Schlappe zum Saisonauftakt
Unicorns verlieren gegen Weinheim Longhorns mit 6:35 / Kai Rabus macht den EhrentouchdownMit einer überraschend hohen 6:35-Niederlage bei den Weinheim Longhorns sind die Schwäbisch Hall Unicorns am Sonntag in die neue GFL-Saison gestartet. Weinheim überraschte mit einer starken Offense während sich die Unicorns viel zu schlecht verkauften.
Es war der Sonntag der Quarterback-Überraschungen in Weinheim: Die gastgebenden Longhorns hatten ein Geheimnis gut gehütet und boten mit Antwan Smith einen amerikanischen Quarterback auf, der im letzten Jahr schon bei den Saarland Hurricanes GFL-Erfahrungen gesammelt hatte. Erst am Dienstag war er in Deutschland gelandet und fand sich offensichtlich sehr schnell im Weinheimer System zurecht.
Auf Haller Seite war überraschend, dass nicht wie geplant Jordan Neuman das Ofense-Ruder in der Hand hatte, sondern sein Ersatzmann Felix Brenner. "Bis Freitag hatte es so ausgesehen, dass Jordan fit ist. Nach dem letzten Training klagte er aber wieder über Schmerzen", sagte Headcoach Gehrke nach dem Spiel. "Wir hatten uns deshalb entschieden, mit Felix zu starten."
Angesichts der hohen Niederlage stellte sich später die Frage, weshalb Neuman nicht eingewechselt wurde. "Felix hat zumindest bis ins dritte Viertel gut gespielt. Dann kamen die Schlüsselmomente in diesem Spiel. Besonders mit Blick auf die noch lange Saison hätte sich Jordans Einsatz im letzten Viertel nicht mehr rentiert", begründete Gehrke seine Entscheidung, den Amerikaner nicht eingewechselt zu haben.
Die besagten Schlüsselmomente bestanden aus ein paar wenige Spielminuten im dritten Viertel. Mit 14:6 hatten sich die Weinheimer vor der Pause in Führung gebracht und nach dem Kickoff zur zweiten Hälfte brachte die Haller Offense den Ball bis auf zwei Yards vor die Longhorns-Endzone. Dort scheiterte eine Ballabgabe von Felix Brenner an Matthias Schorr und die zwingende Chance zum Ausgleich war vergeben. Die Weinheimer nutzten ihrerseits diesen Ballbesitz um auf 21:6 zu erhöhen und beim anschließenden Kickoff-Return verlor das amerikanische Neu-Unicorn Brandon Stribling den Ball an der eigenen 1-Yard-Linie an die Longhorns. Ein Geschenk, das die Gastgeber zum 29:6 nutzten.
Kurz vor dem letzten Viertel waren die Haller somit plötzlich mit einem sehr hohen Rückstand konfroniert, der trotz des Touchdowns von Kai Rabus aus dem ersten Viertel kaum mehr aufzuholen war. Die TSGler schienen von da an die drohende Niederlage zu akzeptieren. Am Ende mussten ein weiterer Fumble und drei abgefangene Pässe auf dem eigenen Konto sowie der fünfte Weinheimer Touchdown zum 35:6-Endstand verbucht werden.
Headcoach Gehrkes Hauptkritik traf nach dem Spiel deshalb auch besonders die Einstellung seiner Mannschaft: "Klar, das 21:6 und kurz darauf das 29:6 war für uns ein Schock. Danach habe ich aber nicht gespürt, dass die Mannschaft das Spiel noch reißen will. In der GFL muss man so was wegstecken können!" Sein Bruder Jürgen, Vorsitzender der Unicorns, sieht das ähnlich: "In der Teamzone war eine so emotionslose Atmosphäre, wie ich sie bei den Unicorns noch nicht erlebt habe. Der Mannschaft muss schnell Leben und die richtige Einstellung eingehaucht werden."