkeiten und nur wenige seiner Pässe fanden ihr Ziel in den Händen seiner Receiver. So waren es die Verteidiger auf beiden Seiten, die an diesem Tag die Glanzpunkte setzen konnten. Die Scorpions-Defense verstand es sehr gut, die Haller Passempfänger zu decken und gleichzeitig Druck auf Jordan Neuman zu machen. Sie trug zweifellos dazu bei, dass dem Haller Angriff nur wenig gelang. Der Haller Defense war es hingegen zu verdanken, dass sich das Spiel über weite Strecken durchaus ausgeglichen gestaltete. Trotz der 21 Gegenpunkte konnte den Unicorns-Verteidigern kein Vorwurf gemacht werden. Sie trugen die Verantwortung für das Haller Spiel und mussten letztendlich dem zermürbenden und gekonnt vorgetragenen Stuttgarter Laufspiel Tribut zollen. Brandon Stribling, Pit Reichert und Oliver Radke konnten gleich drei Pässe des Scorpions-Quarterbacks und Ex-Hallers Ira Vandever abfangen. So war es kein Wunder, dass sich die Gäste verstärkt auf Läufe konzentrierten, bei denen sie fast ausschließlich National-Runningback Patrick Geiger in Szene setzten. Dieser konnte sich allerdings erst im dritten Viertel richtig entfalten, als er die Touchdowns zum 14:0 und 21:0 erlief. Vor der Pause waren die Stuttgarter bereits mit 7:0 in Führung gegangen. Im letzten Viertel sollte sich an dem Ergebnis nichts mehr ändern. Felix Brenner fiel es zu, wenige Minuten vor Spielende für Jordan Neuman als Haller Spielmacher eingewechselt zu werden. Er brachte durchaus noch etwas Schwung in die Unicorns-Offense, die Haller Niederlage konnte er aber auch nicht mehr abwenden. "In der Offense muss sich einiges ändern", konstatierte Unicorns-Headcoach Siegfried Gehrke am Samstag nach dem Spiel. "Wir haben zur Zeit quasi kein Laufspiel und sind dadurch natürlich leicht auszurechnen. Hinzu kommen Abstimmungsprobleme, die wir endlich in den Griff bekommen müssen." Nach vier Niederlagen in fünf Spielen denkt Gehrke auch laut über Verstärkung nach: "Wir haben Optionen und werden darüber in den kommenden zwei Wochen entscheiden." So kommt es den Unicorns auch entgegen, dass sie die kommenden drei Wochenenden spielfrei sind. Ihren nächsten Einsatz haben sie erst am 14. Juni beim Auswärtsspiel in Darmstadt.