Mitteilung von Hamburg Eagles vom 21.05.2007

Hamburg Eagles kassieren Heimniederlage!

Die launische Diva und die wütenden Langhörner

So manch ein Zuschauer im Victoria-Stadion rieb sich am vergangenen Samstag verwundert die Augen. Und daran war nicht nur das Ergebnis schuld, sondern viel mehr die Art, wie dieses Resultat zustande kam.

In den ersten beiden Vierteln dominierten die Gäste aus Langenfeld nach Belieben. Egal ob Offense, Defense oder Spezialteams. In allen Belangen waren die hoch motivierten Longhorns den Silberhelmen überlegen. Entgegen der Erwartungen, setzten die Horns im Angriff konsequent auf Laufspiel und überrollten mit simplen Spielzügen die Abwehr der Hamburger. Allen voran Runningback #21 Alex Wade, der sich mit seinen wuchtigen Ausmaßen, hinter einer clever blockenden Offenseline, immer wieder eine Schneise in die Hintermannschaft der Eagles-Abwehr schlug. Serienweise verpassten die Hamburger Linebacker die Tackles und es kam, wie es kommen musste. Die erste Serie wurde gleich mit einem Touchdown-Pass über 9 Yards von QB #14 Eddie Echols auf Widereceiver #88 Bastian Neukötter abgeschlossen. Der Extrapunkt wurde vom Hamburger Defenseliner #51 Alex Radzko geblockt.

Trotz dieser kalten Dusche im ersten Quarter, wollte sich bei den Eagles keine rechte Begeisterung für das Spiel auf dem Rasen einstellen. Die Offense der Eagles legte in ihrem ersten Drive einen wunderbaren Fehlstart hin und gab den Ball per Interception lieber in die Obhut der Gäste aus Langenfeld. Die machten in aussichtsreicher Feldposition da weiter, wo sie aufgehört hatte und bewegten den Ball durch Läufe von den Runningbacks #21 Alex Wade und #23 Daniel Berg über die holprige Prärie im Victoria-Stadion. Passempfänger #89 Alex Zuber war letztendlich ein dankbarer Abnehmer des 14 Yard Passes von QB Eddie Nichols in der Endzone der Eagles. Die anschließende Two-Point-Conversion verwandelte Daniel Berg mit einem beherzten Lauf. Erstes Quarter 0 zu 14.

Im zweiten Quarter lief bei den Adlern immer noch nichts zusammen. Die Angriffsversuche um den schlecht aufgelegten QB Matt LeFever verpufften. Runningback Simon Sommerfeld fand seine Lücken nicht und die Longhorns gaben sich keine Mühe, das taktische Konzept zu ändern. Mit Läufen und gelegentlichen Passversuchen, marschierten die Langenfelder über das Feld und schlossen einen weiteren Angriff mit Punkten durch RB #21 Alex Wade ab. Der anschließende Extrapunkt wurde geblockt.

Nun endlich schienen die Eagles die Einladung zu diesem Footballspiel anzunehmen und trugen ihrerseits einen ansehnlichen Angriff vor. Leider ohne den gewünschten Erfolg. Die Eagles schafften es nicht, den Ball von der 10-Yard-Linie vor der Endzone der Longhorns zu bewegen. Halbzeitstand 0 zu 20. Zeit für den Eagles Coachingstaff, die Köpfe zusammen zu stecken und zu beratschlagen, was zu tun sei.

In der Halbzeit bekamen die Zuschauer dann das erste Highlight auf Seiten der Eagles geboten. Der Auftritt der Sängerin Public Val brachte wieder Stimmung ins Victoria-Stadion und mit ihrem neuen Song, der extra für die Eagles geschrieben wurde und so kurz übersetzt „Glaube, Liebe,… Touchdown“ heißt, traf sie den Zuschauern und Fans der Eagles mitten ins Herz.

