Interconference Teil 2

Beim zweiten Interconferencespiel der Comets in Braunschweig spielte der Rumpfkader der Comets über lange Strecken auf Augenhöhe, musste sich aber der vor allem personellen Stärke der New Yorker Lions schlussendlich mit 35:13 geschlagen geben.

Diesmal musste die Offense schon im Vorfeld einen Aderlass beklagen – sowohl RB Lars Kozlowski als auch WR Elias Kraljevic waren aus Verletzungsgründen nicht einsetzbar. Die Defense leistete mit der dünnen Personaldecke beständig Widerstand, bekam aber wegen einer physisch starken und gut eingespielten Braunschweiger O-Line kaum Zugriff auf den gegnerischen Quarterback, der im ersten, relativ ausgeglichenen Viertel nur einen Touchdown für die Gastgeber erzielen konnte. Im zweiten Viertel machte die Offense der Comets mit zwei Interceptions den Löwen zwei Gastgeschenke, die diese im Folgenden zu Touchdown zwei und drei verwandelten. Vor der Halbzeit konnte WR Dominik Hörner einen sehenswerten One-Hand-Catch in der Endzone machen, der die Comets zum Halbzeitstand von 21:7 (Alle Kicks und PAT: DL Sven Köppl) erstmals auf das Board brachte.

Nach der Pause änderte sich wenig am Spielverlauf: Trotz Überlegenheit der Lions wehrten sich die Comets beständig und ließen kaum Big-Plays der gegnerischen Offense zu. Den vierten TD für  Braunschweig lieferte dann ein Ex-Comet mit Lewis Kirby. Der Brite wurde 2021 von den Allgäuern gescoutet und nach Kontinentaleuropa geholt. Einer von vielen Namen, die als erstes im Comets-Kader auftauchten und nun die Footballranglisten in GFL und ELF bevölkern – wie z. B. auch Tomiwa Oyewo, der nach seiner ersten Deutschland-Saison 2022 im blauen Jersey jetzt mit den Stuttgart Surge das Championship gewinnen konnte.

Umgekehrte Situation dann wenig später: WR Niccolo Formosa – der letztes Jahr noch den Rest der Saison bei den Lions verbrachte – fing akrobatisch den zweiten Touchdown für die Comets, die dadurch noch einmal auf 28:13 verkürzen konnten. Eine weitere Interception hatte davor die Braunschweiger wieder in Ballbesitz gebracht, doch Niccolos italienischer Teamkollege Giovanni Scialdone konnte den Pass in der Endzone fangen und so den Score seines Landsmanns indirekt vorbereiten.

Während die Gastgeber immer wieder frische Kräfte hineinrotieren konnten um ihren Startern eine Pause zu gönnen, war gegen Ende des schnellen, aber durchaus fairen und von der Referee-Crew souverän geleiteten Spiels bei den Comets die sprichwörtliche Luft etwas heraus – trotz der lautstarken Unterstützung des mit Privat-PKW angereisten treuen Fanclubs „Die Cometen“. Deren Glocken schafften es immerhin, den in Braunschweig üblichen Tröten ein lautstärkemäßig absolut gleichwertiges Getöse im Stadion entgegenzusetzen, was den Spielern zusätzlichen Ansporn verlieh..

So konnten die Allgäuer mit der letzten Luft auch nicht den Run-TD mit Braunschweigs „Heavy-Set“ verhindern, bei dem der 144kg schwere O-Liner Malte Hrabak den Ball das letzte Yard in die Endzone hineinwuchtete. Die dritte Interception des Tages verhinderte dann einen dritten Score der Comets und die Partie endete mit einem 35:13. Während für die Lions das Erreichen der Playoffs durch einen Kieler Sieg im zwei Stunden früher gestarteten Spiel schon ausgeschlossen war, hätten sich die Gäste durch zwei Siege in den letzten beiden Spielen noch vom Tabellenende lösen können, verbleiben so aber auf dem siebten Platz.

Für Braunschweigs „Dauer-Coach“ Troy Tomlin war dies das letzte Spiel, nachdem die Löwen vor Veränderungen stehen. Sie werden in der kommenden Saison wieder unter ihrem früheren Namen „Braunschweig Lions“ antreten. Für die Comets-Spieler wäre zwar bei weniger personellem Notstand sicher ein besseres Ende drin gewesen, aber ein Flutlichtspiel im großen Stadion vor fast 4000 Zuschauern hat bestimmt bleibende Eindrücke hinterlassen. Besonders beeindruckend für die vielen Spieler, die gerade erst die Jugendliga verlassen haben und aufgrund des geschwächten Kaders viel Spielzeit und Erfahrung sammeln können.

Das am Nachholtermin einzige und damit letzte Spiel der regulären Erima-GFL-Saison 2025 findet dann kommenden Sonntag in Kempten statt, wenn die Munich Cowboys zum Rückspiel anreisen. Die Partie war wegen aus Witterungsgründen gesperrten Rasenplätzen verschoben worden. An der Tabellensituation wird diese Begegnung nichts mehr ändern, die Münchner haben den zweiten Tabellenplatz sicher. Kickoff ist am Sonntag um 15:00 Uhr.