Mitteilung von Montabaur Fighting Farmers vom 27.04.2008

Farmers: Glücksmomente im Park

Nicolas Hell hätte mit seinem Lichtblick der Partie zum Matchwinner für die Saarland Hurricanes werden können. Doch da sich einer seiner Mitspieler parallel zu seinem Lauf in die Farmers–Endzone ein unnötiges "Tripping" leistete, stand bei den Gastgebern am Ende die Null auf der Anzeigentafel. Es war das entscheidende Momentum in einem knappen Derby, welches die Farmers am Ende mit 9:0 für sich entscheiden können.

Hätte, wäre, wenn...am Tag danach zählt nur, was tags zuvor am Ende der Partie auf dem Scoreboard stand. Und damit konnten die Montabaur Fighting Farmers sehr gut Leben. Im ersten Zweitliga–Spiel der Vereinsgeschichte gelang den Westerwäldern ausgerechnet im Derby beim Bundesliga–Absteiger in Saarbrücken auf Anhieb der erste Saisonsieg. Ein Fieldgoal von Kicker Matthias Dreser und ein Touchdown–Lauf von Quarterback Kevin Brüngel machten an diesem Tag den entscheidenden Unterschied in einem sehr intensiven und spannenden Spiel – die Farmers siegten mit 9:0.

"Das war schon eine Dummheit, oder vielleicht war es auch Unerfahrenheit", sagte Hurricanes–Vorstandsmitglied Torsten Reif nach der zweiten Niederlage in Folge. Gemeint war jene Szene aus dem dritten Quarter, als ein Pass von Quarterback Brian Amaral einen Receiver fand, und Nicolas Hell zudem mit dem Ei unterm Arm in die Farmers–Endzone entschwand. Es war das einzige Big Play der Gastgeber an diesem Tag – und es wurde nicht belohnt. Denn die Schiedsrichter hatten ein Tripping gesehen und den Touchdown annuliert. Die Szene hätte die Partie kippen können – tat sie aber nicht. Und das war auch gut so, denn über die gesamte Spieldauer machten die Farmers besonders in der Offense den wesentlich besseren Eindruck. "Der Sieg der Farmers ist verdient", sagte denn auch Reif. "Wenn man die Yards zusammenzählt, wird Montabaur einige mehr gemacht haben."

Die einigen Punkte vor der Pause besorgte Farmers–Kicker Matthias Dreser, der im zweiten Quarter ein Fieldgoal verwandelte – den ersten Versuch in Quarter eins hatte er noch vergeben. Gleiches schafften auch die Saarländer, die aus guter Position das Fieldgoal nicht auf die Anzeigentafel brachten. "In der Verteidigung haben wir den Gameplan sehr gut umgesetzt", zeigte sich Farmers–Headcoach Jochen Strahl zufrieden. "Im Angriff hatten wir das Pech, dass wir viele Bälle haben fallen gelassen. Aber wir haben auch gegen eine der besten Defense der Liga gespielt." Phasenweise klebte der Farmers–Offense das Pech förmlich am Handschuh. Zwar gelang es in unzähligen Situationen, sich beim "dritten Versuch und lang" zu befreien – kurz vor der Endzone wollte dann aber nicht mehr viel gelingen.

Ein einziges Mal nur durfte an diesem Tag über einen Touchdown gejubelt werden, als Quarterback Kevin Brüngel aus kurzer Distanz den Ball in die Endzone trug (PAT vergeben). Danach spielten die Westerwälder clever die Uhr herunter und kamen nicht mehr in Bedrängnis. Vor allem Hurricanes–Quarterback Brian Amaral, der kurzfristig als Import–Spieler verpflichtet wurde, konnte nicht immer überzeugen und wurde einige Male von den Farmers eingesackt. Zwar bewies Amaral im direkten Duell einen harten Schädel, viele Offensiv–Aktionen liefen dagegen noch ohne Köpfchen ab. Welch Wunder, schließlich hatten die Saarländer den US–Boy erst Montags vor dem Spiel einfliegen lassen. "Wir hatten gehofft, dass es in der Offense ein bisschen besser läuft", sagte Reif, der zuvor weitere Imports noch ausgeschlossen hatte. "Wir haben gute Ansätze gesehen, Brian Amaral ist ein Kämpfer – und das brauchen wir jetzt. Wir müssen das Farmers–Spiel schnell abhaken und die Offense in Gang bringen."

Bei den Farmers begann indes schon auf der Rückfahrt aus dem Saarland die Vorbereitung auf den nächsten Gegner. Am Samstag gastieren die Wiesbaden Phantoms in Montabaur – es wird das erste Zweitliga–Spiel der Farmers vor heimischer Kulisse.