Heimpremiere ohne Happy End
Blue Devils unterliegen Kiel mit 16:23.Fans feiern trotzdem sonniges Football-Fest
Sonne, 18 Grad, blauer Himmel: Perfekte Rahmenbedingungen, nur ein blauer Sieg blieb aus. Die Hamburg Blue Devils unterlagen bei Ihrem Heimdebüt in der Football-Saison 2008 den Kiel Baltic Hurricanes mit 16:23. Vor 3.150 Zuschauern im Stadion an der Memellandallee unterliefen den Blauen Teufeln in einem spannenden Spiel zu viele Fehler in entscheidenden Situationen. Sieben Ballverluste sorgten letztendlich für die unglückliche Niederlage.
Wenn man dem Gegner so oft das Angriffsrecht überlässt, wird es natürlich schwer, als Sieger vom Platz zu gehen, analysiert der enttäuschte Hamburger Headcoach Joe Roman. Meine Jungs haben sicherlich alles gegeben. Jetzt sind wir unter Zugzwang und müssen in Köln unbedingt punkten. Am 31. Mai sind die Blue Devils zu Gast bei den Cologne Falcons, bevor dann am 7. Juni das zweite Heimspiel gegen den Überraschungs-Tabellenzweiten Dresden steigt.
Hamburg Blue Devils gegen Kiel Baltic Hurricanes, das Knister-Duell um die Football-Vorherrschaft im Norden beginnt mit einem Ballverlust der Teufel. Gleich im ersten Spielzug verliert Tobias Knipp beim Kickoff-Return Football kurz vor der eigenen Endzone. Dank einer starken Defense gelingt den Kielern nur ein Fieldgoal zum 0:3. Ein weiterer Fumble leitet die nächsten Punkte für die Hurricanes ein.
Runningback Waldemar Weizel verliert nach einem harten Tackle die Kontrolle über das Lederei, und diesmal bedankt sich Kiel mit einem Touchdown. Nach einem erfolgreichen Pass von Quarterback Adrian Rainbow auf Wide Receiver Gross steht es am Ende des ersten Quarters 0:10 (PAT Sven Linn).
Dann schlagen die Teufel zurück. Nach sehenswerten Pässen von Blue Devils Quarterback Josh Brehm auf seine Wide Receiver Philipp Heider und Claude Whitaker sind die Blauen schnell vor der Kieler Endzone.
Doch das letzte fehlende Yard überwinden die Blue Devils nicht. Kicker Kai-Philipp Stief verkürzt per Fieldgoal zumindest auf 3:10. Die Kieler Antwort folgt im direkten Gegenzug. Adrian Rainbow bringt seine Mannschaft mit einem 29 Yard-Lauf in eine aussichtsreiche Position und findet seinen Wide Receiver Dominic Hanselmann in der Endzone:
Touchdown Hurricanes zum 3:17 (PAT Sven Linn). Aber die Teufel kommen postwendend zurück. Josh Brehm feuert zunächst einen 48 Yard-Pass auf Philipp Heider. Dann schlägt dasselbe Duo gleich nochmal zu: 10 Yard-Pass von Brehm auf Heider, Touchdown mit zwei Spielzügen. In einer turbulenten Schlußphase der ersten Halbzeit verkürzen die Blue Devils auf 10:17 (PAT Kai-Philipp Stief).
Nach der Pause geht die teuflische Achterbahnfahrt weiter. Die Blue Devils erkämpfen sich das Angriffsrecht, geben es aber durch einen Fumble leichtfertig wieder aus der Hand. Kiel macht es besser.
Quarterback Adrian Rainbow bedient den Ex-Devil Brandon Langston mit einem 42 Yard-Pass in der Endzone zum 10:23, der Extrapunktversuch geht daneben. Zu Beginn des vierten Quarters stehen die Devils erneut nur ein Yard vor der Kieler Endzone. Zwei Strafen sowie ein Quarterback Sack werfen das Team von Joe Roman aber wieder zurück. Im nächsten Drive finden die Blue Devils den Weg in die Endzone. Im vierten Versuch passt Brehm auf Max von Garnier zum Touchdown, die Devils geben sich nicht geschlagen. Der Extrapunktversuch wird geblockt, daher bleibt es beim 16:23.
Jetzt gehen die Blue Devils volles Risiko. Nach einem Onside-Kick von Dennis Kuczynski erobern die Hamburger sofort wieder den Football und damit das Angriffsrecht. Der siegbringende Drive will allerdings nicht mehr gelingen. Die Blue Devils unterliegen in einem packenden Nord-Derby den Kiel Baltic Hurricanes mit 16:23.
Für die Teufel war es abgesehen vom Endergebnis ein gelungener Auftakt an der Memellandallee. D a s nächste Heimspiel der Blauen Teufel findet am 7. Juni statt (Kickoff 15 Uhr). Dann sind die bisher ungeschlagenen Dresden Monarchs zu Gast in Hamburg.
Stimmen zum Spiel
Joe Roman (Headcoach Hamburg Blue Devils):
Wir haben uns wie schon in Berlin selbst das Leben schwer gemacht.
Mit so vielen Srafen und Ballverlusten ist es schwer, ein Spiel zu gewinnen. Wir hatten heute aber trotzdem die Gelegenheit, weil wir nie aufgegeben haben.
Milan Misic (Verteidigung Hamburg Blue Devils):
Wir verlieren und gewinnen als Mannschaft. An solchen Tagen muss dann eben die Defense so stark sein, dass nur wenig Punkte zugelassen werden. Das ist uns nicht gelungen.
Kent Anderson (Headcoach Kiel Baltic Hurricanes):
Wir haben nicht gut gespielt. Aber ein dreckiger Sieg ist mir lieber als eine schöne Niederlage.
Robert Koster (Verteidigung Kiel Baltic Hurricanes):
Es war am Anfang schon komisch, nach so vielen Jahren als Spieler der Blue Devils heute auf der anderen Seite zu stehen. Aber irgendwann schaltet man den Kopf aus und spielt einfach. Es war ein spannendes Derby mit dem besseren Ende für uns.