Knapperes Schwabenderby als das Ergebnis vermuten lässt

Beim Rückspiel gegen die ifm Ravensburg Razorbacks im heimischen Illerstadion hatten die Gäste aus Oberschwaben die Möglichkeit, mit einem Sieg die Südmeisterschaft so gut wie sicher zu machen. Anbetracht des Verzichts auf ein Relegationsspiel am Saisonende 2023 und den freiwilligen Abstieg in die zweite Liga – der aufgrund der Marburg-Skandale dann doch nicht erfolgen musste – eine beeindruckende Steigerung in den vergangenen zwei Jahren.

Der Stachel der Niederlage der Comets in Straubing schien noch tief zu sitzen, denn vor allem die Defense agierte gegen die Razorbacks deutlich aggressiver und bissiger als noch in Niederbayern und konnte die gegnerische Offense auch immer wieder zum Punt zwingen, was gegen die Spiders lediglich einmal gelang. 

Dass sich noch niemand angesichts der Tabellensituation aufgegeben hatte, zeigte auch gleich beim ersten Ravensburger Ballbesitz DB-Neuzugang Richard Scheel, der in seinem zweiten Spiel für die Allgäuer seine erste Interception fangen konnte. So konnte die Comet-Offense durch einen Touchdown von Dr. Geoff Green mit einem 7:0 in Führung gehen. Da Kicker/Punter Dave King, nach saisonbeendender Knieverletzung  heim nach Dublin aufgebrochen war, um sich auf das kommende Studiensemester vorzubereiten, führte DL und Teamcaptain Sven Köppl alle Kicks, PATs und Punts bravourös durch.

Beide Teams begegneten sich bis zur Pause auf Augenhöhe, weitere Touchdowns – auf Comets-Seite durch einen Pass auf WR Patrick Bschorr, der für den im Spiel angeschlagenen Elias Kraljevic übernommen hat – sorgten für das relativ ausgeglichene Ergebnis von 13:14 zur Halbzeit.

Trotz extrem dünner Personaldecke stemmte sich die Comets-Defense auch in der zweiten Spielhälfte weiter gegen die Gäste, die immer noch kein Patentrezept gefunden hatten, um sich spielerisch absetzen zu können. RB Lars Kozlowskibrachte die Comets nach der Halbzeitpause mit einem Lauf in die Endzone sogar noch einmal in Führung (19:14), aber insgesamt vier Turnovers durch Interceptions in den letzten beiden Spielvierteln – wovon einer zum „Pick-Six“-TD direkt zurückgetragen wurde – brachten die Razorbacks-Offense immer wieder ohne eigenes großes Zutun in aussichtsreiche Feldposition, was diese zum Punkten ausnutzen konnten.

Ein zweiter Run-Touchdown durch Kozlowski konnte so das Enteilen der Oberschwäbischen Wildschweine nicht verhindern und diese trugen mit 26:43 den Sieg mit nach Hause.

Am kommenden Samstag wartet auf die Comets nach der weitesten Anreise in dieser Saison vermutlich der unangenehmste Gegner, die aktuell fünftplatzierten Braunschweig New Yorker Lions, die unbedingt einen Sieg im heimischen Eintrachtstadion brauchen, um ihre Playoffchancen noch zu wahren. Zwar nicht mehr spielerisch so dominierend wie noch vor einigen Jahren, zeigten die Lions doch starke Auftritte wie beim letzten Spiel gegen Hildesheim, das 34:10 gewonnen werden konnte. Das verblieben Allgäuer Aufgebot reist bereits am Freitag an, um dann ausgeruht in das schwere Spiel zu gehen und nicht noch weitere Verletzungsausfälle zu riskieren. Ein kleines Aufgebot des Comets-Fanclubs reist privat zur Unterstützung an  da für dieses Spiel kein Fanbus geplant ist. Vielen Dank an unsere Fans!  Kickoff ist um 18:00 im Eintrachtstadion, die Partie wird im kostenpflichtigen Livestream durch sporteurope.tv übertragen.