Farmers zahlen Lehrgeld
Das "Spiel ohne Grenzen" ist aus: die Farmers haben erstmals seit Jahren in einem Meisterschaftsspiel wieder deutlich ihre Grenzen aufgezeigt bekommen. In einer nur bis zur Halbzeit ausgeglichenen Partie unterlagen die Westerwälder den Wiesbaden Phantoms mit 7:34 (7:14). Die Gastgeber bestritten das Spiel jedoch unter Protest.
Auf dem grünen Rasen gab es im MonsTaborStadion keine zwei Meinungen: Die Wiesbaden Phantoms haben den Fighting Farmers klar ihre Grenzen aufgezeigt, die Westerwälder haben ihrerseits Lehrgeld in Liga zwei zahlen müssen. So war denn auch der 34:7Erfolg der Gäste in einem äußerst fairen und freundschaftlichen Spiel völlig verdient. Aufregung gab es lediglich abseits des Rasens bei der Personalie Jaltheus Mannery. Der USBoy im Team der Farmers war beim PreSeasonGame in Troisdorf vom Platz geflogen völlig zu Recht. Auch gegen die Sperre von einem Spiel gab es keinerlei Proteste, und so saß Mannery seine Strafe in der Vorwoche beim Spiel in Saarbrücken ab. Im Spiel gegen die Phantoms hätte "Jay" dann eigentlich eine tragende Rolle in der FarmersDefense spielen sollen doch der Ligaobmann hatte vergessen, den Spielerpass von Mannery rechtzeitig wieder nach Montabaur zu schicken. Auf Nachfrage wurde den Farmers gesagt, man hätte ja unter der Woche mal daran erinnern können, dass der Spielerpass noch nicht vorliegt. Ohne Pass durfte Mannery völlig unverschuldet nicht mitwirken, die Farmers spielten zunächst unter Protest. "Wir wollen damit diese Missstände anzeigen", sagte FarmersHeadcoach Jochen Strahl. "Schließlich müssen wir schon für die kleinsten Vergehen Strafen zahlen. Und dann passiert soetwas." Natürlich werden die Farmers ihren Protest nicht aufrechterhalten, schließlich will man in Liga zwei Football spielen und keine Schlachten am grünen Tisch auskämpfen ärgerlich war der Ausfall von Mannery dennoch. "Football wird aber beim Spiel Mann gegen Mann entscheiden. Da haben wir heute verdient verloren und darüber gibt es auch keine Diskussionen", sagte Strahl nach Spielende.
Zum Spiel: Gleich im ersten Drive bewegten die Farmers den Ball gut über das Feld, an der 20YardsLinie war dann aber Schluss. Da auch der FieldgoalVersuch daneben ging, durften die Gäste ihrerseits die ersten Punkte auf das Scoreboard bringen. Davis Matz erlief den ersten Touchdown, Tobias Kreuzer sorgte für den Zusatzpunkt und Wiesbaden führte mit 7:0. Gleiches Schema auch im zweiten Viertel: Wieder lief Matz der FarmersDefense davon, wieder kickte Kreuzer zwischen die Stangen die Phantoms führten mit 14:0. Doch die Westerwälder konnten noch vor der Pause verkürzen: Quarterback Kevin Brüngel passte auf Martin Appel, der den Ball in der Endzone fing. Da auch Kicker Matthias Dreser traf, stand es zur Pause nur 7:14 aus Sicht der Farmers.
In Hälfte zwei wurden die Verhältnisse auf dem Platz dann aber zurecht gerückt. Wiesbaden spielte einen vierten Versuch und lange Distanz zu gehen aus, machte gleich mit dem nächsten Play dann auch den nächsten Touchdown wieder war es ein Lauf von Matz (Zusatzpunkt Kreuzer). Pech hatten die Farmers zudem in der Offense, in der an diesem Tag nicht viel zusammenlief: Bei einem Pass von Brüngel rutschte Receiver Christian Günter aus die Phantoms schnappten sich so eine Interception. Und versuchten es anschließend in der eigenen Offense mit Erfolg durch die Luft: Gleich zwei Mal war Wiesbadens Robin Bräuer vor seinen Gegenspieler am Ball, ein weiterer Zusatzpunkt von Kreuzer brachten das 34:7Endergebnis auf die Anzeigentafel.
"Spiele lassen sich am Ende gewinnen, wenn man besser tackeld, besser blockt und besser deckt. Und wir haben in allen Punkten gegen Wiesbaden verloren", sagte FarmersHeadcoach Strahl. "Wir haben in der Offense unserem Quarterback nicht genügend Zeit gelassen und unser Spielbuch in Offense und Defense nicht gut umgesetzt." Lob gab es dagegen von Wiesbadens Headcoach Michael Treber: "Montabaur hat sehr gut mitgespielt und uns einige harte Aufgaben gegeben. Wir hatten in der zweiten Halbzeit mehrere Big Plays, in denen wir unsere Geschwindigkeit ausnutzen konnten. Aber das Ergebnis ist höher als der Spielverlauf tatsächlich war."