Hildesheim – Vor rund 1.600 Zuschauern im Friedrich-Ebert-Stadion mussten die Hildesheim Invaders am Samstag eine bittere Heim-Niederlage einstecken. Bei angenehmen 22 Grad und trockenem Wetter setzten sich die New Yorker Lions aus Braunschweig im Niedersachsen-Derby mit 34:10 (6:3, 14:0, 7:7, 7:0) durch. Für die Hildesheimer zerschlugen sich damit auch die letzten Hoffnungen auf einen Playoff-Platz.
Schon beim Einlauf war zu spüren, dass es sich um mehr als ein gewöhnliches Ligaspiel handelte. Auf der voll besetzten Haupttribüne herrschte Derby-Atmosphäre pur. Die Invaders starteten mutig und belohnten sich gleich im ersten Drive mit einem Field Goal von Tristan Eikenberg – 3:0 für Hildesheim. Doch die Antwort der Lions ließ nicht lange auf sich warten: Quarterback Kare Lyles bediente Michael Breuler, der den Ball tief in der Endzone fing. Da der Extrapunkt misslang, hieß es 6:3 für die Gäste. Kurz darauf folgte bereits der nächste Nackenschlag: Lyles selbst vollendete einen Lauf zum 12:3 und verwandelte auch die anschließende Two-Point-Conversion.
Ein kurzer Lichtblick für die Invaders war der Sack von OJ Thompson gegen seinen Ex-Club, doch wenig später musste der Verteidiger verletzt vom Feld. Zwei Minuten vor der Halbzeitpause erhöhte Braunschweig durch einen Touchdown-Pass auf Lewis Kirby auf 20:3. Der Versuch einer erneuten Conversion scheiterte, trotzdem gingen die Gäste mit einer komfortablen Führung in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel machten die Lions dort weiter, wo sie aufgehört hatten. Erneut Lyles nutzte die Lücken, lief selbst in die Endzone und nach dem erfolgreichen Kick stand es 27:3. Doch die Invaders gaben sich nicht geschlagen: Hendrik Scharnbacher fand Pieter Solf nach einem cleveren Play-Action-Pass in der Endzone. Mit dem Extrapunkt verkürzte Hildesheim auf 10:27 – das Stadion jubelte lautstark.
Die Euphorie hielt allerdings nicht lange. Braunschweigs Defense erhöhte den Druck, zwang Scharnbacher zu Fehlern und eroberte den Ball durch eine Interception. Im letzten Viertel stellte Lyles mit einem weiteren Touchdown-Pass auf Breuler den Endstand von 34:10 her. Eine weitere Interception gegen die Invaders besiegelte endgültig die Niederlage.
Head Coach Marcus Herford zeigte sich nach Abpfiff wie gewohnt respektvoll: „Wir dürfen nicht vergessen, dass Braunschweig über Jahre das Maß aller Dinge im deutschen Football ist. Sie haben ihre Qualität heute eindrucksvoll auf das Feld gebracht. Wir selbst haben in einigen Momenten gute Ansätze gezeigt, müssen aber noch konsequenter werden.“
Die Invaders bedanken sich ganz herzlich beim VFV06 Hildesheim für die Unterstützung beim Spiel im Friedrich-Ebert-Stadion. „Man muss schon sagen, dass das erste Spiel seit sechs Jahren eine kleine logistische Herausforderung für uns war“, so Jan Hendrik Meyer, Vorstand der Invaders. „Aber Robert Weißenborn und sein Team haben uns toll unterstützt. Genauso audio coop, die drei Tage im Stadion geackert haben, um dieses Event so auf die Beine stellen zu können.“