Es war das letzte reguläre Heimspiel der Pforzheim Wilddogs zu Hause. Gegner an diesem sonnigen Samstag waren die Saarland Hurricanes. Mit dem sicheren Playoff-Platz wollten die Wilddogs daheim noch die Chance auf Playoffs nutzen. Doch an diesem Tag wollte nichts so richtig funktionieren, auch neben dem Feld. Am Ende stand ein knappes 20:21 auf der Anzeigetafel.
Der Tag begann aus Wilddogs-Sicht traumhaft. Volle Haupttribüne und über 1200 Zuschauer im Stadion. Kein Regen und strahlender Sonnenschein, dazu gut gelaunte Gäste und ordentlich Stimmung durch die Gugge Gaiße aus Kieselbronn, also eigentlich alles wie immer in der Kramski-Arena, wenn die Wilddogs spielen. Mit dem Münzwurf war klar, dass die Gäste den ersten Angriff des Tages haben werden. Und die Hurricanes rund um Quarterback Walter Kuhlenkamp kamen gleich in Fahrt. So stand es nach dem ersten Drive der Gäste schon 0:8. Doch Alec Tatum sorgte für den Anschluss, 7:8.
Im zweiten Viertel zeigte sich dann, dass beide Teams sich hier nichts schenken wollten. Und wieder waren es die Gäste, die vorlegten. Spencer Corona, der an diesem Tag auch der Spieler war, an dem sich die Passverteidigung der Wilddogs die Zähne ausbiss, fing den nächsten Ball in der Endzone, doch der Extrapunkt ging vorbei, 07:14. Die Wilddogs hingegen mussten punten. Das Leder wechselte mehrfach den Besitzer ohne nennenswerte Raumgewinne. Kurz vor der Halbzeit war es dann Jacob Morgan, der den Ball zum Pick-Six in die Endzone trug. Ausgleich im Brötzinger Tal, 14:14.
In Halbzeit zwei kam das Spiel dann nicht so richtig in Fahrt, keiner konnte so wirklich Akzente setzen. Zu allem Überfluss wollte den Wilddogs in diesem Spielabschnitt nichts so richtig gelingen, und wenn es dann doch einmal gelang, dann machte man sich das Leben mit Strafen und Unkonzentriertheiten selbst schwer. Als Zuschauer brauchte man hier schon einiges an Nerven. Aber das Publikum blieb standhaft und ließ an der Unterstützung für das Heimteam keinen Zweifel. Das letzte Spielviertel brach an und es waren die Gäste, die vorlegten zum 14:21. Kurz vor Ende war es dann Alec Tatum, der den Ball in der Endzone fing, 20:21, denn der Extrapunkt wurde geblockt.
Mit noch allen Time-Outs hielt die Defense den Angriff der Gäste auf und mit 32 Sekunden Restspielzeit kamen die Wilddogs nochmal in Ballbesitz. Doch im startenden Drive, das First Down war schon sicher, schlug der Tackle der Saarländer den Ball aus Alecs Händen. Der so freie Ball wurde von den Gästen gesichert. Stille auf den Rängen – was war passiert? Es dauerte einen Augenblick, bis allen klar war: Das Spiel ist zu Ende, und mit einem Endstand von 20:21 verabschieden sich die Wilddogs aus ihrer ersten GFL-Saison.
Was auf dem Papier eine Niederlage ist, ist für die Wilddogs aber auch ein Grund, stolz zu sein. Mit einer Bilanz von 6:6 haben die Wilddogs in ihrer ersten GFL-Saison direkt eine ausgeglichene Bilanz und zudem die Playoff-Teilnahme gesichert. „Wir hatten das Ziel Playoffs, alle haben uns belächelt, aber wir haben es geschafft. Ich bin stolz auf das Team und die ganze Organisation, die alles gegeben haben, um diese Saison zum Erfolg zu bringen. Jetzt freuen wir uns auf die letzten Spiele als Zuschauer und dann beginnt das Abenteuer Playoffs“, so Headcoach Michael Lang.
In den Playoffs wartet auf die Wilddogs aller Voraussicht nach ein echter Brocken. Aktuell geht es entweder gegen die Dresden Monarchs oder gegen den amtierenden Champion, die Potsdam Royals. Die Royals sind zudem aktuell immer noch das einzige ungeschlagene Team in der GFL. Eine echte Herausforderung für die Wilddogs. Aber wer weiß schon, wie das wird – zu Anfang hatten alle Experten auch gedacht, dass die Wilddogs keine Chance im Rennen um die Playoff-Plätze haben.
Foto: Keller