Monarchs ringen starke Cowboys mit 21:9 nieder
Bestens eingestellte Dresdner ringen starke Cowboys mit 21:9 nieder
Fahnen, Tröten, Ratschen zum Elbepark-Gameday am Sonnabend verwandelte sich schon vor Anpfiff der GFL-Partie (Kickoff: 16 Uhr) Dresden gegen München das Heinz-Steyer-Stadion in einen Ort der lautstarken Freude. Das erste Football-Heimspiel der laufenden Saison profitierte vom sonnigen und warmen Wetter.
Eine Stimmung war spürbar, die vor allem die Monarchs in ihren Aktionen zu beflügeln schien. Mit variablem Offensiv- und knallhartem Defensiv-Spiel kauften die Sachsen von Minute eins an ihren Gegnern aus München den Scheid
ab. Es sollte nicht lange dauern, bis Ex-NFL-Star Tony Hollings die Massen erstmals frenetisch jubeln ließ. Vorangegangen waren starke Läufe des US-Amerikaners und seines deutschen Partners Lukas Wetzel. Schöne Pässe von Quarterback Dylan Meier, gefangen von sicheren Widereceivern wie Radko Zoller, Markus Brunner und Markus Günther ebneten zudem den Weg in Richtung der gegnerischen Endzone. Den Schlusspunkt setzte jener, bereits angesprochene Hollings (Trikotnummer 22) mit einer seltenen, wenn auch umso schöneren Flugeinlage. Die Airline 22 hob noch vor der Endzone ab, um krachend in ihr zu landen. Der Zwischenstand von 7:0 (PAT Holger Hempel) steigerte die Zuversicht. Münchens Angriff hingegen wackelte, fand gegen eine starke Dresdner Defense kaum die passenden Mittel. Viele Strafen und Undiszipliniertheiten brachten die Cowboys ein ums andere Mal um den Lohn ihrer Angriffsarbeit. Unsere Verteidigung hat uns heute den Sieg gesichert. Wir haben München körperlich dominiert und ihnen damit den Nerv geraubt, berichtet Monarchs-Cheftrainer Shuan Fatah. Schon in ihrem zweiten, nicht weniger eindrucksvollen Offensivauftritt zogen die sächsischen Landeshauptstädter schließlich weiter davon. Dylan Meier überbrückte dieses Mal die letzter Meter persönlich und zu Fuß (PAT gut, Zwischenstand: 14:0). Gegen Ende der ersten Halbzeit verflachte die Partie. München patzte. Dresden schloss sich an. Erst vergab Monarchs-Kicker Holger Hemper eine 24-Yard- Fieldgoalchance. Zwei Strafen negierten Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit einen weiteren Touchdown von Runningback Tony Hollings. Mit 14:0 ging es in die Kabinen. Was dann kam, überraschte. Mit einer unerwarteten Formation zeigte Trainerfuchs John Rosenberg, der Headcoach der Cowboys, zu Beginn des dritten Viertels seinen Spielwitz. Ohne rechtes Verteidigungsmittel wankten unsichere Dresdner über den Platz, konnten den drohenden Gästetouchdown nur knapp verhindern. Ein Fieldgoal von Ersin Gödel brachte München auf 14:3 heran. Die Angriffsvariante der Münchner habe ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Es dauerte bis wir sie unter Kontrolle hatten. Aber auch das gelang, so Fatah. Münchens Offensiv-Sturm flaute bereits nach dieser Einlage ab. Die Defensiv-Bemühungen des GFL- Aufsteigers hingegen nicht. Einen Fumble, einen losgeschlagenen Ball, trug Verteidiger Oliver Schober in die Endzone Dresdens zurück. Der neue Zwischenstand von 14:9 beunruhigte. Erst recht, nachdem ein weiterer Fumble in die Hände der Münchner Defensive gelangte. Doch Dresden berappelte sich. Ronny Freundenberg fing nur Minuten später einen Pass des Gegners ab. Dylan Meier beendete schließlich mit seinem zweiten Touchdown des Tages das lange Bangen. Mit 21:9 ging es in die letzten Minuten der Partie. Sicher verteidigten die selbsternannten Königskinder ihren Vorsprung. Der zweite Sieg des Jahres, der erste Heimsieg seit Langem, war perfekt. Ich bin zufrieden, dass wir heute gewonnen haben. Doch es muss sich noch einiges in unserem Team tun, resümierte Monarchs-Trainer Shuan Fatah. Wir kassieren noch immer zu viele Strafen und sind viel zu verspielt im Angriff. Ich bin froh und glücklich, dass unser Team als Einheit kämpft und sich auch gegen so körperlich starke Gegner wie München und Braunschweig inzwischen behauptet. Doch nun geht es um den nächsten Schritt. Wir müssen konzentrierter und vor allem konsequenter spielen. So lassen die zwei Siege des noch jungen GFL-Jahres Dresdens Footballfans hoffen. Festzuhalten bleibt: Noch glänzt nicht alles, was golden ist. Was den Cheftrainer der Königlichen im Hinblick auf das schwere Auswärtsspiel am kommenden Samstag in der Bundeshauptstadt Berlin beunruhigen dürfte, ist die Verletzung von Runningback Tony Hollings. In einem der letzten Angriffsspielzüge verletzte sich der US-Amerikaner am Knöchel. Ob Hollings gegen die Berlin Adler auflaufen kann, bleibt einer ersten Diagnose der Verletzung vorbehalten.