Mitteilung von Montabaur Fighting Farmers vom 14.05.2008

Farmers: Duell auf Augenhöhe

Offene Rechnungen zu begleichen kann hier und da schon mal ein schwieriges Unterfangen sein. Wie schwierig es wird, die offene Rechnung mit den Silverarrows aus Stuttgart aus der Vorsaison zu begleichen, wird sich am Sonntag (15 Uhr) im Mons–Tabor–Stadion in Montabaur zeigen, wenn die heimischen Farmers auf den Mitaufsteiger in die 2. Bundesliga treffen.


Juni 2007, ein sommerlicher Tag in Schwaben: Manuel Lehniger steht am Burgerstand und bruzzelt den Farmers ein paar Hamburger. Eigentlich spielt Lehniger bei den Silverarrows, ist mit der stärkste Running Back des Teams. Doch an diesem Tag, es ist ein Interconference–Spiel zwischen Stuttgart und Montabaur in der Regionalliga, darf Lehniger nur zuschauen – er sitzt eine Strafe aus dem Spiel davor ab. "Ich könnte mir echt in den Arsch beißen, dass ich bei diesem geilen Spiel nicht mitspielen konnte." Aber auch die Farmers bissen sich ihrerseits damals in den Allerwertesten: Das Spiel hatten sie mit 28:35 verloren. Und die Chance auf eine Revanche gab es nicht, denn ein Rückspiel in Montabaur stand nicht auf dem Spielplan. Jetzt, ein Jahr später, haben Lehniger und die Farmers endlich Gelegenheit, das Verpasste nachzuholen: Lehniger ein gutes Spiel gegen Montabaur, die Westerwälder einen Sieg gegen die Silverarrows.


"Stuttgart ist natürlich der Favorit", sagt Farmers–Headcoach Jochen Strahl. "Immerhin sind die Schwaben amtierender Regionalliga–Meister. Und sie hatten einen guten Start in die Saison." Auf der Gegenseite sieht Stuttgarts–Headcoach Jürgen Doh die Sache ein wenig anders. "Du weißt, dass ich Meister im Tiefstapeln bin", sagt Doh gleich zu Beginn. "Wir haben mehr Abgänge als Zugänge, von daher haben wir uns nicht verbessert. Wir sind also nicht besser, aber auch nicht schlechter als 2007."


Auch wenn es noch kein echtes Endspiel um den Klassenverbleib ist, eine Symbolwirkung geht dennoch von dem Ergebnis aus. "Es wird im Rennen um den Nichtabstieg keine Entscheidung fallen, der Sieger kann sich aber etwas sicherer fühlen", sagt Strahl. Sein ehemaliger Weggefährte Doh – Strahl spielte einst in Stuttgart – sieht es ähnlich: "Dieses Spiel wird die Richtung vorgeben. Bei einer deutlichen Niederlage wird es für dieses Team in der Folge schwer. Bei einem knappen Ausgang dürfte für beide Teams noch alles offen sein."


Mit Blick auf die Schwaben erwartet Strahl ein Spiel, in dem der Gegner nur wenig Platz für Fehler lässt. "Stuttgart hat einen variablen Angriff mit guten Running Backs und einem sicheren Quarterback. Die Defense ist stark und hat eine gute Laufverteidigung. Wir müssen zu unseren Stärken zurückfinden und vor allem das Wiesbaden–Spiel vergessen."


Wie auch immer das Spiel am Sonntag ausgeht, in beiden Lagern herrscht eine große Vorfreude auf den erneuten Vergleich der beiden Aufgsteiger. Stuttgarts Lehniger freut sich darauf, diesmal keine Burger bruzzeln zu müssen. Und die Farmers hätten nichts dagegen, die offene Rechnung zu begleichen.