Playoff-Gastgeber im Süden und “Niedersachsen-Meister” gesucht

Aufsteiger Pforzheim Wilddogs beendet am 30. August als erstes der 15 Teams der ERIMA GFL seine Hauptrunde. Die Playoff-Qualifikation haben die Wilddogs bereits sicher – aber zwischen Rang eins und und vier ist theoretisch noch alles drin.Letzter Gegner sind am Samstag in der Kramski-Arena die Saarland Hurricanes, die vor der Partie selbst noch eine Mini-Chance auf die Endrunde haben.

Dazu müssten die Munich Cowboys allerdings zum einen zeitgleich bei den BerlinRebels verlieren. Zum anderen bräuchte es selbstverständlich einen eigenen Sieg der Saarländer in Pforzheim. Der ist durchaus drin – der Saarländer Angriff um Quarterback Walter Kuhlenkamp, Spencer Corona oder Evan Liggett hat allemal Playoff-Kaliber. Den Pforzheimern wiederum schien ihre vierwöchige Sommerpause weniger gut getan zu haben, als sie das erwartet hatten. Zum ersten Mal in ihrem ersten ERIMA-GFL-Jahr lagen sie in Ravensburg bereits zur Pause aussichtslos zurück und verfehlten mit einem 21:56-Endresultat deutlich die Chance, sich vor dem letzten Heimspiel wieder an die Spitze zu schieben.

Dorthin kann nur noch ein Sieg über die Hurricanes führen. Dazu müssten Ravensburg und München noch je zweimal verlieren, jene beiden Mannschaften, gegen die der Aufsteiger aus der Goldstadt je zweimal verloren hat. Immerhin brächte der Erfolg gegen die Hurricanes aus eigener Kraft mindestens Rang drei. Befürchtet werden muss nur, dass für die Teams der ERIMA GFL Süd Platz drei und Platz vier kaum einen Unterschied bedeuten. Ob man schon im Viertelfinale nun nach Dresden oder Potsdam muss (was eine Woche später entschieden wird), das nimmt sich in der Schwere der Aufgabe wenig.

Chancen auf einen der beiden vorderen Plätze haben die Top vier alle noch. Am besten sind die Aussichten nach dem deutlichen “Statement” gegen Pforzheimweiter für die ifm Razorbacks Ravensburg. Die gastieren am Sonntag im Kemptener Illerstadion bei den Allgäu Comets (und spielen eine Woche später im Saarland). Die Allgäuer sind inzwischen ans Tabellenende durchgereicht worden. Bei den meisten der nun sechs Niederlagen am Stück waren sie dicht am Sieg dran, am nächsten ausgerechnet beim Hinspiel in Ravensburg, bevor die Gastgeber in der Schlussphase ein unglaubliches Comeback feierten.

Letzte Woche in Straubing war davon bei den Allgäuern nicht mehr viel zu spüren. Nun ist die allerletzte Chance klitzeklein und zum Kickoff am Sonntag in Kempten womöglich bereits Geschichte. Denn gewinnen am Samstag die Schwäbisch Hall Unicorns gegen die Straubing Spiders und die Munich Cowboys bei den Berlin Rebels, stünden die vier Süd-Playoff-Teams fest. Ravensburg hat wie Pforzheimdie Qualifikation bereits in der Tasche. Ein weiterer Sieg sichert ein Heimspiel im Viertelfinale, da die ifm Razorbacks keinen direkten Gesamtvergleich gegen einen der Konkurrenten verloren haben und am 6. September München und Schwäbisch Hall noch gegeneinander spielen. Ein zweiter Ravensburger Sieg oder eine Niederlage der Cowboys bedeuteten Platz eins für die ifm Razorbacks.

Den schwersten Gang von allen Süd-Teams haben die Munich Cowboys ohnehin am Samstag. Bei den Berlin Rebels wollen sie sich einem der Nord-Playoff-Kandidaten in den Weg stellen und haben in gewisser Weise selbst dafür gesorgt, dass diese Aufgabe noch einen Tick anspruchsvoller wird. Nach der 0:21-Heimniederlage der Münchner in ihrem ersten Interconference-Vergleich gegen die Kiel Baltic Hurricanes sind die Berlin Rebels als Nord-Tabellendritter nun erst recht in Zugzwang. Die diese Woche spielfreien Kieler sind noch auf Tuchfühlung an den Hauptstädtern dran und könnten ihnen Rang drei abjagen, wenn die Berliner ihre beiden letzten Heimspiele verlieren würden.

Ein Sieg reicht den Rebels jedenfalls zum Sprung in die Endrunde und mutmaßlich zu Rang drei. Ob dies auf Kosten der Kieler oder anderer geht, dazu wird ebenfalls am Samstag ab 16 Uhr die Richtung vorgegeben. Dann gibt es in Braunschweig das Niedersachsen-Derby der ERIMA GFL zwischen New Yorker Lions und Hildesheim Invaders. Anders als 2024 am letzten Spieltag an gleicher Stätte geht es diesmal wohl nicht um Platz drei (obwohl Braunschweig mit einem Sieg und viel Glück bei unerwarteten Resultaten anderswo dort theoretisch noch landen könnte).

Dem Derby nimmt dies nicht seinen Reiz, seit Jahren ist es der Anspruch der Hildesheimer, zum Rekordmeister aus der direkten Nachbarschaft sportlich aufschließen zu können. In der ERIMA GFL setzte es lange Jahre aber Niederlagen, bis auf eine Ausnahme 2019 recht deutliche. Letztes Jahr schließlich war man dicht dran – erst in der Verlängerung blieb man doch wieder nur zweiter Sieger.

Es dürfte einmal mehr ziemlich hoch hergehen an der Hamburger Straße. Zumal nur der Sieger der Partie noch Restchancen auf die Endrunde behält, wozu aber entweder Berlin oder Kiel noch Spiele verlieren müssten. Kiels letzter Gegner sind im September die bereits als Relegations-Teilnehmer feststehenden Paderborn Dolphins, die diesen Samstag Tabellenführer Dresden Monarchs empfangen. Auch dies gibt es zuweilen mal in der ERIMA GFL – ein Spiel, in dem es für beide hinsichtlich der Tabelle um gar nichts geht. Dresden bereitet sich auf das “Endspiel” nächste Woche gegen Potsdam vor, in dem so oder so über Platz eins entschieden wird.

Die Dolphins wiederum blicken auf die Relegation. Über ihren Gegner dabei entscheidet diese Woche ein Fernduell in der GFL 2 Nord, in der drei Teams jeweils sieben Siege und zwei Niederlagen haben: Hamburg Pioneers, Rostock Griffins und Krefeld Ravens. Alle spielen ihre letzte Partie gegen Mannschaften aus unteren Tabellenregionen. Die direkten Vergleiche untereinander sehen Hamburg vorn, dem ein eigener Sieg daher genügt. In die ERIMA GFL Süd steigen 2026 die Regensburg Phoenix auf, sie gewannen das entscheidende Spiel bei den Albershausen Crusaders mit 35:27.