Nach einer beherzten Rede von Defenseline-Coach Bernhard Rozic, kamen die Eagles wie verwandelt zurück auf das Feld. Mit einer konsequenten Laufattacke, in der sich vor allem Fullback #43 Florian Dannehl mit reichlich Raumgewinn hervortat, arbeiten sich die Adler über das Feld. Den Touchdown zum 06 zu 21 aus einem Yard Entfernung, erzielte #36 Simon Sommerfeld, Extrapunkt: Florian Dannehl. Pech dagegen hatten die Eagles beim anschließenden Kickoff, in dem sich Safety Alex Feddrau schwer verletzte. Er wurde mit dem Verdacht auf Knöchelbruch per Krankenwagen aus dem Stadion gefahren. Für ihn rückte Rookie #35 Björn Böhme in die letzte Reihe der Verteidigung. Und dies sollte ein Glücksgriff für die Eagles sein, denn bereits der nächste Passversuch des Langenfelder Quarterbacks wurde von Böhme abgefangen.

Der Angriff der Hamburger ließ sich zu Beginn des vierten Viertels nicht lange bitten und trieb die Langhörner mit beherzten Läufen in Richtung Endzone vor sich her. Nun zeigte sich endlich die körperliche Überlegenheit der Eagles-Offenseline. Den Schlussstrich unter diese Angriffsserie zog QB Matt LeFever mit einem Pass über 7 Yards auf Receiver #11 Hannes Hansen. Den Extrapunkt zum 14 zu 20 verwandelte Florian Dannehl gewohnt sicher.

Nun schalteten auch die Spezialteams der Eagles einen Gang nach oben. Beim anschließenden Kickoff setzte Cornerback #2 Clemens Sommerfeld ein hammerhartes Tackle auf den balltragenden Spieler an, so dass dieser das Spielgerät freiwillig aus den Händen und in die Arme der Hamburger gab. Trotz aussichtsreicher Feldposition tief im Gelände des Gegners, gelang den Silberhelmen kein zählbarer Erfolg. Hinzu gesellten sich Strafen, so dass der Ball letztendlich per Punt abgegeben werden musste.

Die Longhorns versuchten anschließend, den Ball von der eigenen 1-yard-Linie zu bewegen, was aber wegen der nunmehr kompromisslos zupackenden Abwehr der Eagles nicht gelang. Auch der Puntversuch im vierten Versuch aus der eigenen Endzone misslang und die Adler übernahmen in der Redzone des Gegners den Ball. Dabei blieb es dann auch, denn die Hamburger schafften es wieder nicht, den Ball in der Endzone der Horns zu platzieren.

Nun besannen sich die Longhorns nochmals und setzen wieder auf das eigene Laufspiel. Die Eagles-Abwehr hielt jedoch dagegen und forcierte einen Ballverlust seitens des Langenfelder Quarterbacks. Abwehr-Ass #51 Alexander Radzko sicherte den freien Ball für seine Farben.

Mit weniger als zwei Minuten Spielzeit starteten die Eagles ihren letzten Angriffsversuch. Nach dem Motto ein Schritt vor, zwei Schritte zurück machten sich die Eagles das Leben selber schwer. Nach einem Passfang von Receiver #80 Mirco Schöning, der noch für 12 Yards und einem neuen ersten Versuch gut war, leistete sich der Angriff eine Strafe nach der anderen und legten den Rückwärtsgang ein. Kein Passversuch brachte den gewünschten Raumgewinn oder fand einen Abnehmer. Den letzten Pass, bei auslaufender Uhr, fingen die Longhorns ab und brachten den Sieg letztlich verdient unter Dach und Fach.

Den Eagles bleibt die nüchterne Erkenntnis, dass man mehr als eine Halbzeit guten Football spielen muss, um in der 2. Bundesliga Nord zu bestehen. Die Longhorns haben sich nach dieser cleveren Vorstellung endgültig in den Kreis der Favoriten auf die Meisterschaft gespielt. Hier ist auch der nächste Gegner der Eagles am kommenden Wochenende zu finden. Auswärts müssen die Silberhelme bei den Troisdorf Jets antreten, die sich beim 14 zu 06 Auswärtssieg bei den Lübeck Cougars keine Blöße gaben und die Tabelle nunmehr ungeschlagen anführen. Wollen die Hamburger hier bestehen, müssen sie sich von Anfang an hellwach präsentieren.

(JHW)