Scorpions verlieren Viertelfinale in Hamburg
Mit einer deutlichen 30:0 Niederlage im Gepäck kam der Mannschaftsbus am Montag früh 5 Uhr aus Hamburg an. Während die zuletzt so erfolgreiche Offense gegen die Blue Devils keinen Stich machte, präsentierte sich die Verteidigung nach anfänglichen Schwierigkeiten besser als von vielen erwartet.
Wie sagte Hamburgs Headcoach Joe Roman auf der Pressekonferenz: Wir hatten viel Respekt vor dem Stuttgarter Angriff und haben unsere Verteidigung sehr intensiv auf diese Begegnung vorbereitet.
Doch zunächst hatte die Offense der Hausherren das Sagen: Schnell und abwechslungsreich wurde der Ball bewegt, bevor Julian Spohr einen 20yd-Pass von Doug Baughman zum 7:0 fing (PAT Madsen). Die Blue Devils versuchten zwar danach (im weiteren Spielverlauf öfter) mit einem Onside-Kick, weiter am Ball zu bleiben, doch Jasson Scott sicherte den Ball für die Scorpions. Und da lief erst mal nichts. Kaum Raumgewinn, ein 4.Versuch wurde gleich im eigenen Backfield gestoppt und Hamburg konnte an der Stuttgarter 49yd-Linie zum nächsten Angriff blasen. Doch die Defense agierte nun wesentlich aggressiver. Nils Haeseler setzte Baughman unter Druck, Daniel Mirus stoppte den Ballträger noch vor der Line of Scrimmage und Basti Freiwald wehrte einen Pass ab, die Blue Devils mussten punten.
Der Drive von der eigenen 1yd-Linie hatte Bedeutung für den Rest der Begegnung: Patrick Fajfr schaffte 4yd, aber TE Thomas Bandke, ohnehin angeschlagen, fiel für den Rest der Begegnung aus. Im 3.Versuch schaffte Tony Avella zwar das 1st Down, doch auch er musste danach verletzt das Feld verlassen. Danach bewegte Patrick Geiger den Ball zügig nach vorne, fumbelte aber wenig später und die Gastgeber übernahmen auf der Scorpions 24yd-Linie den Ball. Die nutzten den Vorteil und erhöhten mit einem 11yd-Pass von Baughman erneut auf Spohr zum 13:0 (PAT geblockt). Auch der nächste Angriff der Scorpions währte nicht lange: Eine Interception brachte erneut die Hamburger Offense auf den Plan.
Bis ins 2.Quarter hinein stemmte sich die Defense gegen weitere Punkte der Devils. Ein zuletzt von DB Matthias Mecherlein abgewehrter Pass brachte nach einem Punt den Angriff zurück. Und bereits nach 4 Versuchen war wieder Schluss. Kaum Verschnaufpause für die Verteidigung also. Und die hielt lange stand. Immer wieder standen Carpenter, Hölker, Metzger, Haeseler, Andi und Matthias Mecherlein im Weg. Bei seinem letzten Tackle an der eigenen 6yd-Linie verletzte sich Jeff Carpenter und fiel für den Rest des Spiels aus. Nach einem erneut abgewehrten Pass blieb Hamburg lediglich ein 23yd Fieldgoal durch Sven Linn zum 16:0. Wieder bewegte sich die Scorpions-Offense nur mühselig über 4 Versuche nach vorne. Ein weiteres erfolgloses- 4.Down brachte Hamburg erneut zurück. Gegen die hervorragend eingestellte und körperlich überlegene DL und die Linebacker gab es für die dezimierte Offense einfach kein Durchkommen. In den letzten 2 Spielminuten vor der Pause gelang es den Gastgebern nun schnell zu scoren: ein 11yd-Pass von Baughman auf DeArmas brachte den 23:0-Halbzeitstand (PAT Madsen).
Auch im 3.Spielabschnitt das gleiche Bild: Schnell musste per Punt das eigene Angriffsrecht abgegeben werden. Aber auch die Defense setzte ihre Abwehrbemühungen erfolgreich fort und zwang die Devils ebenfalls zum Punt.
Darauf endlich Entlastung für die Verteidigung, durch einen langen hart umkämpften Drive der Scorpions, der bis ins 4. Viertel andauerte und mit einem Turnover on Downs zugunsten der Hamburger endete. Dieser Angriff brachte auch durch einen 1yd-Lauf von McNair den 30:0-Endstand (PAT Madsen). Kurios das nächste Turnover: Ein Stuttgarter Ballträger wähnte den Spielzug schon zuende, doch ein cleverer Hamburger entriss ihm das Leder und konnte nach einer Schrecksekunde noch an der 26yd-Linie der Scorpions gestoppt werden. Doch auch die Devils konnten sich nicht lange an diesem Ballbesitz erfreuen. Ein harter Tackle von Jasson Scott am Ballträger, ein Fumble, das von Daniel Mirus gesichert wurde, brachte ein letztes Mal Ballbesitz für die Offense, die es bis 6 Sekunden vor Spielende an die 1yd-Linie schaffte. Dort stoppte der Gegner und danach die Spieluhr den letzten Versuch.
Andreas Wengertsmann konnte nach dem Spiel nur feststellen, dass es die Offense an diesem Tage nicht geschafft hat, die starke Hamburger D-Line zu schieben, um die notwendigen Lücken für die Ballträger zu schaffen. Unsere Verteidigung hat gut gespielt, war aber einfach zu oft und zu lange auf dem Feld.
Damit ist die diesjährige GFL-Saison für die Stuttgart Scorpions beendet. Eine Saison, die nach den ersten Spielen von vielen schon als abgehakt betrachtet wurde, in einer starken Rückrunde immerhin noch den 3.Tabellenplatz und die Teilnahme an den Playoffs einbrachte.